In Japan sind am Wochenende Zehntausende auf die Straße gegangen, um gegen US-Militärstützpunkte zu demonstrieren. In dem Land sind 47.000 US-Soldaten stationiert, rund die Hälfte davon auf Okinawa.
In ganz Japan gingen Zehntausende Demonstranten auf die Straßen und protestierten gegen US-Militärbasen auf Okinawa. Die Menschen protestierten auch gegen ihre Regierung und warfen dieser vor, nicht im Interesse der japanischen Bürger zu handeln.
Die Proteste begannen am Freitag, als mindestens 1.200 Menschen in Okinawa am 43. Jahrestag der angeblichen Rückerlangung der Souveränität des Landes auf die Straßen gingen.
Siebzig Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs weigert sich die Bevölkerung von Okinawa, die ständige Militärpräsenz der Vereinigten Staaten von Amerika auf ihrer Insel länger hinzunehmen und fordert mit dem vollständigen Abzug der US-Truppen die Souveränität von 1972 zurück. Die zunehmend aggressiveren Aufrüstungsbestrebungen der Shinzo Abe-Regierung stossen auf heftigen Widerstand.
Die Bürger riefen Proteste wie: “Bekämpft eine Verbesserung der Verteidungsbeziehungen zwischen USA und Japan”, “Für ein Okinawa ohne US-Basen” oder “Die USA haben den Willen des Volkes Okinawas zu respektieren.”
Am Sonntag gingen in Okinawas Hauptstadt Naha ca. 35.000 Menschen auf die Straße, um gegen einen geplanten US-Stützpunkt der Air Force zu demonstrieren.
In Japan bildeten zweitausendsechshundert Personen eine Menschenkette rund um den US-Militärstützpunkt Futenma in Ginowan und forderten ein Okinawa ohne US-Basen.
Mehrere Demonstranten wurden festgenommen, als sie versuchten, den Verkehr in den amerikanischen Stützpunkt blockieren. Sie forderten die japanische Regierung auf, den Plan zum Bau eines neuen Stützpunktes für die US-Armee in Henoko aufzugeben.
Yuji Fukumoto, Vizechef des Organisationsteams, erklärte am Freitag:
“Gestern billigte das Kabinett eine Reihe von nationalen Sicherheitsgesetzen, die die Richtung des Landes um 180 Grad ändern. Wir dürfen keine Schaffung von Sicherheitsgesetzen ermöglichen, die den Willen des Volkes ignorieren. Okinawa wird, mit dem Gouverneur an der Spitze, nicht ins Wanken mit dem Stopp des Baus von Militärbasen geraten.”
Die Regierungen in Tokio und Washington setzen rücksichtlos ihre Militärpolitik wegen “wachsender Sicherheitsbedenken” durch. Den Strategen kommender Kriegseinsätze reicht nicht der Ist-Zustand und planen stattdessen Erweiterungen unter dem Vorwand der chinesischen Bedrohung. So sind in Camp Schwab der Bau einer neuen Start– und Landebahn für die Jagdbomber der U.S. Air Force und die Errichtung eines neuen Militärstützpunkts bei Henoko in Nago City in der Oura Bay geplant.
Ende April 2015 reiste Shinzo Abe in die USA um sich neue Instruktionen abzuholen, die das Vorgehen zu einer Änderung der pazifistische Verfassung Japans einschliesst. Präsident Obama gab am 28. April im Weissen Haus dem Premierminister zu Ehren und zur bitter notwendigen Aufwertung in dessen eigenem Land ein fürstliches Staatsbankett.
Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt eine Änderung der Verfassung ab, die das Verteidigungsbündnis zwischen Japan und den USA in ein Kriegsbündnis verwandelt. Die japanische Armee Self-Defense Forces (SDF) würde sich an allen militärischen Operationen des Pentagons weltweit ohne Hemmungen beteiligen. Nicht nur in Okinawa, auch in Tokio gingen in den letzten Wochen die Menschen zur Verteidigung der Verfassung auf die Strasse.
Mit Tony Abott, dem australischen Premierminister, hat sich eine Kriegsallianz zusammengeschlossen, die eine potentielle Gefahr für den Frieden im gesamten asiatisch-pazifischen Raum und darüber hinaus bilden.
In Japan sind 47.000 US-Soldaten stationiert, rund die Hälfte davon auf Okinawa. Aufgrund der Nähe zu China bzw. Taiwan ist der Standort von hohem strategischen Wert.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=A_1ryOYFQnw
Literatur:
Schwarzbuch USA von Eric Frey
Amerikas heiliger Krieg: Was die USA mit dem »Krieg gegen den Terror« wirklich bezwecken von F. William Engdahl
Die Weltbeherrscher: Militärische und geheimdienstliche Operationen der USA von Armin Wertz
Quellen: rt.com/linkezeitung.de/gegenfrage.com vom 18.05.2015
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