Mit zunehmendem Alter lassen unsere Hirnfunktion und unsere kognitiven Fähigkeiten nach. Dazu gehört auch die sogenannte fluide Intelligenz, die für das Lösen neuartiger Aufgaben benötigt wird und mit dem Alter abnimmt.
Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), der Charité in Berlin und verschiedener US-amerikanischer Universitäten hat sich mit dieser wichtigen Art der Intelligenz beschäftigt.
Die Forscherinnen und Forscher haben dabei festgestellt, dass die fluide Intelligenz bei erfahrenen Yoga-Praktizierenden und Meditierenden weniger schnell abnimmt als bei Personen ohne diese Praxis, aber mit gleicher Bildung und einem vergleichbar gesunden Lebensstil. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift „Frontiers in Aging Neuroscience“ veröffentlicht.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten mit einer neuartigen Methode, wie der Informationsfluss zwischen den verschiedenen Hirnregionen organisiert ist. Dazu wurde die Hirnaktivität von 16 Yoga-Übenden, 16 Meditierenden und 15 Kontrollprobandinnen und -probanden mittels funktioneller Magnetresonanztomographie während des Ruhezustands gemessen.
Anschließend wurde der Informationsfluss zwischen 116 Hirnregionen analysiert – das ist so, als ob man versuchen würde, in einer Gruppe von 116 Personen festzustellen, wer mit wem spricht und wie viel.
Meditierende und Yoga-Übende hatten insgesamt einen effizienteren Informationsfluss als die Kontrollgruppe. Bei ihnen wurden die Informationen zwischen verschiedenen Hirnregionen besser verarbeitet und eingeordnet.
Diese Entdeckung passt zu der Tatsache, dass jüngere und intelligentere Menschen Hirnnetzwerke haben, in denen die verschiedenen Informationen besser integriert werden.
Des Weiteren stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest, dass die Hirnnetzwerke der Meditierenden und Yoga-Übenden eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber simulierten Schädigungen hatten: Selbst wenn die wichtigsten Hirnregionen aus der Analyse ausgeschlossen wurden, war der Informationsfluss im verbleibenden Netzwerk immer noch effizient.
Diese Befunde weisen darauf hin, dass Yoga und Meditation die negativen Effekte von Alterung auf Intelligenz und Gehirn verringern könnten: „Es ist faszinierend, dass Yoga und Meditation uns vielleicht dabei helfen können, intelligent zu bleiben und unser Gehirn jung und effizient zu halten“, so Tim Gard vom Bender Institute of Neuroimaging der JLU, Erst-Autor der Veröffentlichung.
Anti-Aging mit Meditation
Meditation hat viele sehr angenehme Wirkungen. Sie verhilft zum inneren Gleichgewicht, sorgt für Entspannung, erhöht die Konzentrationsfähigkeit und ermöglicht den Kontakt zum höheren Ich.
Wussten Sie jedoch auch, dass Meditation einen gewissen Anti-Aging-Effekt mit sich bringt? Meditation kann Alterungsprozesse im Gehirn aufhalten und den Abbau der sog. grauen Substanz verlangsamen.
Meditation gegen das Alter
Im Vergleich zu den 1970er Jahren werden Menschen in den Industrienationen heute ganze zehn Jahre älter.
Nach wie vor jedoch beginnt der Abbau der Gehirnmasse bereits im Alter von Mitte bis Ende zwanzig.
Die „zusätzlichen“ zehn Jahre Lebenszeit sind daher für viele Menschen geprägt von psychischen und neurodegenerativen Erkrankungen, weil das Gehirn im hohen Alter nicht mehr richtig funktioniert.
Meditation aber könnte ein hilfreicher Weg sein, Alterungsprozesse im Gehirn zu verlangsamen und auch das Alter noch geistig fit und aktiv geniessen zu können (Der biologische Beweis für das Dritte Auge – Fenster in eine neue Dimension (Video)).
Meditation verlangsamt Abbau von Gehirnzellen
Es ist bereits seit längerer Zeit bekannt, dass eine regelmässige Meditationspraxis die weisse Substanz des Gehirns vor Gewebeschwund bewahrt.
Doch ist es nicht die weisse, sondern hauptsächlich die graue Substanz, die mit höherer Intelligenz und besserer Gedächtnisleistung korreliert.
Kann daher auch die graue Substanz durch meditative Übungen positiv beeinflusst werden?
Wissenschaftler der US-amerikanischen University of California, Los Angeles ist es jetzt gelungen, einen Zusammenhang zwischen Meditation und dem Schutz der grauen Substanz aufzuzeigen.
Zu diesem Zweck rekrutierten Dr. Florian Kurth und sein Team einhundert freiwillige Testpersonen im Alter von 24 bis 77 Jahren. Die Hälfte von ihnen meditierte nie, die andere Hälfte regelmässig – und das seit durchschnittlich zwanzig Jahren.
Hochauflösende Magnetresonanztomographien zeigten, dass durch regelmässige Meditation der Abbau der grauen Gehirnsubstanz verlangsamt werden kann.
Mit dem Alter nahm die graue Substanz zwar in beiden Gruppen ab. Bei denjenigen Studienteilnehmern, die regelmässig meditierten, aber in weitaus geringerem Mass (Meditation baut Gehirnzellen auf, Harvard-Studie dokumentiert den Beweis (Video)).
Positive Wirkung von Meditation überrascht Forscher
Die Unterschiede zwischen beiden Gruppen waren so signifikant, dass die Forscher es selbst kaum glauben konnten.
„Wir haben eher kleine und lokal begrenzte Effekte in ein paar Regionen erwartet, die zuvor schon mit Meditation in Verbindung gebracht worden waren. Was wir stattdessen beobachteten, war ein breitgestreuter Effekt von Meditation, der Bereiche im gesamten Gehirn betraf“, berichtet Dr. Kurth.
Allerdings betonen die Forscher, dass nicht Meditation allein die Ursache für die Unterschiede sein müsse. Der Lebensstil, die individuelle Persönlichkeit und auch genetische Faktoren spielten vermutlich ebenfalls eine Rolle (Studie zeigt, wie Mitgefühl und Meditation das Gehirn verändern (Videos)).
Video:
https://vimeo.com/129971130
Literatur:
Ein Kurs in Achtsamkeit: MBCT: der heilsame Weg aus Niedergeschlagenheit und Depression von Heike Alsleben
Jetzt! Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle
Das Achtsamkeitstraining: 20 Minuten täglich, die Ihr Leben verändern von Mark Williams
Quellen: PublicDomain/uni-giessen.de/zentrum-der-gesundheit.de/maki72 für PRAVDA TV am 10.03.2016
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