Wie der Vatikan vor einigen Tagen mitteilte, soll die unter dem Namen „Mutter Teresa“ bekannte katholische Ordensfrau und Friedensnobelpreisträgerin Anjezë Gonxha Bojaxhiu (1910-1997) am 4. September dieses Jahres heilig gesprochen werden, nachdem sie bereits 2003 vom damaligen Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde.
Die Voraussetzungen für die Heiligsprechung sind nach Ansicht des Vatikans nun erfüllt, nachdem im Dezember letzten Jahres ein zweites der Ordensfrau zugeschriebenes Wunder offiziell anerkannt wurde.
Abgesehen davon, dass Kritiker der Katholischen Kirche das Dogma der Heiligsprechung als nicht mehr zeitgemäß betrachten und auch die Geschwindigkeit für unangemessen halten, mit der die Selig- und Heiligsprechung in diesem Fall vonstatten geht, ist auch umstritten, inwiefern Mutter Teresa sich dieser Ehre würdig erwiesen hat.
Obwohl sie bereits zu Lebzeiten als lebende Heilige bezeichnet wurde und ihr Name generell mit gelebter christlicher Nächstenliebe assoziiert wird, gibt es eine ganze Reihe von schwerwiegenden Vorwürfen gegenüber ihrer Person, die starke Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit sowie ihrer Vorbildfunktion für andere Christen aufkommen lassen.
Heilige hat es immer gegeben, niemals aber noch einen Menschen, der das Recht gehabt hätte, einen andern Menschen heilig zu sprechen.
Arthur Schnitzler (1862 – 1931)
Die Heiligsprechungen der (h)eiligen Väter
Papst Johannes Paul II. ist es nicht nur zu verdanken, dass er Mutter Teresa 2003 selig gesprochen hatte, sondern auch, dass er zwanzig Jahre zuvor die Hürden für eine Seligsprechung deutlich vereinfachte, indem die bis dahin geltende Anzahl anerkannter Wunder von vier auf eines reduziert wurde.
Außerdem sorgte er dafür, dass Heiligsprechungen wesentlich schneller stattfanden als bei seinen Vorgängern, wobei seine eigene mit einer Turbo-Geschwindigkeit durchgeführt wurde, indem nur neun Jahre von seinem Tod im Jahre 2005 bis zu seiner Heiligsprechung im Jahre 2014 vergingen, die somit als schnellste aller Zeiten in die Kirchengeschichte einging.
Einen weiteren Rekord stellte er zu dem auf, indem er in seiner Amtszeit 1338 Selig- und 482 Heiligsprechungen vornahm, und somit innerhalb von 26 Jahren für doppelt so viele neue Heilige sorgte, wie alle seine Vorgänger zusammen in 400 Jahren.
(Mutter Teresa auf dem Cover des Time-Magazins vom 29.12.1975)
Diese enorme Zunahme an Heiligsprechungen hängt auch damit zusammen, dass durch Johannes Paul II. viele Märtyrer gleichzeitig heilig gesprochen wurden, wie etwa 1984 die „103 Märtyrer von Korea“ (bei Märtyrern entfallen Wunder als Kriterium für eine Heiligsprechung). Die massenhafte gleichzeitige Heiligsprechung bietet für die Katholische Kirche zudem den Vorteil, dass sie Kosten spart, da jedes einzelne Verfahren einer Heiligsprechung mit bis zu 50.000 Euro für Gebühren und Gutachten zu Buche schlagen kann, wobei die Ausgaben für die Zeremonie auf dem Petersplatz in Rom noch nicht eingerechnet sind.
Sein aktueller Nachfolger Papst Franziskus hat diese fragwürdige Praxis sogar noch ausgebaut, indem er bereits im ersten Jahr seiner Amtszeit gleichzeitig 800 Märtyrer heilig gesprochen hatte. Außerdem will er die Kosten für die Heiligsprechungen durch feste Sätze für die Gutachten reduzieren, wobei an den Zeremonien aber offenbar nicht gespart wird, indem an der Heiligsprechung von Johannes Paul II. rund eine Million Pilger teilnahmen, wodurch Letzterer sogar noch posthum für einen weiteren Rekord gesorgt hat.
