USA geben „Islamischen Staat“ 45 Minuten Warnzeit vor Angriff auf dessen Öl-Transporter

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Es scheint, dass die von den USA-geführte Anti-Terror-Koalition, zu der Ankara zählt, sich zu Russland und Krankenhäusern anders verhält als gegenüber dem „Islamischen Staat“ (IS). Als die US-Koalition letzte Woche Öl-Laster des IS ins Visier nahm, gab es den Terroristen per Abwurf von Flugblättern eine Vorwarnung von 45 Minuten, bevor sie angriffen – eine Höflichkeit, die den russischen Piloten ebenso wenig zuteil wurde wie dem MSF-Krankenhaus im afghanischen Kundus (Foto: Flugblatt mit Warnung vor Luftangriff – nur für Zivilisten und unschuldige Fahrer bestimmt)

„Verlasst sofort eure Laster und rennt weg. Warnung: es folgen Luftangriffe. Öllaster werden zerstört. Verlasst sofort eure Öllaster. Riskiert nicht euer Leben!“

So der Text der Flugblätter den US-Flugzeuge 45 Minuten vor einem geplanten Angriff auf Öl-Transporter des „Islamischen Staates“ abwarfen.

In einem öffentlich zugänglichen Transkript einer Presseinformation des US-Verteidungsministeriums gibt Colonel Steve Warren, Sprecher der Operation ‚Inherent Resolve‘ [mehrdeutig übersetzbar, u.a. als ‚angeborene Entschlossenheit‘ oder ‚eigener Entschluss‘] am 18. November per Videoübertragung aus Baghdad bekannt, dass vor dem Beschuss der Öl-Tanklaster aus Jets, die von einem türkischen Stützpunkt aus starteten, Flugblätter abgeworfen wurden, um den Ölschmugglern des IS zu raten, sich in Sicherheit zu bringen.

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In einer späteren Fragerunde erklärte Warren einem Journalisten, wie die US-Koalition überhaupt auf die Idee kam, die Tanklaster ins Visier zu nehmen:

„Ein bisschen zur Geschichte von Operation Tidal Wave II. Anfangs haben wir, wie Sie wissen, die Infrastruktur des Öls angegriffen, von Anfang an. Aber es stellte sich heraus, dass viele unserer Angriffe nur sehr wenig Effekt hatten. Wir haben nur Teile der Ölinfrastruktur getroffen, die leicht zu reparieren waren.“

Nach einer gründlichen Studie habe man realisiert, dass das Öl über ein „ausgeklügeltes“ System schwarz vermarktet wird: von der Ölpumpe am Bohrloch über den Transport per Tanklaster bis zum Verteilernetzwerk am anderen Ende der Wertschöpfungskette.

Die USA brauchten ganze 13 Monate um sich klar zu werden, wie sie den Ölhandel des IS einschränken können: indem sie das Öl zerstörten.

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„Also mussten wir diese Entscheidung treffen. Wir hatten noch nicht die Tanklaster angegriffen. Wir schätzten, dass diese Laster, obwohl sie für Operationen zur Unterstützung des IS [ISIL] benutzt wurden, dass die Fahrer selbst wahrscheinlich keine Mitglieder des IS sind, sondern wahrscheinlich nur Zivilisten. Deshalb suchten wir nach einem Ausweg. Wir sind nicht in diesem Geschäft um Zivilisten zu töten, wir sind in diesem Geschäft um den IS zu stoppen , den IS zu bekämpfen.

So human und vorausschauend denkend kennt man die US-Armee allerdings nicht, wenn man an all die Zivilisten denkt die beinahe tagtäglich durch Drohnen-Angriffe in Afghanistan, Pakistan oder Jemen getötet werden. Aber wenn sie diese Idee schon vorher hatten, und sie nur nicht ausführten, weil die „Fahrer selbst wahrscheinlich keine Mitglieder des IS sind“ – wer sind sie dann? Wissen sie nicht, für wen sie arbeiten? Wurden sie unter Todesdrohung dazu gezwungen, die Laster zu fahren?

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Würden die IS-Mitglieder, die höchstwahrscheinlich zur Qualitätssicherung mit in den Konvois sitzen, nicht flüchtende Fahrer einfach erschießen?

