Ende Dezember 2015 veröffentlichte das Nationale Zentrum für Gesundheitsstatistik der amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) seine Jahreszahlen zu Todesfällen aufgrund einer Überdosis verschiedener legaler und illegaler Drogen. Während die Zahl der Todesfälle bei verschiedenen Drogen anstieg, blieb sie bei Marihuana konstant und verharrte auf dem gleichen Wert, den sie bereits im Vorjahr erreicht hatte.
Mit anderen Worten: Die Zahl der Todesfälle blieb bei null. Es erscheint vielleicht unglaublich, aber im vergangenen Jahr starb kein einziger Mensch an den Folgen der Einnahme oder des Rauchens von Marihuana, und bisher wurde überhaupt noch kein Todesfall in diesem Zusammenhang verzeichnet (National Cancer Institute: Cannabis tötet Krebszellen).
Während einige Länder und amerikanische Bundesstaaten den Konsum der Pflanze – entweder zur persönlichen Entspannung oder zu medizinischen Zwecken oder beidem – erlauben und verschiedene andere eine entsprechende Entscheidung erwägen, werden vielerorts Menschen verhaftet, angeklagt und eingesperrt, weil sie diese harmlose Pflanze, für die es zahlreiche legitime Nutzungsmöglichkeiten gibt, konsumieren, anpflanzen oder verkaufen.
Amerikanische Bundesstaaten, in denen Marihuana legal konsumiert werden kann, verzeichnen nicht nur einen erheblichen Anstieg der Steuereinnahmen, sondern in einzelnen Fällen zugleich eine Abnahme der Gewaltverbrechen. Colorado ist dafür ein gutes Beispiel. Dort wurde privater Konsum von Marihuana 2014 freigegeben.
In einem Sachstandsbericht der Drug Policy Alliance (DPA), einer Organisation aus New York, die sich für die Entkriminalisierung eines »verantwortungsbewussten Drogenkonsums« einsetzt, heißt es in diesem Zusammenhang:
»Nach Angaben der Stadt Denver nahm die Zahl der Gewalt- und Eigentumsdelikte 2014 ab. In den ersten elf Monaten des Jahres 2014 wurden im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum 2,2 Prozent weniger Gewaltverbrechen gemeldet. Ebenfalls im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Einbrüche in Denver um 9,5 Prozent ab. Insgesamt sank die Zahl der Eigentumsdelikte um 8,9 Prozent.«
In dem Bericht wird auch hervorgehoben, dass die Zahl tödlich verlaufender Verkehrsunfälle im amerikanischen Bundesstaat Colorado 2014 abnahm, obwohl diejenigen, die eine Legalisierung von Marihuana abgelehnt hatten, das Gegenteil vorhergesagt hatten.
Sollte Marihuana in den gesamten USA legalisiert werden, würde die Verbrechens- und Inhaftierungsrate automatisch sinken. Und dies einfach aufgrund der Tatsache, dass viele Verhaftungen und Verurteilungen zu Gefängnisstrafen mit Marihuana in Verbindung stehen.
»Alljährlich verzeichnen die USA durchschnittlich 2,2 Mio. Gefängnisinsassen. Das ist eine der höchsten Verbrechensraten weltweit. Schätzungsweise 600 000 dieser Personen wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie Marihuana besaßen und/oder verkauften. Das ergibt einen Anteil von etwas weniger als 30 Prozent aller Gefängnisinsassen. Eine Legalisierung von Cannabis würde die Inhaftierungsrate drastisch senken und dem Steuerzahler jährlich Ausgaben in Höhe mehrerer Millionen Dollar ersparen. Alles in allem überwiegen die positiven Aspekte von Marihuana mögliche negative Folgeerscheinungen bei weitem. Aus diesem Grund sollten die USA die Legalisierung von Marihuana in Betracht ziehen.«
Die Zahl von Todesfällen aufgrund der Einnahme verschreibungspflichtiger Drogen steigt
Während seit Jahren kein einziger Todesfall aufgrund des Konsums von Marihuana zu verzeichnen ist, nimmt die Zahl der Toten aufgrund einer Überdosis anderer Drogen weiter zu. In den vergangenen 13 Jahren ist die Zahl der Todesfälle aufgrund der Einnahme verschreibungspflichtiger Drogen dramatisch angestiegen. Das National Institute of Drug Abuse (NIDA) meldet im Zeitraum 2001 bis 2014 einen »Anstieg der Gesamtzahl von Todesfällen [aufgrund verschreibungspflichtiger Drogen] um das 2,8-Fache«.