Dass der Vatikan es mit den Kriterien für die Heiligsprechung nicht immer so genau nimmt, beweist bereits die Tatsache, dass zusammen mit Johannes Paul II. auch Johannes XXIII. heilig gesprochen wurde, obwohl in seinem Fall überhaupt kein Wunder anerkannt worden war: Papst Franziskus hatte diese Ausnahme persönlich durchgesetzt und sich damit gleichzeitig über die Vorschriften des Kanonisierungsverfahrens hinweggesetzt.
(Mutter Teresa und Papst Johannes Paul II. 1986 in Indien)
Das Wunder von Mutter Teresas Seligsprechung
Auch Papst Johannes Paul II. überging bei der Seligsprechung Mutter Teresas eine weitere Regel, nach der das hierfür vorgesehene Verfahren erst fünf Jahre nach dem Tod der betreffenden Person eingeleitet werden darf, das in diesem Fall bereits zwei Jahre danach begann.
Zudem wurde hierbei eine Heilung als posthumes „Wunder“ anerkannt, gegen die sogar der Ehemann der Geheilten protestierte. So soll ein Jahr nach dem Tod von Mutter Teresa in der kleinen Stadt Dangram die Inderin Monica Besra auf wundersame Weise geheilt worden sein, indem sie ein Medaillon der Ordensfrau besessen habe, das dafür verantwortlich sei, dass sich ein Tumor in ihrem Unterleib zurückbildete.
Der Ehemann Besras sagte dazu jedoch: „Meine Frau wurde durch die Ärzte geheilt und nicht durch ein Wunder.“ Sie war zuvor im Krankenhaus und auch der behandelnde Arzt Ranjan Kumar Mustafi erklärte: „Sie hatte eine mittelgroße Wucherung in ihrem Unterleib, die von Tuberkulose verursacht worden war. Die Medizin, die ihr gegeben wurde, reduzierte die zystische Masse, bis sie nach einem Jahr verschwand.“
Wundersam erscheint allerdings, dass der Ehemann kurz vor der Seligsprechung seine Meinung geändert hatte, indem er nun sagte: „Es war [Mutter Teresas] Wunderheilung, die meiner Frau geholfen hat.“ Dass bei diesem Gesinnungswandel aber ebenfalls von Seiten der Kirche etwas nachgeholfen wurde, geht daraus hervor, dass er fortfährt: „Nun erhalten meine Kinder und ich mit Hilfe der Nonnen eine Ausbildung, und ich konnte es mir leisten, ein kleines Stück Land zu kaufen. Alles hat sich zum Besseren gewandelt.“
Zwar sei es ihm gegönnt, dass er und seine Kinder nun ein besseres Leben haben, es ist jedoch offensichtlich, dass die Motivation der Nonnen, ihnen dies zu ermöglichen, mit christlicher Nächstenliebe nicht das Geringste zu tun hat, sondern dass ihnen (und dem Vatikan) nur darum ging, den größten Kritiker dieser angeblichen Wunderheilung mundtot zu machen.
Ginge es bei Mutter Teresas Selig- bzw. Heiligsprechung nur um ihr fälschlicherweise zugeschriebene Wunder, könnte man dies vielleicht noch entschuldigen, allerdings gibt es auch Personen, die ihr nachsagen, dass sie zu Lebzeiten „alles andere als eine Heilige gewesen sei“ und dass hierüber nun ebenfalls großzügig hinweg gesehen werde, wodurch die geplante Heiligsprechung endgültig ihren letzten Rest an Glaubwürdigkeit einbüßt.
So äußert sich auch Serge Larivée – Psychologieprofessor und Leiter einer Studie von insgesamt drei renommierten kanadischen Wissenschaftlern der Universitäten von Montreal und Ottawa – über Mutter Teresa: „Unsere Analyse der Fakten deckt sich in keiner Weise mit dem Heiligenbild, das die Welt von Mutter Teresa hat“. Die Gründe, die zu ihrer Seligsprechung geführt haben, seien hingegen „konstruiert und das Resultat einer orchestrierten und gut organisierten PR-Kampagne“.
