Die meisten Christen haben als Kind gelernt, dass sie Weihnachten feiern, weil dann das Christkind geboren wurde, dem zu Ehren sie einen Christbaum oder auch eine Weihnachtskrippe und einen Adventskranz aufstellen, in die Christmette gehen und dass sie ein Geschenk und leckere Sachen vom Nikolaus oder Weihnachtsmann bekommen, wenn sie brav waren – oder vielleicht auch die Rute von Knecht Ruprecht zu spüren bekommen, wenn sie es nicht waren.
Doch je älter man wird, umso mehr Fragen beginnt man sich zu stellen, bis man selbst nicht mehr so recht an all das glauben kann, was man uns so erzählt hat. Viele werden aber trotzdem ihren Kindern alles genauso beibringen, wie sie es selber gelernt haben und sich dabei vielleicht sogar selber einen falschen Bart ankleben und ins Weihnachtsmannkostüm schlüpfen, um auch ihnen schöne Weihnachten zu bescheren.
Da Weihnachten aber auch als eine „besinnliche Zeit“ gilt, sollten wir uns neben all dem uns umgebenden Weihnachtskitsch aber auch einmal Gedanken darüber machen, was im Mittelpunkt dieses Festes steht und was wir da eigentlich feiern.
Wenn man ehrlich ist, werden die meisten von uns zugeben müssen, dass die Kinder mit Weihnachten hauptsächlich verbinden, dass sie endlich ihre lang ersehnten Geschenke bekommen, während die Erwachsenen froh sind, dass der ganze vorweihnachtliche Rummel vorbei ist und man endlich ein paar Tage in Ruhe seinen Urlaub genießen kann.
Man kann es drehen und wenden wie man will: Weihnachten ist in vielen Fällen längst zu einem kollektiven Konsumrausch, einer Fressorgie, einer vorgetäuschten Familienharmonie und einer Realitätsflucht verkommen, sei es zuhause vor der dauerberieselnden Glotze mit Heile-Welt-Gesülze oder irgendwo fern der Heimat, wo einen möglichst wenig an genau das erinnern soll – von „Fest der Liebe“ also keine Spur.
Der Weihnachtsmann – eine Werbefigur von Coca-Cola
Der konsumorientierte Charakter des heutigen Weihnachtsfestes wird bereits daran deutlich, dass der „Weihnachtsmann“ – so wie wir ihn heute kennen – eigentlich eine Erfindung von Coca-Cola ist, indem sich seit den 1920er Jahren das Weihnachtsmannkostüm in den charakteristischen Coca-Cola-Farben Rot und Weiß durchsetzte:
Das Aussehen, das wir heute mit dem Weihnachstmann verbinden, wurde vor allem von Haddon Sundblom, einem US-amerikanischen Grafiker und Cartoonisten mit skandinavischer Abstammung, geprägt, der von 1931 bis 1964 Zeichnungen für die Coca-Cola-Werbung anfertigte, für die sein Freund, ein Coca-Cola-Auslieferungsfahrer namens Lou Prentiss, Modell stand. Später, als sein Freund gestorben war, soll das eigene Gesicht Sundbloms als Vorlage für die Zeichnungen gedient haben.
Es gibt jedoch auch eine Reihe von Figuren, die bei der Erfindung des Weihnachtsmanns Pate gestanden haben.
Väterchen Frost und Grüner Mann
Die wohl größte Ähnlichkeit mit dem Weihnachtsmann hat das in den slawischen Ländern verbreitete Väterchen Frost (engl.: Jack Frost), bei dem es sich im Prinzip um eine Personifizierung des Winters handelt. Im Gegensatz zum westlichen Weihnachtsmann trägt dieser jedoch einen eisgrauen oder blauen Mantel, der heute unter westlichem Einfluss vermehrt einem roten Mantel gewichen ist.
Außerdem trägt er ein Zepter mit dem er alles mit Eis und Schnee bedecken kann, was er damit berührt. Er stellt somit den Gegenspieler zum Grünen Mann dar, der als Frühlingsbringer gilt (engl: Jack-in-the-Green).
