Die russische Lebensmittel-Aufsichtsbehörde diskutiert über ein Importverbot von Sojabohnen aus den USA wegen möglicher Kontaminationen. Anfang dieser Woche lancierte die Behörde bereits ein mögliches Embargo gegen US-Mais-Importe.
Der russische Premier erklärte gegenüber RT: „Wenn die Amerikaner GMO-Produkte essen wollen, ist das ihre Sache. Wir brauchen das aber nicht, wir haben ausreichend Platz und Möglichkeiten, um Bio-Nahrungsmittel herzustellen.“
Reguläre Lieferungen von kontaminierten Produkten können nicht nur Russlands Lebensmittelstandards und -sicherheit beeinflussen, sondern auch das Risiko für andere Mitglieder der Eurasischen Wirtschaftsunion erhöhen, so die Aufsichtsbehörde für Lebensmittelsicherheit in einer Presseerklärung.
Die Behörde teilte darüber hinaus mit, dass sie bereits die entsprechenden US-Behörden am Montag benachrichtigt und angewiesen hat, den Export von verfaultem Mais, der in aller Regel zudem gentechnisch verändert wurde, einzustellen. Die Lebensmittelaufsichtsbehörde zitiert gesundheitliche Gründe für die Maßnahme.
Die Kosten für Güter, die unter Quarantäne fallen, kosten Moskau zwischen 125 und 188 Millionen US-Dollar, kommentierte die Behörde.
Russische Regierungsbeamte teilten in diesem Kontext mit, dass sie planen, über das Problem mit ihren Amtskollegen aus den USA zu konferieren. Abhängig vom Ergebnis könnte die Regulationsbehörde temporäre Restriktionen gegen Mais- und Sojabohnen-Lieferungen aus den USA erlassen (Aus für Monsanto: Venezuela verbietet endgültig genetisch verändertes Saatgut).
Während Gen-Mais und Gen-Soja in Europa und Russland noch die Ausnahme stellen, sind sie in den Vereinigten Staaten keine Seltenheit. Seit langem warnen Experten von schwer kalkulierbaren Risiken.
Da die Preise für Mais und Soja in den USA wegen immer größerer Anbauflächen fallen, versuchen US-amerikanische Großbauern, ihre Verluste auf dem Binnenmarkt mit lukrativen Exporten ins Ausland zu kompensieren.
In den USA nimmt Gen-Food zudem zunehmend skurrile Ausmaße an. Nicht-bräunende Äpfel, rosafarbene Ananas sowie lila Tomaten tauchen verstärkt in den Sortimenten von US-Supermärkten auf. Auch werden dem Verbraucher immer häufiger gentechnisch veränderte Tiere zum Verzehr angeboten (Monsanto kooperiert mit WWF um Amazonas in riesige Gen-Soja-Plantage umzuwandeln (Video)).
„Der Einsatz der Technologien wäre ein Albtraum für Lebensmittelwirtschaft und Verbraucher, weil sich die Risiken auch bei sorgfältiger Prüfung nicht ausschließen lassen.“
So das Fazit einer Studie von Testbiotech, dem Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie, mit dem Titel „Gentechnik-Tiere: Risiko für Mensch und Umwelt“. Sie wurde 2015 im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion erstellt.
Des Weiteren zieht der Report anschauliche Parallelen zur auf den ersten Blick nutzbringenden Atomenergie. Diese Form der im Vergleich günstigen Energiegewinnung habe ein noch immer ungelöstes, sehr nachhaltiges Problem: die Entsorgung des Atommülls.
Ähnlich verhält es sich mit dem Gen-Food, das „systemimmanente Problem einer überproportionalen Zunahme von schwer abschätzbaren Risiken“ ausweise. Die so genannte Risikoprüfung vonseiten amtlicher Stellen nimmt in diesem Kreislauf nur „eine Alibi-Funktion“ ein.
Von diesen Produkten würden lediglich die Unternehmen profitieren, die diese Produkte günstig auf den Markt werfen, so die Studie, die konkret auf einzelne Patente hinweist. Genmanipulation bei Kühen führe unter anderem zur Veränderung aller Milchbestandteile (Gefährliches Glyphosat soll erlaubt bleiben: EU Persilschein für krebserregndes Pestizid).
Und Schweine könnten gegen bestimmte Viren immun und zu Überträgern ihrer eigenen Krankheiten werden. Die langfristigen Folgen seien „weder abschätzbar“ noch „rückholbar“, warnt Biotech.
Erst Ende 2015 bekräftigte Russland sein Nein zu gentechnisch modifizierten Nahrungsmitteln. Russland beschreite „einen anderen Weg“, erklärte der stellvertretende Premierminister Arkadi Dworkowitsch im Rahmen des internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg im Juni 2015.
Auch der russische Premierminister Dmitri Medwedew begrüßte die Entscheidung, keine GMOs mehr nach Russland zu importieren.
GMO-Verbot in Russland rentiert sich: Putin will Weltmarkt mit „sauberer Nahrung“ versorgen
Während vor allen Dingen in den USA immer mehr auf die stark umstrittene gentechnisch veränderte Nahrung (GMO) gesetzt wird und gentechnikfreie Nahrung immer schwieriger zu bekommen ist, will Russland den Markt mit den immer rarer werdenden ökologisch reinen Lebensmitteln versorgen. In Russland ist der Anbau und der Import von GMO-Nahrung verboten (Die Freihandels-Lüge: TTIP schreibt bereits Regeln für EU-Lebensmittelstandards um).
Diese Einstellung könnte sich rentieren, denn in etlichen Ländern und Städten gibt es starke Proteste gegen GMO-Nahrung (Russland kann Hauptlieferant reiner Bio-Lebensmittel weltweit werden).
Zugleich steigt die Nachfrage nach ökologisch reinen und Bio-Produkten sehr. Russland als größtes Land der Erde glaubt für diesen Markt Hauptversorger werden zu können.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=TtzwY75QXu4
Literatur:
Meine eigene Samengärtnerei von Constanze von Eschbach
Saat der Zerstörung. Die dunkle Seite der Gen-Manipulation von F William Engdahl
Mit Gift und Genen: Wie der Biotech-Konzern Monsanto unsere Welt verändert von Marie-Monique Robin
Tödliche Ernte: Wie uns das Agrar- und Lebensmittelkartell vergiftet von Richard Rickelmann
Quellen: PublicDomain/deutsch.rt.com am 26.01.2016
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Aui mini oepfeli schwuemme uf em see, aui mini oepfeli schwuemme uf em see das het der blocher gseh!