Larivée hatte gemeinsam mit Geneviève Chénard und Carole Sénéchal hunderte von Berichten über Leben und Werk Mutter Teresas untersucht und die Ergebnisse im französischsprachigen Wissenschaftsmagazin „Sciences Religieuses“ veröffentlicht. So kritisiert Larivée, dass der Papst bei seiner Seligsprechung Mutter Teresas, ihre fragwürdige und teils unmenschliche Seite einfach übergangen habe, und dass sie trotz ihrer ganzen Arbeit zugunsten der Armen und Kranken deren Leiden zu positiv dargestellt habe.
Not für die Welt
Während Mutter Teresa im Leiden der Armen und Kranken eine Möglichkeit sah, Jesus Christus am Kreuz näher zu kommen, hat sie es hingegen vorgezogen, sich selbst in den USA behandeln zu lassen und dabei ihr eigenes Leiden mit palliativen Methoden lindern zu lassen. In ihren eigenen Einrichtungen hingegen hatte sie Schwerkranken und Todgeweihten die Gabe von Schmerzmitteln und anderen wichtigen Medikamenten verweigert, obwohl es zumeist keinerlei Engpässe gegeben habe, die dies verhindert hätten.
Zudem sind leicht heilbare Patienten nicht immer vom Sterbehaus in ein Krankenhaus eingewiesen worden und ihre Behandlung habe ihnen unter Umständen mehr geschadet als genützt, weil z.B. Spritzen nicht sterilisiert und mehrfach verwendet worden seien.
Nach Berichten von Ärzten hätten in den insgesamt 517 Armen- und Krankenhäusern in über hundert Ländern unmenschlichte Zustände geherrscht, indem viele Kranke dort unter katastrophalen und unhygienischen Zuständen dahingeschieden seien, deren Leben unter besseren Bedingungen hätte gerettet werden können. Somit wird gegenüber Mutter Teresa der Vorwurf der Glorifizierung von Not und Elend erhoben, und dass dies zu einer Festigung sozialer Ungerechtigkeiten geführt habe, da Mutter Teresa nicht an einer Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen interessiert gewesen sei.
Viele der ihrem Orden gespendeten Häuser seien ursprünglich gut ausgestattet gewesen, jedoch auf Anordnung von Mutter Teresa auf äußerste Schlichtheit und Armut umgestaltet worden, indem z.B. vorhandene neuwertige Matratzen entsorgt und durch schlechtere ersetzt wurden und nicht oder kaum geheizt wurde. Außerdem seien die Kranken absichtlich auf engstem Raum zusammengepfercht gewesen.
Manche Spenden zugunsten von Armen lehnte sie auch ab, weil sie nicht ihrer Vorstellung von Bedürfnislosigkeit entsprochen hatten, wie etwa ein großes Gebäude im New Yorker Stadtteil, das als Obdachlosenunterkunft gedacht war: Weil die Stadtverwaltung zur Bedingung machte, dass ein Aufzug zugunsten von Behinderten eingebaut werden sollte, verzichtete Mutter Teresa lieber auf das ganze Gebäude.
Als besonders kontrovers gilt, dass sie nach eigenen Aussagen die Missionierung vor humanitärer Hilfe bevorzugte und dass Sterbende oft gegen deren Willen getauft worden waren. Obwohl ihr Orden auf der ganzen Welt tätig ist, erfüllt er oft überhaupt keine karitative Funktion, sondern die Nonnen sind stattdessen nur für die Konvertierung der Eingeborenen zuständig, wie z.B. in Papua Neu-Guinea.
Mutter Teresa soll selbst angegeben haben, dass das Erreichen von Heiligkeit und die Einheit mit Christus ihr persönliches Hauptziel sei, was nach Ansicht von Kritikern eine zweckbestimmte, rational geplante Vorgehensweise darstellt, die im Gegensatz zur behaupteten Selbstlosigkeit stehe. Mit anderen Worten: Der Zweck ihrer Bemühungen bestand somit nicht in einer selbstlosen Hilfsbereitschaft zur Überwindung des Leidens anderer, sondern darin, das Leiden anderer zum Erreichen ihrer eigenen Heiligkeit zu instrumentalisieren.
