Wale, Fledermäuse, Robben, Heringe und Antilopen – weltweit kommt es immer wieder zu einem Massensterben.
Schon wieder sind eine Gruppe Grindwale gestrandet. Die 29 Wale wurden bei Doughboy Bay, einer etwa 30 km entfernten Insel von Neuseeland, am 03. November 2015 von Spaziergängern entdeckt. An der Küste von Calais im Norden Frankreichs sind am 2. November 2015 zehn Grindwale gestrandet. Erst kürzlich berichteten wir vom Walsterben in Alaska und Argentinien.
Leider konnte in Neuseeland keines der großen Säugetiere gerettet werden, da es noch zwei Tage dauerte, bis die Wanderer die Behörden alarmieren konnten, dieses wurde von Neuseelands Department of Conservation (DOC) bestätigt. „Acht Wale lebten noch, als wir ankamen“, sagte Ranger Phred Dobbins. „Aber es herrschte gerade Ebbe, und wir hatten so gut wie keine Hoffnung, die Tiere am Leben halten zu können, bis genügend Helfer eingeflogen wären.“
Warum die 29 Grindwale gestrandet sind, konnte nicht geklärt werden. Zuletzt waren im Februar an der Küste Neuseelands 198 Grindwale gestrandet und wenige Stunden später qualvoll verendet.
Erst vor ein paar Tagen berichteten wir von der Wal-Tragödie in Calais – Nur drei Wale konnten gerettet werden. Hier waren 20 gestrandet, die sich auf dem Weg zu den Färöer Inseln. Was den Tieren bei der Ankunft vor den Farörer Inseln erwarten, darüber haben wir Netzfrauen bereits ausführlich berichtet. Hier werden sie brutal von Menschen abgeschlachtet.
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Im August schrieben wir über das Walsterben rund um Alaska. In dieser Gegend sind Strandungen großer Wale keine Seltenheit, nur sind die Zahlen diesmal wesentlich höher als die der letzten fünf Jahre und schon sechsmal höher als im vergangenen Jahr. Erst vor ein paar Tagen berichten wir aus Argentinien, dass auch hier Wale in noch nie dagewesenen Zahlen an die Strände gespült werden.
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Sind Kaspische Robben in Gefahr?
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Weltweit kommt es immer wieder zu einem Massensterben von Meerestieren. Allein 2014 wurden 649 Fälle von Massentiersterben in 76 Ländern bekannt (Massentiersterben – Forscher tappen im Dunkeln (Videos)). Wir haben bereits Anfang des Jahren über tote Seehunde, Seesterne, Wale, Delfine, Vögel, Bienen, Elefanten, u.s.w. berichtet. Ende 2014 in Schleswig-Holstein waren mehr als 1.500 Seehunde an Influenza-Viren vom Typ H10N7 verendeten Nun erfahren wir aus dem Iran, dass es auch hier zu einem Massensterben von Robben kommt. Kürzlich wurden die Leichen von mehreren toten Robben am nördlichen Ufer des Kaspischen Meeres in Aserbaidschan gefunden. Der genaue Grund für den Tod ist noch unbekannt. Spezialisten aus dem Ministerium für Ökologie und Naturressourcen nahmen Proben von den Kadavern und schickte sie an ein Labor zur Untersuchung und Analyse. Dieses kann aber noch etwa zwei Wochen dauern, bis die Ergebnisse vorliegen (Schallkanonen vs. Mönchsrobben und Wale: Geophysiker und Naturschützer im Konflikt).
Nach den vorläufigen Angaben, waren die Mägen der Robben leer. Teman Zeynalov, Leiter des National Center for Ecological sagte den örtlichen Medien, dass es noch zu früh sei, um darüber zu diskutieren, ob es sich bei der Todesursache was die Ursache um einen Virus oder sogar erhöhtem Ölgehalt im Meer handelt.
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Wir Netzfrauen haben in dem Beitrag Peak Oil – „Blut für Öl“ über das Kaspische Meer geschrieben. Mnemiopsis leidyi, deutsch Meerwalnuss, ist eine Art der Rippenquallen, die wie im Bericht von azernews.az in das Kaspische Meer aus dem Schwarzen Meer gelangten. Diese Organismen ernähren sich von Plankton, dies ist aber auch die Hauptnahrung von den Kaspischen Sprotten, die wiederum ist die Hauptnahrung von den Robben. Ein Teufelskreis, denn dieses könnte auch der Grund sein, warum die Mägen der gefundenen Robben leer sei.
