Migrationsforscher über die Ursachen der Asylkrise – „Arabisch soll in Deutschland zum Pflichtfach werden“

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Ein Oxford-Professor liest Deutschlands Willkommenskultur-Fanatikern die Leviten – allen voran Angela Merkel: In einem Interview mit der „Welt“ gab Paul Collier, 67-jähriger Ökonom und Migrationsforscher von Weltrang, der Kanzlerin die Hauptschuld an der Asylkrise. Collier: „Bis zum vergangenen Jahr waren Flüchtlinge kein großes Thema.

Dann kommt da die deutsche Kanzlerin und spricht davon, dass Europas Türen offen sind. Überlegen sie sich doch einmal, wie das bei den Menschen ankommt?“

Merkel habe Deutschland und Europa ein gewaltiges Problem aufgebürdet, und zudem tausendfaches Leid verursacht. Viele hätten ihre Worte als Einladung verstanden und sich danach erst auf den Weg gemacht. Sie hätten ihre Ersparnisse geopfert und sich dubiosen Schleppern anvertraut.

Um Abhilfe zu schaffen, spricht sich der Direktor des Zentrums für afrikanische Ökonomien an der Universität Oxford für einen Vorschlag Wolfgang Schäubles aus. Der Bundesinnenminister hatte in Davos beim Weltwirtschaftsforum eine Art Marshallplan zum Wiederaufbau der Krisenländer im Nahen Osten gefordert.

Momentan hätten die Flüchtlinge in den großen Auffanglagern in Jordanien und der Türkei keine wirkliche Perspektive, so Collier. Bringe man sie vor Ort in Jobs, schwinde der Anreiz, weiter Richtung Westeuropa zu ziehen.

Der Wissenschaftler warnt aber auch vor einer Ausbreitung der Migrationsbewegung weit über den Nahen Osten hinaus. Er zeichnet ein erschreckendes Bild:

„Dann gibt es noch all jene, die in armen Ländern leben und sich auf den Weg in die reiche westliche Welt machen, um dort ihr Glück zu finden. Das sind hunderte Millionen Menschen. Eine gewaltige Masse, die, wenn sie sich einmal in Bewegung setzt, kaum noch steuerbar ist.“

„Arabisch soll in Deutschland zum Pflichtfach werden“

Der Hamburger Informatikprofessor Thomas Strothotte fordert die Einführung von Arabisch als Schulsprache in Deutschland. Dies würde einen Zugang zur arabischen Welt ermöglichen, schreibt der Präsident der Hamburger Kühne Logistics University in der „Zeit“.

Deutsch und Arabisch sollten für alle Schüler bis zum Abitur verpflichtend sein. „Wir würden damit anerkennen, ein Einwanderungsland und eine mehrsprachige Gesellschaft zu sein.“

Noch anspruchsvoller sei es, Deutsch und Arabisch als gleichberechtigte Unterrichtssprachen zu verwenden, schreibt Strothotte. Dadurch würden sich die Kinder schon jetzt auf den tiefgreifenden Wandlungsprozess des Nahen Ostens vorbereiten (EU gesteht: 60 Prozent der Einwanderer sind keine Flüchtlinge).

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Mit dem Erlernen der arabischen Sprache empfehle sich die junge Generation Deutschlands als wirtschaftlicher, kultureller und politischer Partner, um diesen Transformationsprozess zu begleiten.

Rundfunkanstalten stärken arabisches Angebot

Unterdessen wollen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihr Angebot auf Arabisch stärken. Angesichts der starken Zuwanderung von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten kündigte die ARD die Unterstützung des Deutsche-Welle-Senders DW Arabia an.

Dazu solle es Zulieferungen von Reportagen und Dokumentation für das arabischsprachige Angebot geben, erklärten die ARD-Intendanten am Dienstag auf ihrer Sitzung in Leipzig. In den Mittelpunkt wolle man vor allem Flüchtlingsthemen stellen (Deutsche Medien: Es gibt Anweisungen von oben).

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Die ARD-Vorsitzende Karola Wille bezeichnete die Kooperation als „ein wichtiges Signal“ in einer „schwierigen Phase“. Das 24-stündige arabischsprachige Programm DW Arabia berichtet aus deutscher und europäischer Sicht über Ereignisse und Entwicklungen und ist seit Mitte Dezember 2015 auch in Europa zu empfangen (Das Versagen von Köln: Was wirklich in den Medien geschah).

Deutsche Sprache am Ende?

Ich höre und lese immer häufiger Äußerungen, in denen Substantive ohne Artikel verwendet werden, z. B. »Ich bin gleich schon Hauptbahnhof« oder »Wir gehen erst noch Stadt«. Stellt dies eine Gefahr für das Standarddeutsch dar?