Ähnlich wie bei Heroin ist der Konsum opioider Schmerzmittel seit der amerikanischen Invasion in Afghanistan ebenso wie die damit in Zusammenhang stehende Zahl von Todesfällen aufgrund einer Überdosis dramatisch angestiegen. Aufgrund der starken Verbreitung dieses Problems wurde dies von den CDC bereits als »epidemisch« eingestuft.
Zehntausende Amerikaner nehmen jährlich Überdosen verschreibungspflichtiger Drogen ein, was den großen Pharmakonzernen gewaltige Gewinne verschafft. Parallel dazu werden mehr als eine halbe Million Amerikaner jedes Jahr aufgrund von Straftaten im Zusammenhang mit Marihuana inhaftiert, die niemanden schädigen oder zu Opfern machen.
Meiner Meinung nach läuft hier etwas grundsätzlich falsch. Wenn überhaupt jemand aufgrund einer Anklage wegen Drogen ins Gefängnis gesteckt werden sollte, dann doch wohl diejenigen, die Millionen (oder tatsächlich wohl eher Milliarden) Dollar damit verdienen, die wirklich »harten Sachen« zu verkaufen.
Die mörderischen Drogenkartelle in Mexiko und anderswo versetzen uns in Angst und Schrecken. Aber wir sollten darüber diejenigen nicht vergessen, die in unserem Land legal die wirklich gefährlichen Drogen herstellen und in Überdosen verordnen, an deren Folgen täglich Amerikaner sterben.
Es ist an der Zeit, Marihuana zu legalisieren.
Literatur:
Der Cannabis Anbau : Alles über Botanik, Anbau, Vermehrung, Weiterverarbeitung und medizinische Anwendung sowie THC-Messverfahren von Lark-Lajon Lizermann
Hanf heilt: Die Wiederentdeckung einer uralten Volksmedizin von Wernard Bruining
Die Behandlung mit Cannabis und THC: Medizinische Möglichkeiten, Rechtliche Lage, Rezepte, Praxistipps von Franjo Grotenhermen
Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf von Jack Herer
Quellen: PublicDomain/info.kopp-verlag.de am 11.06.2016
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Im Sommer werden es 50 Jahre, in denen ich Marihuana konsumiere.
Ich habe nie verstanden, warum die Pharmaindustrie ungehemmt die gefährlichsten Drogen über ein flächendeckendes Vertriebsnetz verbreiten darf. Die Schäden, die pharmazeutische Produkte in den vergangenen 100 Jahrem verursacht haben, lassen sich weder in Geld noch nach Zahl der Tragödien beziffern, die sich weltweit durch Abhängigkeit und Missbrauch abspielen. Alkohol ist übrigens auch eine hoch toxische und gefährliche Droge. Die finanziellen Folgen von Alkoholmissbrauch beziffern sich in zweistelliger Milliardenhöhe; die sozialen Schäden spotten jeder Beschreibung! Natürlich birgt der Cannabis-Konsum auch Risiken, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, deren Persönlichkeit nicht ausgereift ist. Auch bei bestimmten psychischen bzw. psychiatrischen Indikationen kann der Genuss von Canabis negative Folgen haben. Für gesunde erwachsene Menschen hingegen birgt der Konsum von Cannabis keinerlei Gefahren. Was mich betrifft, so konsumiere ich keinen Alkohol, alleine schon wegen der toxischen Wirkung auf den Körper. Im Gegensatz zu früher aber gebrauche ich Cannabis nur noch gelegentlich. Ich kann auch ohne Drogen mit einem Gefühl der Zufriedenheit leben. Ich plädiere für die uneingeschränkte Freigabe von Cannabis für Erwachsene, d.h. sowohl Konsum als auch Anbau für den Eigenbedarf sollten legal sein.
Werte Pravda TV. Anbei noch eine Bemerkung:
Der Code ist ein einziges Ärgernis. Man erhält oft nach Absenden des Kommentars die Anwort, der Code wäre fehlerhaft eingegeben worden. Tatsächlich kann man nicht immer zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheiden. Manchmal bedarf es zehn Versuche, bis der Kommentar endlich angenommen wird. Das ließe sich doch leicht ändern und benutzerfreundlicher gestalten.