Über 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs offenbart eine Filmdokumentation geheim gehaltene Täuschungsmanöver der Amerikaner bei ihrem Einmarsch in Deutschland.
Wir glauben, so ziemlich alles zu kennen und zu wissen, was im Dritten Reich und im Zweiten Weltkrieg geschehen ist. Kaum ein Aspekt, der nicht von Historikern und Dokumentarfilmern analysiert worden wäre.
Dennoch kommen immer wieder neue, verblüffende Fakten aus jener Zeit ans Licht. Etwa der Einsatz einer Phantom-Armee, ohne die die Entscheidungsschlacht um Deutschland vermutlich noch weitaus blutiger verlaufen wäre. Die letzten Zeugen dieser „23rd Headquarters Special Troops“, auch als „Gummi-Armee“ bei den Militärs geführt, haben jetzt in der Filmdokumentation „The Ghost Army“ (Trailer weiter unten) geschildert, wie sie die Wehrmacht an der Nase herumführten, um im März 1945 möglichst verlustfrei den Rhein überqueren zu können (Anglo-amerikanische Geldbesitzer organisierten den Zweiten Weltkrieg).
„Wir waren mitten im Krieg – mit aufblasbaren Waffen“, erinnert sich Jack Masey, heute 88 Jahre alt. „Unsere Aufgabe war es, feindliches Feuer auf uns zu ziehen. Zur Verteidigung hatten wir nur unser Standardgewehr, das war alles.“ Masey ist einer der wenigen noch lebenden Mitglieder der einst 1100 Mann starken Geisterarmee. Diese 23. Einheit der US-Spezialtruppen bestand nicht aus gewöhnlichen Soldaten, sie war ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus Schauspielern, Malern, Architekten, Tontechnikern, Fotografen, Illustratoren und Bühnenbildnern.
Ihre Kreativität war gefragt im Kampf gegen den Feind. Wie ein Wanderzirkus zogen sie von Schlachtfeld zu Schlachtfeld und spielten der Wehrmacht Theater vor. Jack Masey war 1943 gerade mal 18 Jahre alt. Er hatte die New Yorker High School for Music and Art absolviert. Ein junger Künstler, genau von der Sorte, wie sie für die Spezialtruppe gebraucht wurde. Die Armee zog ihn ein und der junge Rekrut wurde dem „603rd Engineer Camouflage Battalion“ zugeteilt, der Abteilung innerhalb der Geisterarmee, die ausschließlich für „visuelle Täuschungsmanöver“ zuständig war.
Daneben existierten noch die Abteilungen „Phonic Deception“ (akustische Täuschung), Radio Deception“ (Fälschen von Radiosendungen und Nachrichten) und „Atmosphere“ (Einsatz von Theater und Bühneneffekten, um den Tricks mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen).
Die Idee, mit Künstlern in Uniform Krieg zu führen, kam von den Engländern. Sie hatten schon reichlich Erfahrung mit Trick und Täuschung gesammelt. So hatten sie den deutschen Generalfeldmarschall Erwin Rommel in den Schlachten von Nordafrika an der Nase herumgeführt. Die legendäre „Magic Gang“ unter Leitung des Bühnenmagiers Jasper Maskelyne hatte eine Art Sonnenschirm entwickelt, der Panzer aus der Luft wie zivile, unverdächtige Lastwagen aussehen ließ.
Mit entfaltbaren Panzerattrappen aus Stoff wurde Rommels Armee auf falsche Fährten gelockt. Rommel seinerseits ließ den Feind mit Panzerattrappen aus Holz täuschen. Erste Übungen im Tricksen absolvierte die 350 Mann starke amerikanische Künstlertruppe in den Wüstengebieten im Südwesten der USA. Die Attrappen waren zunächst sehr simpel. So entmantelte man zum Beispiel Jeeps weitestgehend und stülpte darüber eine Stoff- oder Papphülle in Panzerform. Der Panzer-Jeep sollte als Köder für die feindliche Artillerie fungieren. Doch die Konstruktionen aus Holz, Stoff und Pappe erwiesen sich als unhandlich und gingen schnell zu Bruch. Deshalb entschied sich die Camouflage-Truppe, stattdessen aufblasbare Gummi-Dummys zu verwenden.
Bei den in Camouflage erprobten Briten bekamen die US-Boys den letzten Schliff: perfekter Attrappenbau, blitzschnelles Aufblasen von Gummi-Lkw mit Spezialkompressoren, gekonntes Einbringen der Attrappen in die jeweilige Umgebung, sodass sie nicht als Fälschung zu erkennen waren. Aber auch das gehörte dazu: mit einem einzigen Kettenfahrzeug so viele Spuren zu legen, dass der Feind glaubte, er habe es mit einer ganzen Panzerdivision zu tun.
Oder der Trick mit einer Übermacht an Mannschaften: So wurden beim Truppentransport auf Lkw nur die beiden hinteren, von außen sichtbaren Sitzplätze belegt, der Rest unter der Abdeckung blieb unbesetzt – was dem Feind entging. In den ersten Monaten des Kriegsjahres 1944 wurde die Abteilung „Phonic Deception“ aktiv. Mit Audio-Technikern von Bell Labs, einer Firma, die sich schon früh auf den Sektor Telekommunikation spezialisiert hatte, nahmen die Tontechniker der Ghost Army am Truppenstützpunkt Fort Knox in Kentucky drei Wochen lang Geräusche auf: zum Beispiel von hektischem Brückenbau, manövrierenden Panzerfahrzeugen, Schaltgeräuschen diverser Militärfahrzeuge und dem Aufmarsch einer Truppe.
Da es die Tonbandtechnik noch nicht gab, wurde alles mit einem sogenannten Drahttongerät aufgenommen. Eine Spule mit 3000 Metern magnetisiertem Draht reichte für 30 Minuten Tonaufnahme. Im Tonstudio wurden dann die einzelnen Geräusche auffrisiert und so miteinander abgemischt, dass sie dem gewünschten Szenario entsprachen.
Dank der Soundtüftler von Bell Labs klang der Stechschritt, von ein paar Hundert GIs erzeugt, wie der Aufmarsch eines 30 000 Mann starken Heeres. Wiedergegeben wurde der militärische Soundtrack mit 250 Kilo schweren Lautsprechern, was man noch in 24 Kilometer Entfernung hören konnte. Damit war die Ghost Army Vorreiter einer Methode, die sich heute „Multitrack Recording“ nennt und zum Repertoire jedes Popmusikers gehört.
Am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day, setzten die alliierten Truppen der Amerikaner, Briten und Kanadier von England aus aufs Festland über. 200 000 Mann kamen in 7000 Booten am Omaha Beach an (Das dunkelste Geheimnis des D-Days (Videos)). Zuvor hatten die Briten mit falschen Funksprüchen die Wehrmacht glauben gemacht, der D-Day fände in Pas-de- Calais statt und nicht in der Normandie.
Literatur:
Wer Hitler mächtig machte: Wie britisch-amerikanische Finanzeliten dem Dritten Reich den Weg bereiteten von Guido G. Preparata
Wall Street und der Aufstieg Hitlers von Antony C. Sutton
Hitlers amerikanische Lehrer: Die Eliten der USA als Geburtshelfer der Nazi-Bewegung vonHermann Ploppa
Quellen: PublicDomain/pm-magazin.de
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