Indem Väterchen Frost tief in der Taiga lebt, entspricht er jedoch unserem Weihnachtsmann, der sich nach einem „Nikolausgedicht“ mit den Worten vorstellt: „Von drauß’ vom Walde komm ich her…“
Der heilige Nikolaus – ein Bischof aus der heutigen Türkei
Nikolaus von Myra (zwischen 270 und 286 – 326, 345, 351 oder 365) ist zwar eine historische Person und ein christlicher Heiliger, hat aber ursprünglich nichts mit dem Weihnachtsfest zu tun. Er war Bischof von Myra, einem Ort im römischen und später byzantinischen Reich, der in der heutigen Türkei liegt und „Demre“ genannt wird.
Um den historischen Nikolaus ranken sich verschiedene Legenden, denen zufolge er z.B. sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben (und drei Jungfrauen beschenkt haben) soll – so bezeugen es Bischöfe des 4. Jahrhunderts wie Ambrosius von Mailand und Basilius von Caesarea. Allerdings basieren die ihm zugeschriebenen Legenden z.T. auch auf dem gleichnamigen Abt des Klosters Sion bei Myra, der später Bischof in Pinara war und 564 starb.
Anstelle des Zepters trägt er den Bischofsstab, der eigentlich einen Hirtenstab repräsentiert.
Dass der heilige Nikolaus auch als „Weihnachtsmann“ bezeichnet wird, hatte sicher auch damit zu tun, dass sein Gedenktag, der nach dem julianischen Kalender am 6. Dezember gefeiert wird, nach dem gregorianischen Kalender auf den 19. Dezember fällt – und somit nur wenige Tage vor Weihnachten. Als durch die protestantische Reformation die Heiligenverehrung abgelehnt wurde, wurde auch die Verehrung des heiligen Nikolaus als Geschenkebringer auf das weihnachtliche Christkind übertragen. Indem sich die Heiligenverehrung jedoch in den katholischen Regionen erhalten hat, ist es schließlich zu einer Vermischung beider Glaubensvorstellungen gekommen.
Saturnalien – ein römisches Fest zu Ehren des Gottes Saturn
Interessant ist, dass es in mittelalterlichen Klosterschulen den Brauch gab, dass am Nikolaustag Kinder einen „Kinderbischof“ wählen durften, der mancherorts bis zum 28. Dezember (dem Tag der unschuldigen Kinder) „im Amt“ bleiben konnte und die Erwachsenen für ihr Fehlverhalten Tadeln durfte. Hierdurch ist eine Anknüpfung an die römischen Saturnalien gegeben, dem römischen Festtag zu Ehren des Gottes Saturn, der am 17. Dezember gefeiert wurde. Saturn galt als Herrscher des urzeitlichen goldenen Zeitalters und wird assoziiert mit dem griechischen Gott Kronos. Saturn wird häufig mit Sichel in der Hand dargestellt und erscheint ebenfalls als alter Mann mit Bart.
Die Saturnalien waren vor allem dadurch gekennzeichnet, dass die Standesunterschiede vorübergehend außer Kraft gesetzt wurden und somit die Sklaven wie Gleichgestellte behandelt wurden oder die Rollen wurden sogar (scherzhaft) vertauscht, indem die Herren ihre Sklaven bedienten. Zu diesem Zweck wurde ein Saturnalienfürst ernannt, der auch „König des Trinkens“ genannt wurde, was auf einen höheren Weinkonsum hindeutet (und was zu unserem erhöhten Glühweinkonsum an Weihnachten passt). Allgemein war die Moral gelockert und es war auch offiziell das Würfelspiel um Geld erlaubt.
An manchen deutschen Hochschulen wie in Köln oder Kiel werden auch heute noch traditionell die Saturnalien als Studentenfest veranstaltet, bei dem man mit den Dozenten abrechnet. Auch die heute üblichen (vorweihnachtlichen) Weihnachtsfeiern außerhalb der eigenen Familie, bei denen sich Chefs und Untergebene ebenfalls näher kommen und dabei reichlich Alkohol trinken, können in der Tradition der Saturnalien gesehen werden (Schlimmer geht’s immer: Bizarre Aufnahmerituale der Eliten (Video)).
Pan, Saturn und Satan als Vorbilder für Knecht Ruprecht
Das Weintrinken wurde in der Antike vor allem mit Dionysus assoziiert, der als Gott des Weines, der Freude, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase gilt und zu dessen Anlass auch ein eigenes Fest – die Dionysien – gefeiert wurde.
