Bisher galt die Erdgasfördermethode „Fracking“ nur als Auslöser für Erdbeben, die klein sind, Magnitude 3 nicht überschreiten und entsprechend relativ harmlos sind. Anfang Januar wurden entsprechende Erdbeben im US Bundesstaat Ohio dieser zugeordnet. Die Situation änderte sich durch zwei Erdbeben am 22. Januar und 13. Juni in der kanadischen Provinz Alberta.
Der Erdbebendienst von Kanada gibt diese Erdbeben mit M4.4 an. Die stärksten einer Serie von kleinen Beben (sonst bis etwa M3), die die Kleinstadt Fox Creek, die vor allem von der Erdgasförderung lebt, erschütterten. Schäden durch die Erdbeben wurden nicht registriert. Die Betreiberfirma der Gasfelder bestätigte bereits Anfang des Jahres, dass das Aufbrechen der Gesteinsschichten zur leichteren Förderung von Erdgas die wahrscheinlichste Ursache für das Beben im Januar ist. Es wäre das stärkste Erdbeben, das jemals nachweislich direkt durch die unkonventionelle Fördermethode ausgelöst wurde. Das aktuelle Erdbeben am 13. Juni ist auf die gleiche Stufe zu stellen.
Beim Fracking (Kurzform für „Hydraulic Fracturing“) werden Gesteinsschichten angebohrt, die in mehreren Kilometern Tiefe liegen. Dort hinein werden unter hohem Druck Wasser und chemische Zusätze gepumpt, um das Gestein aufzubrechen. Durch die entstandenen Risse im Gestein können Gas und Öl leichter gefördert werden.
In den US Bundesstaaten Oklahoma und Kansas, wo diese Methode sehr intensiv angewendet wird, ist seit Jahren ein enormer Anstieg der seismischen Aktivität zu beobachten. Die dortigen Erdbeben werden mit dem Einlagern von Brauchwasser in Gesteinsschichten nach dem Frack-Prozess in Verbindung gebracht. Nachgewiesen wurde ein Zusammenhang bisher nicht. Erdbeben durch das künstliche Aufbrechen des Gesteins hat es dort nicht gegeben.
Dass es nun eine Region gibt, in der ein größeres Erdbeben vom Fracking verursacht wurde, muss nicht bedeuten, dass es nun regelmäßig auch an anderen Orten passiert. Welche geologischen Bedingungen genau dafür prädestiniert sind, muss nun untersucht werden.
Auf den Betrieb der Erdgasfelder hatte das Erdbeben keine Auswirkungen. Im Gegensatz zur Nachbarregion British Colombia, die induzierte Erdbeben nur bis Magnitude 4 erlaubt, gab es in Alberta bisher keinen Grenzwert. Im Februar hat die „Alberta Energy Regulator“ (AER) veranlasst, das Betreiber im Falle von Beben über Magnitude 4 den AER informieren müssen und Arbeiten vorläufig einstellen muss.
Fracking findet seit den 50er Jahren in Alberta Anwendung. Erst seit 2014 werden Erdbeben registriert.
Nachtrag:
Die Betreiberfirma hat nach Anweisung der AER fürs Erste den Betrieb der Förderanlagen eingestellt. Zur Zeit werden weitere Messgeräte installiert, um die seismischen Aktivitäten weiter zu beobachten. Bis von der AER weitere Anweisungen kommen, wird es keine weiteren Fracks rund um Fox Creek geben.
Das Erdbeben vor zwei Tagen hatte keinen Einfluss auf Menschen und Bauwerke.
Literatur:
Der Grüne Blackout: Warum die Energiewende nicht funktionieren kann von Alexander Wendt
Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen von Ugo Bardi
Quellen: GoogleMaps/juskis-erdbebennews.de vom 14.06.2015
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