Dass Katholizismus und christliche Nächstenliebe bei Mutter Teresa oft im Widerspruch zueinander standen, zeigt sich auch daran, dass sie strikt gegen eine Geburtenkontrolle (außer „natürlicher Verhütung“ durch die Kalendermethode) war. Dabei ist festzuhalten, dass sie nicht nur eine fanatische Abtreibungsgegnerin, sondern auch gegen die Verwendung von Kondomen war und sie selbst in Fällen von Massenvergewaltigungen und Inzest für absolut unzulässige Methoden hielt und sich international für entsprechende Gesetze stark machte. Angesichts dessen könnte man fast meinen, dass ihr das ungeborene Leben wichtiger war als das geborene.
Dass sie diese Position ausgerechnet in einem Land wie Indien vertrat, in dem die zweitgrößte Bevölkerung der Welt und rund ein Siebtel der Weltbevölkerung lebt, und deren beständiger und rasanter Anstieg die sozialen Probleme des Landes immer mehr verschärft, kann man eigentlich nur als verantwortungslos bezeichnen. Sie vertrat ihre Position zudem nicht nur als Privatperson, sondern auch in Gesprächen mit Staatsoberhäuptern und wichtigen Persönlichkeiten bei weltweit stattfindenden Konferenzen, die Einflussmöglichkeiten auf die politische Entwicklung des Landes hatten. Mit dieser Propaganda fördert die Kirche überall dort Hunger, Krankheit und Massensterben, wo Armut und Katholizismus zusammentreffen und Mutter Teresa hat sich zeitlebens als fanatische Verfechterin dieser Ideologie hervor getan.
Nehmen ist seliger als geben
Obwohl Mutter Teresa Millionen von Dollar an Spendengeldern zugunsten ihrer Armenhäuser erhalten hatte, ist davon bei den Betroffenen kaum etwas angekommen, weil sie es vorgezogen hatte, das Geld auf geheimen Bankkonten zu deponieren. Die Finanzlage des Ordens ist vor allem deswegen so unklar, weil die Ordensschwestern strenge Anweisungen hatten, über die Spendengelder nicht genau Buch zu führen, so dass man lediglich mit Gewissheit sagen kann, dass es sich bei ihrem Orden um ein Milliardengeschäft handelt.
So schrieb die ehemalige Ordensschwester Susan Shields in ihrem Artikel „Mother Teresa’s House of Illusions“: „Das Geld kam rasant. Der Postbote lieferte die Briefe oft in Säcken. Wir empfingen regelmäßig Schecks über 50.000 Dollar und mehr“ und es sollen alleine innerhalb eines Jahres 50 Millionen Dollar zusammengekommen sein. Doch was mit dem ganzen Geld passierte, weiß auch sie nicht. Weder wurden davon neue medizinische Geräte gekauft noch Brot für die Armen in der New Yorker Bronx, wo Shields selbst arbeitete.
Entgegen ihrer Haltung bei Sachspenden, war Mutter Teresa bei Geldspenden weniger wählerisch, wenn es um die Identität ihrer Spender ging. So hatte sie z.B. keine Skrupel, Geld vom haitianischen Diktator François Duvalier zu akzeptieren und sagte dabei wörtlich zur Ehefrau des Diktators: „Frau Präsidentin, das Land vibriert angesichts Ihres Lebenswerkes“. Als deswegen kritische Stimmen laut wurden, nahm sie der Vatikan dafür in Schutz, indem er eine PR-Kampagne startete, um Mutter Teresas ramponiertes Image wieder ins rechte Licht zu rücken, da offensichtlich der Zweck die (Finanz-)Mittel heiligte, die die Junta ihrem Orden verschaffte.
Weitere millionenschwere Spenden kamen u.a. auch vom Betrüger Charles Keating, der wegen seiner Rolle im Savings & Loan-Finanzskandal zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Ungeachtet dessen schickte Mutter Teresa aufgrund seiner Spende einen Brief an den Richter und bettelte für ihn um Gnade. Daraufhin reagierte der Staatsanwalt als Privatperson mit einer Bitte an Mutter Teresa, das Geld zurückzugeben, das Keating mitunter von Menschen aus sehr armen Verhältnissen erschwindelt hatte, die er um ihre gesamten Ersparnisse und ihre Zukunft betrogen hatte, doch Mutter Teresa hatte darauf nicht geantwortet.