Auch die Verehrung des antiken Gottes Pan (gr.) bzw. Faunus (lat.) ist durch die Figur des Knecht Ruprecht in die Weihnachtstradition eingeflossen. Pan – ursprünglich ein griechischer Hirtengott, der als Mischwesen von Mensch und Ziegenbock und mit Hörnern ausgestattet als Vorbild unserer Darstellung des Teufels dient – befand sich im Gefolge des Dionysos und verkörperte die Wollust. Nach einer Erzählung soll er zudem ein Sohn des Gottes Kronos gewesen sein. Pan war auch der Gott des Waldes und zu seinen Attributen gehört neben der von ihm erfundenen Panflöte auch ein Stab, der als Vorbild für die „Rute“ gedient haben kann. Außerdem leitet sich von ihm der Ausdruck „Panik“ ab, die so manches Kind beim Anblick des Knecht Ruprecht überkommen kann.
Indem die Figur des Knecht Ruprecht an Pan angelehnt ist, verkörpert er den Gegensatz zum Weihnachtsmann bzw. heiligen Nikolaus und fungiert gewissermaßen als „gezähmter Teufel“, der mit seiner Rute für die Bestrafung von Kindern zuständig ist, die nicht brav waren. Er gilt seit dem späten Mittelalter vor allem als Kinderschreck, wobei er sogar als Kinderfresser dargestellt wurde, wie etwa an einem Brunnen im schweizerischen Bern:
Die Figur des Knecht Ruprecht ist damit auch eindeutig angelehnt an den Gott Saturn/Kronos, der ebenfalls alle seine Kinder (bis auf Jupiter) gefressen haben soll, nachdem ihm geweissagt wurde, dass er durch seinen eigenen Sohn entmachtet werden würde (Das Motiv der Entmachtung durch ein neugeborenes Kind wird später noch einmal bedeutsam sein.):
Doch die Figur des Gottes ist ambivalent. Indem er als Gott des Ackerbaus mit der Ernte assoziiert und mit einer Sichel dargestellt wird, entspricht er zwar einerseits dem „Sensenmann“, der für Tod und Vergänglichkeit steht, aber die Ernte erhält zeitweilig auch neues Leben aufrecht. Der Vorgang des „Kinderfressens“ darf im ursprünglichen mythologischen Sinn daher nicht (nur) wörtlich verstanden werden, sondern es repräsentiert auch das allmähliche „Verschlingen“ des Lebens durch den Ablauf der Lebenszeit.
Saturn als Vorbild für den Weihnachtsmann
Diese Attribute des Gottes Saturn sind es auch, die in die Figur des Weihnachtsmannes eingeflossen sind, indem etwas Altes endet und etwas Neues beginnt. Daher steht das Weihnachtsfest auch in enger Verbindung mit dem Jahreswechsel, indem es den Übergang markiert und das alte Jahr dem neuen Jahr etwas „mitgibt“, d.h. schenkt. Aus diesem Grund wird der Weihnachtsmann als alter Mann dargestellt und das Kind repräsentiert das neu Entstehende.
Saturn wird auch in einem Wagen dargestellt, der von zwei Drachen gezogen wird und mit diesem durch den Himmel fliegt. Offensichtlich ist daraus später der von Rentieren gezogene Schlitten des Weihnachtsmanns geworden (mit dem er auch fliegen kann).
Das Motiv eines über den Himmel ziehen Streitwagens hängt zusammen mit der so genannten „Wilden Jagd“, einer aus der Volksmythologie stammenden Vorstellung von einer Himmelserscheinung, die vor allem während der 12 Weihnachtsnächte bzw. Raunächte zu sehen sein soll, die bis ins germanische Heidentum zurückreicht und in Skandinavien auch als „Odins Jagd“ bezeichnet wird.
(Wotan reitet auf dem achtbeinigen Ross Sleipnir)
Dabei soll es sich um Geistererscheinungen handeln bzw. um die Seelen gefallener Krieger, die nicht zur Ruhe gekommen sind und mit „fürchterlichen Gerassel unter Schreien, Johlen, Heulen, Jammern, Ächzen und Stöhnen durch die Lüfte“ fahren. Dies erinnert daran, dass der Schlitten des Weihnachtsmanns von Schellenklang begleitet ist sowie an seinen charakteristischen Ruf „Ho, ho, ho“.
