335.000 Menschen in Deutschland wohnungslos – weiter steigend

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Dramatischer Anstieg der Wohnungslosenzahlen seit 2012 / Dachverband der Wohnungslosenhilfe kritisiert verfehlte Wohnungspolitik und unzureichende Armutsbekämpfung in Deutschland.

Der Dachverband der Wohnungslosenhilfe in Deutschland warnt vor einem dramatischen Anstieg der Obdachlosenzahlen. Grund seien der ständig schrumpfende Bestand an Sozialwohnungen und das unzureichende Angebot an preiswerten Ein- bis Dreizimmer-Wohnungen, sagte der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Winfried Uhrig, am Montag in Berlin.

Ob es zu Konflikten um billigen Wohnraum zwischen Obdachlosen, Flüchtlingen und beispielsweise Studenten kommen wird, hänge jetzt vor allem von der Bundesregierung ab. Es fehlten aktuell mindestens 2,7 Millionen Kleinwohnungen, sagte der Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft, Thomas Specht.

Laut Wohnungslosenhilfe waren im vergangenen Jahr rund 335.000 Menschen in Deutschland ohne Wohnung, ein Anstieg um 18 Prozent seit 2012. Die Schätzungen beruhen auf regelmäßigen Umfragen der Bundesarbeitsgemeinschaft in den Kommunen. Bis 2018 müsse mit einem weiteren Zuwachs um 200.000 Wohnungslose auf dann rund 536.000 gerechnet werden. Das wäre eine Steigerung um etwa 60 Prozent.

Wohnen

»Wir müssen leider davon ausgehen, dass das Wachstum der Wohnungslosigkeit zwischen 2012 und 2014 unseren früheren Prognosen entsprochen hat und die Zukunft noch düsterer aussieht«, erklärte Thomas Specht, Geschäftsführer der BAG W. »Dabei spielt die wachsende Zuwanderung von EU-Bürgern und Asylbewerbern zwar eine Rolle als Katalysator und Verstärker, die wesentlichen Ursachen liegen jedoch in einer seit Jahrzehnten verfehlten Wohnungspolitik in Deutschland, in Verbindung mit einer unzureichenden Armutsbekämpfung«, so Specht weiter.

Die Zahl der Menschen, die tatsächlich als Obdachlose auf der Straße leben, stieg den Angaben zufolge zwischen 2012 und 2014 um 50 Prozent auf etwa 39.000. Specht kritisierte, dass es keine bundeseinheitliche Wohnungsnotfallstatistik auf gesetzlicher Grundlage gebe (Zunehmende Wohnungslosigkeit in Deutschland: Alles ist voll).

Literatur:

Wenn das die Deutschen wüssten…: …dann hätten wir morgen eine (R)evolution! von Daniel Prinz

Die Deutschland-Blase: Das letzte Hurra einer großen Wirtschaftsnation von Olaf Gersemann

Exodus: Warum wir Einwanderung neu regeln müssen von Paul Collier

Reich und Arm: Die wachsende Ungleichheit in unserer Gesellschaft vonJoseph Stiglitz

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Quelle: neues-deutschland.de vom 05.10.2015

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3 comments on “335.000 Menschen in Deutschland wohnungslos – weiter steigend

  1. Tja, so ist das im Buntland der Heuchler und Refugees-Welcome-Besoffenen. Das Elend vor der eigenen Nase stört und interessiert die selbsternannten Gutmenschen einen Dreck. Aus der Sorge um Obdachlose hierzulande lässt sich wenig bis gar kein politisches und wirtschaftliches Kapital generieren.
    Hat man je seitens der Politik und auch der Kirchen ein derart öffentliches Geschrei um das Elend der Wohnungslosen gemacht?
    Nein!
    Sind in der Vergangenheit jemals Gutmenshen in Scharen an die Stätten des Elends im eigenen Land geeilt, um die Not von Obdachlosen zu lindern?
    Niemals!
    Obdachlose sind nach deren mehrheitlicher Überzeugung ja selbst Schuld an ihrem Elend, werden als Arbeitsscheues Gesindel, als Säufer und Asoziale deklariert.
    Da kann man nur rufen:
    „Pfui!“
    Den Organisationen, die sich um die Belange von Wohnungslosen kümmern, muss man an dieser Stelle aber auch Danke sagen. Sie arbeiten in aller Stille, ohne aufsehenerregende Propaganda zwecks öffentlicher Anerkennung und Erlangung eines verlogenen Heiligenscheins. Und die Wohnungslosen selbst kommen auch nicht mit Markenklamotten bekleidet und mit iPhone bewaffnet in die Landratsämter und fordern aggressiv und unter Androhung brachialer Gewalt, rundum verköstigt und gehätschelt zu werden. Die sind zufrieden mit einem warmen Essen, geeigneter Winterkleidung und ein paar Euro für den täglichen Bedarf. Obdachlose überfallen auch nicht alte Leute, junge Frauen oder vergreifen sich an Kindern, Polizisten und Helfern; dazu fehlt denen schlichtweg die physische und psychische Kraft. In solchen Fällen wäre der hasserfpllte Aufschrei der Bessermenschen und der „Wahrheitsmedien“ gewaltig. Da sähe man seine Vorurteile gegen Obdachlose bestätigt und würde nach harten Maßnahmen rufen. Bei schwerkriminellen Delikten von „Refugees“ ist das natürlich etwas anderes. Die sind traumatisiert, und mit dieser angeblichen Traumatisierung wird jedes Verbrechen gerechtfertigt und unter den medialen Teppich gekehrt.
    Schöne neue, aber abgrundtief verlogene bunte Welt!
    MfG

  2. 335.000 ist definitiv keine Zahl, die mir im Jahre 2015 auch nur im Ansatz realistisch erscheint. Ich erinnere mich noch sehr genau: Als ich im Jahre 2003 über mehrere Monate hinweg an einem Gemeinschaftsprojekt mitwirkte, das den Obdachlosen gewidmet war, wurde die „offizielle“ Zahl mit 400.000 angegeben. Die damaligen Schätzungen unsererseits haben wir „den Umständen entsprechend“ angepaßt, also viel, viel höher angesetzt und darauf aufmerksam gemacht – vor nunmehr 12 Jahren!

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