Erdgravitation reißt die Mondoberfläche auf (Video) -

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So wie die Anziehungskraft des Mondes auf unserem Planeten Ebbe und Flut auslöst, indem er unsere Meere und Seen ansteigen lässt, übt die Erde ebenfalls Gezeitenkräfte auf dem Mond aus. Nun haben Wissenschaftler aber festgestellt, dass die Erde sogar gewaltige Risse auf der Mondoberfläche verursacht.

„Wir wussten, dass die enge Beziehung zwischen Erde und Mond auf ihre Herkunft zurückzuführen ist aber was für eine Überraschung festzustellen, dass die Erde ist immer noch dabei hilft, den Mond zu gestalten“, sagt Thomas Watters, Astronom am »Smithsonian Institution National Air and Space Museum« in Washington. Er und sein Forscherteam hatten Daten der NASA- Mondsonde »Lunar Reconnaissance Orbiter« (LRO) analysiert, dessen hochauflösende Bilder in 2010 unter anderem dazu beitrugen, dass die Wissenschaftler entdeckten, dass der Mond schrumpft.

Die LRO-Aufnahmen zeigten 14 lappenförmige Erhebungen, Graben oder Klippen, von denen man annahm, dass sie sich wahrscheinlich gebildet hatten, als sich das heiße Innere unseres Trabanten abkühlte und zusammenzog, wodurch sich die feste Kruste wölbte. Nachdem der LRO über sechs Jahre in der Umlaufbahn des Mondes verbrachte und fast drei Viertel seiner Oberfläche aufnahm, konnten inzwischen über 3.200 dieser Falten lokalisiert werden.

Diese Klippen bilden die häufigsten tektonischen Merkmale auf dem Mond, sind in der Regel Dutzende von Metern hoch und bis zu 10 Kilometer lang. Bisherige Untersuchungen hatten darauf hingedeutet, dass sie weniger als 50 Millionen Jahre alt sind und sie sich wahrschein- lich noch heute bilden.

Doch falls diese Bruchstellen auf der Mondoberfläche tatsächlich lediglich mit der Abkühlung des Mondinneren zusammenhängen sollten, müssten sich diese Gräben in einer zufälligen Anordnung bilden, da die Kontraktionskräfte in alle Richtungen gleich wirken. Aber dem ist nicht so, sie weisen ein Muster auf, das darauf hinweist, dass etwas anderes für ihre Entstehung verantwortlich zu sein scheint, etwas, das auch auf globaler Ebene Einfluss nimmt. Und dieses »Etwas« ist die Anziehungs- kraft der Erde, erklärt Watters in der Oktober-Ausgabe des Magazins »Geology«.

Denn die Gezeitenkräfte der Erde wirken sich nicht gleichmäßig über die Oberfläche des Mondes aus und beeinflussen die Teile des Mondes am stärksten, die sich entweder am nächsten oder am weitesten von der Erde befinden.

Das Ergebnis ist, dass sich viele dieser Risse in Ausrichtung von Norden nach Süden, bei niedrigen und mittleren Breiten in der Nähe des Äquators, und von Osten nach Westen, in den hohen Breiten, in der Nähe der Mondpole, befinden.

Video:

https://www.youtube.com/watch?v=fGGg0coequc

Ein Computermodell, dass die Forscher entwickelten, um verschiedene Kräfte auf einen virtuellen Mond wirken zu lassen, bestätigte schließlich, dass tatsächlich die Gravitationskräfte der Erde noch heute Einfluss auf seine Gestalt nehmen.

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