Das Motiv eines mit einem Streitwagen bzw. einer Sonnebarke über den Himmel fahrenden Gottes erinnert aber auch an antike Vorstellungen von Sonnengöttern wie dem ägyptischen Re oder dem griechischen Helios.
Die phrygische Mütze als Magierhut
Die Mütze des Saturns, aber auch die des Weihnachtsmanns, ähnelt einer phrygischen Mütze, die ursprünglich aus dem Hodensack eines Stieres bestand. Der Grund dafür geht auf alte schamanistische Vorstellungen zurück, wonach durch das Tragen von aus bestimmten Tieren hergestellten Kleidungsstücken, deren Eigenschaften auf den Träger übergehen sollten.
So wurden z.B. der persische Gott Mithras und die thrakische Mondgöttin Diana mit einer phrygischen Mütze dargestellt, aber auch die heiligen drei Könige bzw. Weisen (d.h. Magier) aus dem Morgenland:
(Die drei Weisen aus dem Morgenland mit phrygischen Mützen)
Die phrygische Mütze war somit nicht nur ein charakteristisches Kennzeichen der jeweiligen Gottheit, sondern auch derjenigen, die in entsprechende Mysterien eingeweiht waren und dadurch privilegiert waren, Stieropfer zu Ehren der Gottheit auszuführen, wodurch die Erneuerung des Lebens symbolisiert wurde.
Der Weihnachtsbaum als Paradiesbaum
Auch die Tradition des Weihnachtsbaums geht auf einen römischen Brauch bzw. den Mithras-Kult zurück. Bei den Römern wurden die Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerzweigen geschmückt und im Mithras-Kult ehrte man durch Schmücken eines Baumes den Sonnengott.
In nördlichen Regionen sollten mit Hilfe von in Häuser mitgebrachten Tannenzweigen böse Geister abgewehrt werden und gleichzeitig sollten sie durch ihre grüne Farbe die Hoffnung auf die Rückkehr des Frühlings wach halten.
(Weihnachtsbaum als Paradiesbaum mit Apfelschmuck)
Der 24. Dezember war im Mittelalter der liturgische Gedenktag von Adam und Eva und zu diesem Anlass wurden in der Kirche Paradiesspiele aufgeführt, bei denen ein Paradiesbaum aufgestellt wurde, der mit Äpfeln behängt wurde. In dieser Form symbolisierte er den Baum der Erkenntnis und die Äpfel dessen verbotene Frucht, deren Verzehr durch Adam zur Vertreibung aus dem Paradies führte. An die Stelle der Äpfel sind die Christbaumkugeln getreten, die aus diesem Grund häufig rot sind.
Der Adventskranz als Lichterkrone
Der Brauch des Adventskranzes bzw. Lichteranzündens ist weit verbreitet, so z.B. beim hinduistischen Diwali (dt.: Lichterkette), das in Nordindien zugleich den Neujahrstag markiert. Kernaussage des Festes ist der Sieg des Guten über das Böse, der Wahrheit über die Lüge, des Lichts über den Schatten und des Lebens über den Tod.
Auch beim jüdischen Fest Chanukka handelt es sich um ein achttägiges Lichterfest, in diesem Fall zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v. Chr. Das Fest beginnt am 25. Tag des Monats Kislew (November/Dezember) und beim Chanukka-Leuchter wird jeden Tag eine Kerze mehr angezündet.
Der Brauch des christlichen Adventskranzes wurde erst 1839 in Norddeutschland eingeführt und soll ursprünglich aus einem Wagenrad mit 24 Kerzen bestanden haben. Heute verwendet man nur noch vier, von denen vier Wochen vor Weihnachten jede Woche eine Kerze mehr, der Reihe nach angezündet wird.
Bei den Nationalsozialisten wurde der Adventskranz durch den „Sonnwendkranz“ oder „Lichterkranz“ ersetzt, der meist mit Sonnenrad- oder Wikingersymbolik verziert war. Die Kerzen repräsentierten anstelle der vier Wochen bis Weihnachten die vier Jahreszeiten und wurden „Wünschelichter“ genannt, deren Anzünden mit so genannten „Lichtersprüchen“ einherging.