Das Auslassen des Artikels vor Substantiven ist in der Standardsprache aus einigen festen Wendungen bekannt, so z. B. Er leistet Widerstand, Sie macht Feuer, Wir haben Geduld. Der Gebrauch des Substantivs ohne Artikel – häufig beschrieben unter Verwendung der Bezeichnung Nullartikel – ist auf bestimmte Fälle beschränkt, etwa bei Abstrakta (Sie hat Geduld), Eigennamen (Das ist Luca) oder Stoffsubstantiven (Er trinkt gerne Bier; vgl. Helbig/Buscha: »Deutsche Grammatik: Ein Handbuch für den Ausländerunterricht«, Berlin/München 2001).

In der Umgangssprache finden sich sogenannte »bloße Nominalphrasen«, also Phrasen bestehend aus einem Nomen ohne weitere modifizierende Elemente. Sie sind kennzeichnend für zahlreiche Sprachbeispiele in sozialen Gruppen. Es handelt sich hierbei um Soziolekte des Deutschen, die sich beim Aufwachsen in multiethnischen Vierteln (auchKieze genannt) entwickeln. Die dort anzutreffende Sprechweise wird als Kiezdeutsch bezeichnet. Anders als oftmals fälschlich vermutet, beschreibt Kiezdeutsch nicht bloß die Ergebnisse des deutsch-türkischen Sprachkontakts, sondern stellt eine Sprachvariante des Deutschen dar, die z. B. in Berlin-Kreuzberg aus dem Zusammentreffen von Jugendlichen u. a. bosnischer, arabischer, türkischer und deutscher Herkunft entstanden ist (vgl. Heike Wiese: »Kiezdeutsch. Ein neuer Dialekt entsteht«, München 2012).

Kiezdeutsch? Klingt eher wie Asideutsch!?

Aussagen wie »Ich bin gleich schon Hauptbahnhof« oder »Wir gehen erst noch Stadt«, in denen neben dem Artikel zudem eine Präposition wie zu oder in fehlt, sind immer häufiger auch in der Alltagssprache zu beobachten. So sind sie auch bei Sprechern ohne ausländischen Hintergrund auszumachen, die nicht in einem multiethnischen Umfeld aufgewachsen sind (Gesellschaft: Globalisierung rottet Sprachen-Vielfalt aus).

Die gesprochene Sprache unterscheidet sich ja von der geschriebenen insofern, als sie weniger statisch ist und einen größeren sprachlichen Spielraum lässt. Insbesondere zeichnet sich gesprochene Sprache gegenüber der geschriebenen durch Verkürzungen aus. Auch in der Internetsprache werden oftmals Kürzungen genutzt, sie trägt somit eher Merkmale der gesprochenen als der geschriebenen Sprache.

Text Ende jetzt, Du arabisch lernen?

Asyl-Politik weckt Unmut: Merkel sackt bei Umfragen dramatisch ab

Die meisten Befragten sind der Meinung, die Bundesregierung habe die Situation nicht im Griff. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat laut der Umfrage dramatisch an Zustimmung verloren – mit 46 Prozent kommt sie auf den schlechtesten Wert seit August 2011. Im Vergleich zum Vormonat verliert die Union vier Punkte und landet damit bei 35 Prozent. Dabei bleibt die SPD bei 24 Prozent. Den höchsten Wert hat die AfD aufzuweisen: Die Partei gewinnt drei Punkte hinzu und erreicht beeindruckende zwölf Prozent.

Die Einführung der Obergrenze und Verschärfungen im Asylrecht finden laut der Umfrage breite Zustimmung. Außerdem befürworten 88 Prozent die Kürzung von Sozialleistungen für Flüchtlinge, die sich nicht integrieren wollen. Algerien, Marokko und Tunesien sollten nach Ansicht von 78 Prozent als sichere Herkunftsländer eingestuft werden. Und 77 Prozent begrüßen die Zurückweisung von Menschen ohne Asylanspruch gleich an der Grenze.

Dennoch sind manche Fluchtgründe für viele Deutsche weiterhin berechtigt: 94 Prozent befürworten die Aufnahme von Flüchtlingen, die vor Kriegen geflohen sind. Selbst bei AfD-Anhängern unterstützen dies 76 Prozent. Darüber hinaus sind viele für die Aufnahme von Flüchtlingen bei politischer oder religiöser Verfolgung. Diejenigen, die aus wirtschaftlichen Gründen fliehen, bekommen allerdings weniger Akzeptanz. Laut Focus-Online meinen nur 25 Prozent der Befragten, dass Armutsflüchtlinge aufgenommen werden sollten, bei AfD-Anhängern sind es nur fünf Prozent.

Literatur:

Die Diktatur der Dummen: Wie unsere Gesellschaft verblödet, weil die Klügeren immer nachgeben von Brigitte Witzer

Die Asyl-Industrie von Udo Ulfkotte

Generation Ego: Die Werte der Jugend im 21. Jahrhundert von Bernhard Heinzlmaier

Böse Gutmenschen: Wer uns heute mit schönen Worten in den Abgrund führt von Bernd Höcker

Quellen: PublicDomain/preussische-allgemeine.de/Gesellschaft der deutschen Sprache e.V/Welt am 04.02.2016

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