Zuspitzend formuliert die Onlineportal zerohedge:

„Warum auch immer – die USA scheint dem IS einfach einen kleinen Vorsprung gewähren zu wollen, wenn das Pentagon beschließt, einen Ölkonvoi zu bombardieren. Das ist das mindeste, was die CIA für einen alten Freund tun kann.“

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(Erdogan-Clan: Bilal Erdogan, Sumeyye Erdogan, Esra Albayrak, Berat Albayrak)

„Business as usual“: Erdogan-Clan treibt Geschäfte mit IS-Terroristen

Die wichtigste Finanzierungsquelle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist der illegale Ölhandel. Laut türkischen und syrischen Medienberichten wird der Ölexport von dem von IS okkupierten Territorium von niemand anders als Bilal Erdogan, dem Sohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, kontrolliert, berichtet „Rossijskaja Gaseta“.

Bilal Erdogan soll gleich mehrere Schifffahrtsunternehmen besitzen. Laut Quellen hat er unlängst einen Vertrag für den Transport des IS-Öls nach Asien abgeschlossen. Seine Unternehmen sollen in den Häfen von Beirut und Ceyhan besondere Anlegestellen haben, wohin das Schmuggelöl gebracht wird.

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Der Generalsekretär der oppositionellen Republikanischen Volkspartei der Türkei, Gürsel Tekin, sagte in einem Interview für türkische Medien, dass Präsident Erdogan am Vorgehen seines Sohnes keinen Verstoß gegen das Gesetz sehe. Dem Staatschef zufolge betreibt er einfach Geschäfte mit japanischen Unternehmen. „Faktisch aber steckt Bilal bis über beide Ohren in terroristischen Aktivitäten. Doch solange sein Vater an der Macht bleibt, braucht Bilal keine Angst vor gerichtlicher Verfolgung zu haben“, so der Politiker. Er ergänzte, dass Bilal Erdogans Schifffahrtsfirma BMZ Ltd., die mit Öl im Interesse des „Islamischen Staates“ handele, ein Familienunternehmen sei, wobei Anteile daran auch weitere Verwandte des Präsidenten besitzen würden.

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Zudem soll Erdogans Tochter Sümeyye Erdogan ein geheimes Krankenhaus nahe der Grenze zu Syrien leiten, wohin jeden Tag Dutzende IS-Kämpfer gebracht würden. Das teilte angeblich eine Krankenschwester mit, die in dem Krankenhaus gearbeitet hat.

Der syrische Politologe Ali Salim Assad ist überzeugt, dass sich die Terroristen oft in der Türkei vor der syrischen Armee und der russischen Luftwaffe verstecken, wobei sie von den türkischen Grenzschutztruppen nicht gehindert würden. Der russische Politologe Wladimir Jewssejew äußerte, dass Ankara mit IS zwecks Gewinns aus dem Ölhandel und des Kampfes gegen die Kurden zusammenwirke. Dabei ist die Türkei aber offiziell Mitglied der von den USA angeführten internationalen Koalition, die gegen IS kämpft.

Zuvor hatten auch Quellen in den russischen Geheimdiensten mitgeteilt, dass es Beweise für den Aufenthalt von IS-Kämpfern in der Türkei gebe, wo sie „sich erholen und medizinische Hilfe bekommen“. Vor einigen Tagen wurden im Internet die Worte einer Krankenschwester veröffentlicht, die geglaubt hatte, Opfer der IS-Terroristen zu behandeln, später jedoch erfuhr, dass ihre Patienten in Wahrheit Dschihadisten waren.

„Die Türkei profitiert vom blutigen Geschäft der Radikalen, die Ölfelder und historische Artefakte erbeuten und durch die Türkei verkaufen“, zitierte RIA Novosti den Leiter des Zentrums für arabische Forschungen beim Russischen Institut für Orientalistik, Boris Dolgow. Nach seinen Worten hatten die russischen Kampfjets, die am Syrien-Einsatz beteiligt sind, Luftschläge gegen Tankwagen mit gestohlenem Öl geflogen. Dolgow will in Syrien ein Foto von Erdogan Jr. gesehen haben, auf dem er zwei IS-Führer umarmte. Im Internet soll es Fotos geben, auf denen einer von ihnen mit abgehackten Menschenköpfen abgebildet ist.