(Luciafest in Schweden)
In Skandinavien wird am 13. Dezember, dem Gedenktag der heiligen Lucia, das „Luciafest“ gefeiert, der vor der Einführung des gregorianischen Kalenders im Jahre 1752 der kürzeste Tag des Jahres war. Das Fest steht somit ebenfalls in der Tradition der heidnischen Sonnenwendfeiern und ist kaum noch christlich geprägt. Dabei wird ein Mädchen für die Rolle der Lucia ausgesucht, das ein weißes Gewand trägt und einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf.
Das Christkind als weiblicher Engel
Obwohl das Christkind dem Namen nach den neugeborenen Jesus repräsentiert, ähnelt das Erscheinungsbild jedoch der schwedischen Lucia, indem es ebenfalls von einem Mädchen in einem weißen Gewand verkörpert wird und das anstelle des Lichterkranzes eine goldene Krone trägt. Außerdem trägt es bevorzugt blonde Haare oder eine goldene Perücke und das Gewand ist besonders an den Ärmeln mit goldener Farbe verziert, was die Ärmel wie Flügel erscheinen lässt und den Eindruck einer engelhaften Erscheinung verstärkt.
Wurde Jesus an Weihnachten geboren?
Es ist sehr umstritten, ob Jesus Christus wirklich als historische Person nachweisbar ist (War Jesus Caesar? 2000 Jahre Anbetung einer Kopie (Videos)). Selbst Experten, die von seiner Geburt überzeugt sind, gehen davon aus, dass diese nicht im Jahre 0 stattgefunden hat, nicht am 24. Dezember und auch nicht in Bethlehem. Stattdessen soll er entweder im Jahre 7 oder 4 v. Chr. und im April oder Sommer in Nazareth geboren sein.
Zwar ist es durchaus möglich, dass es einen Jesus von Nazareth wirklich gab, aber es spricht vieles dafür, dass seine Person und seine Biografie so stark idealisiert wurde, dass viele Berichte über sein Leben eher symbolisch aufgefasst werden müssen, wenn nicht sogar alle. Zwar wird immer wieder behauptet, dass die Existenz Jesu durch römische Quellen belegt sei, jedoch ist darin in der Regel von einem „Christus“ die Rede. Das Wort Christus ist die lateinisierte Form des griechischen Wortes für „Gesalbter“ und bezeichnet von Gott auserwählte Könige oder Priester. Das bedeutet, dass der Name „Christus“ als Titel zu verstehen ist, der nicht ausschließlich auf Jesus von Nazareth zutreffen muss.
Parallelen zwischen Jesus und Krishna
Die Liste der Personen und Gottheiten, die bemerkenswerte Übereinstimmungen mit dem Leben Jesu aufweisen ist lang und würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Als Beispiel sei hier nur auf einige Parallelen zum hinduistischen Gott Krishna hingewiesen:
Als erstes fällt bereits der ähnliche Wortstamm der Namen „Christus“ und „Krishna“ auf. Außerdem wird Krishna von seinen Anhängern als „Inkarnation des Höchsten“ verehrt, was ebenfalls zur Beschreibung Jesu als „Gottes Sohn“ passt. Sein himmlischer Wohnort war „Goloka“, während Jesus auf „Golgotha“ gekreuzigt wurde. Wie Jesus sollte auch Krishna kurz nach seiner Geburt getötet werden, konnte jedoch unter Kuhhirten überleben, während bei Jesu Geburt im Stall ein Ochse anwesend gewesen sein soll und er der „Gute Hirte“ genannt wird. Der neugeborene Krishna wurde von Vasudeva über einen Fluss getragen, so wie Jesus vom heiligen Christophorus über einen Fluss getragen wurde.
Krishna wird irrtümlich durch den Pfeil eines Jägers getötet, bei Jesus ist es der römische Soldat Longinus, der ihm den Speer in die Seite stößt. Krishna hat dem Jäger verziehen, während Jesus gerufen haben soll: „Oh Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“ Krishna kehrte in den Himmel zurück, auch Jesus soll nach seiner Wiederauferstehung in den Himmel aufgefahren sein. Krishna soll eine Krone getragen haben, während Jesus bei seiner Kreuzigung von den Römern zum Spott eine Dornenkrone aufgesetzt bekam.
Weihnachten als Wiedergeburt des Lichts
Meist wird Jesus mit einem „Heiligenschein“ dargestellt, doch dies ist auch bei vielen anderen, nicht-christlichen Heiligen und Gottheiten der Fall, so wie bei Buddha.
