Perseiden: Am Freitagmorgen regnet es 160 Meteore pro Stunde (Video)

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Alle zwölf Jahre ist der Sternschnuppenregen der Perseiden besonders stark. Nun ist es wieder so weit.

Am Freitag und Samstag lohnt es sich, in den frühen Morgenstunden den Blick zum Himmel zu richten. Dann erreichen die Perseiden ihren Höhepunkt.

Was sind die Perseiden?

Die Perseiden sind ein alljährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Meteorstrom. In dieser Zeit kreuzt die Erde die Bahn des Kometen Swift-Tuttle. Dieser umläuft die Sonne auf einer elliptischen Bahn und nähert sich ihr alle 133 Jahre. Dabei hinterlässt er auf seiner Bahn jeweils eine Staubspur.

Wie entstehen daraus die Sternschnuppen?

Sternschnuppen entstehen, wenn die Partikel, die meist nur millimetergross und bis zu einem Milligramm schwer sind, in rund 90 bis 130 Kilometern Höhe in die Erdatmosphäre eindringen. Dabei beträgt ihre Geschwindigkeit über 200 000 km/h. Bei dieser Geschwindigkeit verglühen die Teilchen und bringen zudem die Luftmoleküle in der Umgebung zum Leuchten (Meteorit über Süddeutschland – Polarlichter tanzen bis nach Mitteldeutschland).

Warum sind sie dieses Jahr besonders stark?

In normalen Jahren streift die Erde nur den Rand der Staubspur von Swift-Tuttle. Alle zwölf Jahre wird die Materiewolke aber durch die Anziehungskraft des Jupiters näher zur Erde herangeführt. Deshalb liegen die Berechnungen für das Maximum bei 150 bis 160 Meteoren pro Stunde. In normalen Jahren sind es weniger als 100.

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Weshalb heissen sie Perseiden?

Die Perseiden scheinen ihren Ursprung im Sternbild Perseus am Nordhimmel zu haben, daher der Name. Die Himmelserscheinung wurde besonders im Mittelalter auch «Tränen des Laurentius» genannt: Sie fällt zeitlich ungefähr auf den Namenstag des 258 getöteten Märtyrers Laurentius am 10. August. Die Sternschnuppen wurden als Himmelstränen über das Martyrium des römischen Erzdiakons gedeutet.

Wann erreichen die Perseiden ihr Maximum?

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Am 12. August tagsüber. Hierzulande sind deshalb die Nächte auf den 12. und den 13. August ideal, um möglichst viele Sternschnuppen zu sehen. Am besten geeignet ist dafür die Zeit nach Mitternacht. Dann ist der Mond untergegangen und der Himmel wirklich dunkel. Zudem steht das Sternbild des Perseus erst in den frühen Morgenstunden hoch am Himmel.

 

Wo beobachte ich sie am besten?

Idealerweise sucht man sich ein Plätzchen in einer dunklen Umgebung fernab der Zivilisation. Ortschaften sind wegen der grossen Lichtverschmutzung denkbar schlecht geeignet. Vom Beobachtungspunkt aus sollte man einen möglichst grossen Ausschnitt des Himmels einsehen können.

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Für ein bequemes Sternschnuppen-Schauen legt man sich am besten auf den Boden oder einen Liegestuhl. Wichtig: Man sollte seinen Augen 30 bis 45 Minuten Zeit geben, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Und natürlich nicht einschlafen.

Welche Hilfsmittel brauche ich?

Keine. Von blossem Augen ist das Erlebnis am besten. Mit Feldstechern oder Teleskopen schränkt man sein Blickfeld zu stark ein. Die Meteore verglühen so schnell, dass keine Zeit bleibt, sie mit dem Fernrohr zu suchen.

Wie kann ich Sternschnuppen fotografieren?

Optimale Ergebnisse erzielt man, wenn man eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv verwendet, die auf einem Stativ steht. Die Belichtungszeit sollte auf ungefähr zehn Sekunden eingestellt werden. Dann sollten auf gut Glück Serien geschossen werden. So hat man die besten Chancen, eine Sternschnuppe einzufangen.

 

Wie wird das Wetter?

Die Voraussetzung für ein gelungenes Sternschnuppen-Schauen ist ein klarer Nachthimmel. Leider gibt es den in der Nacht auf Freitag nicht. Eine schwache Warmfront bringt im Norden der Schweiz dichtere Wolkenfelder, wie Geraldine Schnyder von Meteonews sagt. Mehr zu sehen gibt es in der Nacht auf Samstag. Der Himmel dürfte klar bleiben. Für beide Nächte gilt: Himmelsgucker sollten sich warm anziehen. «Es dürfte zwischen 10 und 13 Grad kalt werden», so Schnyder.

Deutschland: Der Höhepunkt des Sternschnuppen-Schauers ist in der Nacht von Donnerstag (11.8.) auf Freitag. In der Zeit zwischen 23 und 4 Uhr sind bis zu drei Schnuppen pro Minute zu erwarten. Die beste Sicht gibt es laut Stefan Laps von MeteoGroup in diesem Jahr in Süd- und Südost-Bayern. „Besonders vom Oberpfälzer Wald über Niederbayern bis nach Oberbayern haben die Menschen Glück.“ In diesen Regionen ist der Himmel gegen 2 Uhr nachts „klar bis leicht bewölkt“.

Österreich: Weil die Regenschauer laut ORF-Wetterredaktion an der Alpen-Nordseite am Abend abklingen, stehen vor allem in der Nacht auf Freitag die Chancen gut, dass Interessenten einen Blick auf den alljährlichen Sternschnuppenstrom der Perseiden erhaschen können. Nach Mitternacht ziehen in der Westhälfte dann wieder dichte Wolkenfelder samt Regen auf, die beste Sicht auf den Himmel gibt es daher etwa östlich von Linz und Villach (Riesiger Meteorit verglüht fast unbemerkt über dem Atlantik).

 

Wo sehe ich den Sternenregen trotz Wolken?

Sowohl die Nasa wie auch das Gemeinschaftsteleskop Slooh bieten im Internet Livestreams an. Die Nasa-Übertragung startet am 12. und 13. August jeweils um 4 Uhr morgens unsere Zeit. Der Slooh-Stream beginnt am 12. August um 2 Uhr MESZ.

Literatur:

Meteorite von Ludolf Schultz

Stephen Hawking: Geheimnisse des Universums

Das Erbe der ersten Menschheit von Klaus Seibel

Video:

Quellen: PublicDomain/t-online.de/orf.at/20min.at/NASA/Beijing Planetarium am 11.08.2016

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