Die Meerwalnus wird auch als Fressfeind bezeichnet, im Schwarzen Meer einen hohen Schaden angerichtet hat. Forscher der zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörenden Biologischen Anstalt Helgoland (BAH) deuteten diesbezüglich an, dass die Fressfeinde die Meerwalnuss zumindest – wie bereits im Schwarzen Meer geschehen – in der Ostsee und Nordsee in Schach gehalten werden könnten. In dem Bericht wird aber auch von den Wissenschaftlern darauf hingewiesen, dass die Ölförderung am Kaspischen eine große Bedrohung für die Meeresbewohner sei. Allerdings ist Öl nicht die einzige Ursache von den Massensterben der Robben, auch Pestizide und Schwermetalle gehören zu den großen Bedrohungen für diese wunderschönen Kreaturen.
Ursprünglich soll es über eine Million Kaspische Robben gegeben haben. In den 1980ern wurde der Bestand auf knapp 400.000 geschätzt. Inzwischen dürfte es nur noch etwas über 100.000 Robben geben. Die IUCN führt die Kaspische Robbe daher als gefährdet.
Die katastrophalen Todesraten der Saiga-Antilopen sind noch höher und unverständlicher als gedacht
Es war schon traurig genug, im Mai diesen Jahres vom mysteriösen Sterben der vom Aussterben bedrohten Saiga-Antilopen zu hören. In Kasachstan sind rund 20.000 dieser Antilopenart in wenigen Tagen an einer Infektionskrankheit gestorben. Das teilte der Zivilschutz im Gebiet Kostanai im Norden des zentralasiatischen Steppenstaates mit. Bis Ende Juli sind bereits mehr als 134.000 Saigas verendet – fast ein Drittel der Population. Bislang ist die Ursache noch nicht gefunden worden. Darüber haben wir in August berichtet. Nun bekamen wir die schreckliche Nachricht, dass die Todesraten der Saiga Antilopen dramatisch steigen.
Das unerklärliche weit verbreitete Sterben der Saiga-Antilopen diesen Jahres in Kasachstan ist noch schlimmer als anfangs angenommen. Im Mai sind schätzungsweise 85.000 Tiere an einem einzigen Tag verendet, die 2. Runde kostete ungefähr 60.000 Tieren das Leben. Jedenfalls sind mittlerweile 211.000 Antilopen betroffen – 88% der Population in der Betpak-dala Wüste, und ca. 70% der gesamten Population der ohnehin schon gefährdeten Spezies. Letzte Woche trafen sich Wissenschaftler aus Russland, Kasachstan, der Mongolei und China in Taschkent/Usbekistan, um dieses rasche und alarmierende Massensterben zu diskutieren. Ebenfalls dabei sind Vertreter der UN (Mensch oder Mythos? Der globale Klimakrieg (Videos)).
Sie kamen zu dem Schluss, dass die Ursachen im Klimawandel, besonders stürmischem Frühlingswetter in Kombination mit Krankheiten zu finden sind.
Die Schlussfolgerungen der Konferenz in Taschen bestätigen die anfänglichen Vermutungen – wenn auch noch sehr ungenau.Das Habitat der Tiere war im Mai von rauen Stürmen und plötzlichen Temperaturabfällen betroffen, und das kurz nachdem sie ihr Winterfell abgelegt hatten. Dadurch waren die Tiere strapaziert und geschwächt, in der Folge hatten Pasteurella-Bakterien leichtes Spiel, in das geschwächte Immunsystem einzudringen.
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Es bleiben immer noch Fragen offen. Einige Herden sind innerhalb von 24 Stunden zu 100% verendet – eine noch nie erlebte Sterblichkeit. Zudem gab es in den vergangenen Jahren immer mal wieder vergleichbare Wetterlagen, was aber nur eine vergleichsweise kleine Zahl von Tieren tötete. „Das ist wirklich nicht normal für ein biologisches System. Es ist bizarr, extrem selten und macht nicht viel Sinn. Normalerweise stirbt oder erkrankt ein kleiner Teil der Population,“ erklärt Richard A. Knock vom Londoner Royal Veterinär College dem Guardian. Während der Konferenz in Usbekistan entwickelten die Wissenschaftler und die Vertreter der UN Conservation of Migratory Species of Wild Animals eine Plan, der helfen soll, die Situation zu verstehen und zu kontrollieren. Man wird versuchen die Forschung und die Überwachung der Krankheiten zu verbessern, die Tiere besser vor Wilderei zu schützen und die rasche Entwicklung der Infrastruktur (Eisenbahn- und Straßenbau, Rohstoffabbau) vermehrt zu kontrollieren (Gentechnik: Monsanto im Team mit dem World Wildlife Fund (WWF) (Video)).