Vor allem aber symbolisiert er das „Licht der Welt“ und er entspricht damit einem Licht- oder Sonnengott wie etwa Aton und Horus (Ägypten), Sunna/Sol (Germanen), Apollo und Helios (Griechen), Lugh und Sulis (Kelten), Mithra (Perser), Mithras und Sol (Römer) sowie Mitra (Südasien), während seine 12 Apostel stellvertretend für die 12 Monate bzw. Tierkreiszeichen stehen und seine Mutter Maria wie so viele andere weibliche Gottheiten mit dem Mond assoziiert wird (Astrotheologie: Sonnenkult Jesus (Videos)).
Die Geburt Jesu kann somit in Analogie zur Wintersonnenwende als Wiedergeburt des lebensspendenden Lichts verstanden werden. Indem Jesus drei Tage nach seinem Tod wiederauferstanden sein soll, entspricht dies in etwa dem zeitlichen Abstand der Wintersonnenwende am 21. Dezember zum Beginn der Weihnachtsfeiern am 24. Dezember.
Die Wiederauferstehung kann aber auch in einem spirituellen Sinne verstanden, indem der Tod des alten Ichs die Voraussetzung für ein neues, erleuchtetes Leben ist. Dies entspricht auch dem schamanistischen Weltbild, nach welchem der angehende Schamane bei seiner Initiation in Trance seine eigene Zerstückelung und Wiederbelebung erfährt und wie es z.B. auch im Osiris-Mythos der Fall ist.
(Osiris als lebensspendender „grüner Mann“)
In diesem Sinne ist Weihnachten nicht nur ein Fest einer Erneuerung des Lebens auf der Erde, sondern auch einer spirituellen Erneuerung des menschlichen Geistes.
Video: Zeitgeist ist ein von Peter Joseph produzierter Film, der mit den Mitteln eines Dokumentarfilms u.a. eine Reihe von Verschwörungstheorien rund um das Christentum, die Anschläge vom 11. September 2001 sowie die Verbindung zwischen Hochfinanz und Kriegswirtschaft aufgreift.
Literatur:
War Jesus Caesar? 2000 Jahre Anbetung einer Kopie von Francesco Carotta
Alles Mythos! 24 populäre Irrtümer über Weihnachten von Claudia Weingartner
Quellen: PublicDomain/zombiewoodproductions.wordpress.com/web.de/maki72 am 24.12.2015
Die Figur des Weihnachtmannes war schon Anfang des 19. Jahrhunderts und in der Frühromantik bekannt, und dürfte eher den mythischen Jäger Orion bzw. dessen Sternbild und Astral-Mythos entsprechen. Wie übrigens auch die Figur des Robin Hood, beide verteilen Geschenke – siehe dazu auch das Buch von Bauval und Gilbert „Der Stern der Weisen“, Auch über die „Magoi aus dem Osten“ im Neuen Testament der Bibel als sterndeutende Magier-Priester bzw. monotheistische Zarathustrier bzw. Zoroastrier nach der persisch-medischen monotheistischen Religion des Zarathustrismus bzw. Zoroastrismus bzw. Parsismus der Parsen nach dem monotheistischen persisch-medischen Propheten Zarathustra bzw. Zoroaster.
Sie huldigten Jesus Christus gemäß der ihnen bekannten Prophezeitung des Propheten Daniel aus dem Alten Testament der Bibel, der vom König zum „Rab-Mag“ als obersten der sterndeutenden Magier-Priester der Zarathustrier gemacht worden war. Er prophezeite das Kommen des auch in dieser monotheistischen Religion erwarteten göttlichen Erlösers mit dem Hoheitstitel „Menschensohn“. Jesus Christus war also beides, der im Alten Testament prophezeite und verheißene jüdische Messias und der vom Propheten Daniel prophezeite „Menschensohn“ als göttlicher Erlöser der monotheistischen persisch-medischen Religion der monotheistischen Zoroastrier bzw. Zarathustrier bzw. Parsen nach dem Propheten Zarathustra bzw. Zoroaster. Jesus Christus verwandte den Hoheitstitel „Menschensohn“ auch selbst bzw. führte ihn.
Christuswege
http://www.christuswege.net
Himmelsboten
http://www.himmelsboten.de