(Mutter Teresa mit dem Finanzbetrüger Charles Keating, für dessen Freilassung sie sich nach seiner Millionenspende einsetzte)
Niemand weiß, wo all das Geld geblieben ist, das Mutter Teresa über all die Jahre eingenommen hat, obwohl es immer wieder Gelegenheit gab, über die Verwendung in den Armenhäusern hinaus, für Notleidende ein mildtätiges Werk zu tun, wie etwa gegenüber den Opfern der Giftgaskatastrophe in Bhopal oder jenen von zahlreichen Überschwemmungen in Indien.
In der Zeitschrift „Stern“ wurde spekuliert, dass das Geld direkt auf den Konten des Vatikans landete, was zwar nicht bewiesen werden kann, zumindest aber erklären würde, warum sich der Vatikan bis heute so sehr für sie einsetzt und sie ungeachtet aller gravierenden Widersprüche heilig spricht. Außerdem wäre dadurch auch nachvollziehbar, warum Mutter Teresa mit ihren Spendengeldern derart knauserig war, wenn diese in Wahrheit niemals den Bedürftigen zugute kommen sollten (Die Kirche und das Geld (Video).
Mythos und Wahrheit
Als ob dies alles nicht bereits genug an ihrem Mythos als Vorzeige-Katholikin kratzen würde, offenbart auch Mutter Teresas Nachlass in Form von 5.400 theologischen Briefen und unzähligen Briefen an die Ordensschwestern die dunkle Seite ihrer Seele. So schreibt sie darin z.B. sie sei „wie ein Eisblock“, „von Gott nicht gewollt“, sie fühle sich „zurückgestoßen – leer – kein Glaube – keine Liebe. Nur Dunkelheit in meiner Seele – und diese schreckliche Leere, dieses Gefühl der Abwesenheit Gottes.“ Auch ihr langjähriger Fahrer, Pater Leo Maasburg, sagte dazu: „Ihr Geheimnis war ihre Leere, diese innere Leere und Offenheit auf Gott hin“ (Sexuelle Gewalt und Religion: Die katholische Kirche in Deutschland).
Auch wenn solche Geständnisse für ihre Anhänger befremdlich, wenn nicht gar schockierend sein müssen, kann man ihr hierfür immerhin attestieren, dass es sich dabei um einen gelegentlichen Anflug von Ehrlichkeit gehandelt haben muss. Ganz anders sieht es aber offenbar aus, wenn es um ihre öffentlichen Äußerungen geht: Wie der Autor Aroup Chatterjee in seinem Buch „Mother Teresa: The Final Verdict“ dokumentiert, hat Mutter Teresa in den Medien immer wieder über die Art und den Umfang ihrer Arbeit gelogen.
Mutter Teresa hat z.B. bei ihrer Nobelpreis-Rede behauptet, dass ihr Orden die Leidenden massenhaft von den Straßen aufgesammelt hat. Richtig ist zwar, dass er über eigene Ambulanzen verfügt, tatsächlich stehen diese jedoch nicht für Krankentransporte zur Verfügung, sondern sie wurden mit Sofas ausgestattet und zu „Nonnen-Taxis“ umfunktioniert. Ruft man beim Orden wegen eines Notfalls an, so wird man lediglich an den regulären Notfalldienst verwiesen. Selbst Kranke, die persönlich vorbeikommen, werden abgewiesen, wenn sie Verwandte haben – gleichgültig wie arm oder weit entfernt sie auch sein mögen.
Auch die Anzahl der Menschen, die dank Mutter Teresa täglich mit Essen versorgt werden, hat sie in den Medien stark übertrieben: Während ihre Angaben zwischen 4000-9000 schwanken, hatte Chatterjee ihre Suppenküchen mehrere Tage lang gefilmt und die Anzahl der Versorgten auf höchstens 300 geschätzt. Zudem werden manchmal Essenskarten verlangt, die nur schwierig zu bekommen sind, vor allem, wenn man kein Christ ist.