Man denkt auch darüber nach, wie man den Grenzzaun zwischen Usbekistan und Kasachstan, der die Wanderrouten der Taiga-Antilopen behindert, umrüsten könnte. Dieses Massensterben kam zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt. Millionen von Saigas bevölkerten einst die asiatischen Steppenländer. Aber ihre Hörner, die in der chinesischen Medizin als Ersatz für Nashorn-Hörner genommen werden, waren beliebte Beute der Wilderer.
Massensterben von Fledermäusen
Fledermäuse könnten einmal als sensible Klimabeobachter dienen: Ein britisch-kanadisches Forscherteam hat ein Modell entwickelt, mit dem sich vorhersagen lässt, ob eine Fledermausart im Klima eines bestimmten Landstrichs überwintern und damit überleben kann. Wenn sich eine Art beispielsweise nach Norden ausbreitet, könnte das auf einen Temperaturanstieg hindeuten. Ihr Modell stellen die Forscher im Fachmagazin („Nature“ (Bd. 418, S. 313) vor.
Ohne ausreichende Fettreserven überlebt die Mausohrfledermaus Myotis lucifugus den Winter nicht. Da sie im Winter keine Nahrung aufnimmt, sondern Winterschlaf hält, muss sie sich vorher schon einen Speicher an Körperfett anlegen. Wie groß dieser interne Speicher sein muss, um ein Überleben zu garantieren, ist abhängig von Faktoren wie der Umgebungstemperatur und dem Stoffwechsel.
Mit diesem Wissen erstellten Murray M. Humphries von den Universitäten Aberdeen (Großbritannien) und Alberta (Kanada) und seine Kollegen ein bioenergetisches Modell, das Prognosen über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung von Winterschlaf haltenden Arten ermöglicht. Tiere, die solche energetischen Extremsituationen durchstehen müssen, eigneten sich gut als lebende Anzeiger für den Klimawandel, erläutert Humphries. Da die untersuchten Mausohrfledermäuse sehr schnell ihr Verbreitungsgebiet ändern können, würden sie auch auf kurzfristige Klimaänderungen reagieren (Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda).
Myotis lucifugus ist die am häufigsten vorkommende Fledermaus in den Vereinigten Staaten. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Nordamerika, Südkanada und den südlichen Teil von Alaska. Die Fledermaus ernährt sich von Insekten und kann wildlebend bis zu 33 Jahre alt werden.
Seit 2010 sind die Cadomin und Wapiabi Höhlen für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Regierung von Alberta hat nun eine Ausweitung dieser Schließung angeordnet. Sie wollen damit den kritischen Überwinterungsplatz für Fledermäuse zu schützen. Die Wapiabi Höhlen befinden sich in der Blackstone Recreation Area.
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„Fledermäuse spielen bei der Erhaltung des Gleichgewichts in unserer Umwelt eine wichtige Rolle. Das White-Nose-Syndrom hat die Population der dortigen Fledermäuse zwar noch nicht erreicht, aber die Daten aus Alberta zeigen, dass die Krankheit, auf dem Weg aus dem Westen über das Land zieht. Die Schließung dient zum Schutz unserer sensiblen Fledermauspopulation durch eine Verringerung der Exposition gegenüber der Krankheit. “ Shannon Phillips, Minister für Umwelt und Parks
Weiß-Nase Syndrom ist eine Pilzkrankheit, die bereits mehr als eine Million Fledermäuse in Höhlen und Minen im Nordosten der USA getötet hat. Die Krankheit hat sich vor kurzem ausgebreitet, was zu einer hohen Fledermaussterben in Ontario und Quebec geführt hat. Alle Höhlenrastplätze von Fledermäusen in ganz Nordamerika ist gefährdet. Oft sind an bereits betroffenen Stellen über 90 Prozent der Fledermäuse verendet.
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