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(Screenshot)

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte zu den Versuchen von Vertretern des US-Außenministeriums, die Handlungen der Türken, die den russischen Kampfjet abgeschossen hatten, zu rechtfertigen: „Das US-Außenministerium schließt nicht aus, dass die syrischen Turkmenen, die auf die katapultierten Su-24-Piloten schossen, sich selbst verteidigten (Mit Abschuss des russischen Flugzeugs agiert Türkei als Komplize von Terroristen (Video)).

Das sagte der Sprecher des US-Außenamtes, Mark Toner, in einem Pressegespräch. Und auf die Frage, ob Schüsse auf die katapultierten unbewaffneten Piloten als Selbstverteidigung betrachtet werden dürfen, antwortete er, dass es ‚keine klare Vorstellung davon‘ gebe, ‚was dort wirklich passierte‘. Merken Sie sich diese Worte für immer. Ich werde sie nie vergessen. Versprochen.“

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Im Jahr 2012 hatte Recep Tayyip Erdogan, damals Ministerpräsident der Türkei, gesagt, Luftgrenzen werden in der ganzen Welt verletzt, so dass man das zurückhaltend bewerten sollte. Das war sein Kommentar zum Abschuss eines türkischen Kampfjets F-4 über Syrien. Gleichzeitig führte er an, dass der türkische Luftraum allein im ersten Halbjahr 114 Mal verletzt worden wäre, darunter fünf Mal von Syrien. Dabei behauptete Erdogan, Ankara würde sich nicht provozieren lassen.

Literatur:

Amerikas heiliger Krieg: Was die USA mit dem »Krieg gegen den Terror« wirklich bezwecken von F. William Engdahl

Krieg um jeden Preis: Gier, Machtmissbrauch und das Millardengeschäft mit dem Kampf gegen den Terror von James Risen

Amerikas Krieg gegen die Welt: …und gegen seine eigenen Ideale von Paul Craig Roberts

Schmutzige Kriege. Amerikas geheime Kommandoaktionen von Jeremy Scahill

Quellen: deutsch.rt.com/de.sputniknews.com vom 26.11.2015

Weitere Artikel:

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Mit Abschuss des russischen Flugzeugs agiert Türkei als Komplize von Terroristen (Video)

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7 comments on “USA geben „Islamischen Staat“ 45 Minuten Warnzeit vor Angriff auf dessen Öl-Transporter

  1. Ich könnte mich weglachen, wenn das Drama im Nahen und Mittleren Osten nicht so abgrundtief traurog wäre! Die US-Kriegsmaschine betont bei jeder Gelegenheit, dank ihrer Präzisions-Bomben und -Raketen eine mit chirurgischer Genauigkeit ausgeführte militärische Operation durchführen zu können. Und nun ist man plötzlich nicht mehr in der Lage, einige Ölbohrlöcher und Förderfelder zu zerstören. Sind die USA über Nacht militärisch impotent geworden? Jede kleine Gruppe von Terroristen ist in der Lage, wirtschaftlich-industrielle Infrastrukturen nachhaltig zu zerstören und der kollossale militärische Komplex der USA sieht sich neuerdings mit seiner eigenen Ohnmacht konfrontiert? Man hält uns wohl für saublöd, wenn man der Öffentlichkeit derart lächerliche Argumente vorträgt. In Washington entblödet man sich nicht, sich selbst als unfähig hinzustellen. Was Erdogan und die Verstrickung seiner Familie in die Geschäfte mit dem IS betrifft, sage ich in Anlehnung an Bertold Brecht: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen könnte!“ Das gilt auch für das ohrenbetäubende Schweigen der EU zum falschen Spiel der türkischen Staatsführung.

  2. Ich lach mich weg! Der militärische Gigant USA erklärt sich außerstande, ein paar Ölbohrlöcher zu zerstören.
    Und die Verstrickung Erdogans und seiner Sippe in die Geschäfte des IS kann man nur mit einem Ausspruch von Bertold Brecht kommentieren: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen könnte!“

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