Obwohl Mutter Teresa zudem immer wieder betonte, wie schrecklich es sei, nicht bei den Leidenden in Kalkutta sein zu können, war sie offenbar selten in Indien anzutreffen. Auch Lady Diana soll mehrmals vergeblich versucht haben, ihr in Kalkutta zu begegnen, was ihr jedoch erst nach Verabredungen in Rom und New York möglich war (Kanadas düstere Vergangenheit: Misshandlung und Tod tausender Kinder bis heute nicht aufgearbeitet (Videos)).
Auch in anderer Hinsicht steht ihr guter Ruf in krassem Gegensatz zur Realität. Ein Vergleich mit anderen Wohltätigkeitsorganisationen, wie etwa der Ramakrishna-Mission, verdeutlicht in Bezug auf Krisen- und Katastrophenhilfe in Indien, was Mutter Teresas Missionarinnen der Nächstenliebe versäumt haben: Während die Ramakrishna-Mission in den letzten Jahren in 16 Fällen Hilfe geleistet hat, war Mutter Teresas Orden bei keinem einzigen der Ereignisse beteiligt.
Zudem sorgte für Unmut, dass sie angesichts der verheerenden Umweltkatastrophe von Bhopal – der in etwa ebenso viele Menschen zum Opfer fielen wie den Terroranschlägen des 11. September, und die der US-Chemie-Konzern Union Carbide Corporation (UCC) leichtsinnig verschuldet hat – den Betroffenen kaum nennenswerte Hilfe anbot und sie stattdessen zur Vergebung aufforderte.
Angesichts dessen bleibt vom Mythos der vorbildlichen Heiligen nicht viel übrig, jedoch braucht die Katholische Kirche Menschen wie sie, um den Eindruck zu erwecken, dass es gute Christen gibt, die sich um die Armen auf der Welt kümmern und sich deswegen letztendlich nichts grundsätzlich an den bestehenden Verhältnissen zu ändern braucht.
(Mutter Teresa 1979 bei der Verleihung des Friedensnobelpreises)
Dies ist wohl auch der Hauptgrund dafür, weshalb ihr neben zahlreichen anderen Auszeichnungen auch der Friedensnobelpreis verliehen wurde, da ihr Wirken mit dazu beiträgt, dass die herrschenden Eliten immer weiter unbehelligt für Nachschub in den Armenhäusern dieser Welt sorgen können. Auch wenn sie selbst keinen Wert auf die Auszeichnung gelegt haben soll, hätte es ihr aus christlicher und friedenspolitischer Sicht mehr Glaubwürdigkeit verlieren, diese „Ehrung“ zurückweisen, die nach einem Mann benannt ist, dessen Erfindungen maßgeblich zu Krieg und Zerstörung beigetragen haben und zu deren Preisträgern Kriegsverbrecher wie Henry Kissinger gehören.
Wenn man ihre Heiligenlegenden liest, findet man die Namen von tausend heilig gesprochenen Verbrechern.
Claude-Adrien Helvetius (1715 – 1771)
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=65JxnUW7Wk4
Literatur:
Scheinheilige Geschäfte: Die Finanzen des Vatikans von Curzio Maltese
Nazis auf der Flucht: Wie Kriegsverbrecher über Italien nach Übersee entkamen von Gerald Steinacher
Vatikan AG: Ein Geheimarchiv enthüllt die Wahrheit über die Finanz- und Politskandale der Kirche von Gianluigi Nuzzi
Sex und Folter in der Kirche: 2000 Jahre Folter im Namen Gottes von Horst Herrmann
Verweise:
http://www.heise.de/tp/artikel/15/15888/1.html
http://www.welt.de/vermischtes/article114200253/Die-dunkle-Seite-von-Mutter-Teresa.html
https://de.nachrichten.yahoo.com/vatikan-mutter-teresa-heiliggesprochen-101138095.html
Quellen: PublicDomain/maki72 für PRAVDA TV am 21.03.2016
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danke für den äußert informativen Beitrag! Ich hab sie nur als armes Mütterchen in Erinnerung, was eben so geschrieben wurde! Nur dieser Beitrag stellt sie in ein anderes Licht! Schade eigentlich!