Heißgelaufene Notenpressen, »systemrelevate Banken«, gigantische Finanzblase: Experten warnen vor unkontrollierter Geldpolitik der großen Notenbanken.
William R. White muss es wissen: »Ich fürchte, dass die Zentralbanker in etwas hineingezogen wurden, was sie nicht wollten. Ihre QEs (»Quantitative easing«; Aufkaufprogramme um Geld in die Märkte zu pumpen) funktionieren nicht. Die damit verbundenen, unerwünschten Nebenwirkungen dürften sich im Laufe der Zeit immer stärker aufbauen«, erklärte diese Woche der Finanzfachmann in einem Gespräch mit Sean Corrigan vom »Cobden Centre«, einer neoliberalen Wirtschaftsforschungseinrichtung in Großbritannien.
Damit sprach er u. a. die Tatsache an, dass in der EU inzwischen Staatsanleihen im Volumen von mehr als 2.200 Milliarden Euro nur noch Negativzinsen bringen. Der Sparer zahlt dem Staat also eine Prämie in Höhe des Negativzinses, damit dieser ihm sein Geld abnimmt. Das hat nicht nur verheerende Folgen für die Versicherungswirtschaft, sondern insbesondere für Hunderte Millionen von Bürgern, die sich fürs Alter einen Notgroschen ansparen wollen.
Was White über die Zentralbanken sagt, hat Gewicht. Er hat für die Notenbanken Großbritanniens und Kanadas gearbeitet, war Berater der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, der »Zentralbank der Zentralbanken« in Basel. Derzeit ist er Vorsitzender des Economic Review Committee der OECD, einem der wichtigsten Ausschüsse der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris.
»Viele der Notenbanker haben dieses Jahr in Davos (beim Weltwirtschaftsgipfel) gesagt, dass sie mit QE nur versucht hätten, für die Regierungen Zeit zum Handeln zu gewinnen«, führte White weiter aus. »Aber heute, sieben Jahre nach Beginn der Krise, scheint es, dass wir darauf ewig warten müssen.« Inzwischen sei man an einem Punkt angekommen, wo es für die Notenbanken nur logisch wäre zu sagen: ›Wir richten mehr Schaden an, als wir nützen. Diese Politik muss rückgängig gemacht werden‹. Aber ich sehe niemanden, der das tut«, so White. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Ganze »sehr böse enden wird«, nehme zu.
Der Grundstein zur neuen, noch gigantischeren Finanzspekulationsblase wurde bereits zu Beginn des Jahres 2008 gelegt. Da war die vorherige Blase gerade erst geplatzt, Spekulationsvolumina in Billionenhöhe waren gerade dabei, völlig zu entwerten, sich quasi in Luft aufzulösen. Zugleich waren sich maßgebliche Politiker in Washington und Brüssel einig, dass die gänzliche Entleerung der Blase auf alle Fälle verhindert werden musste. Es hätte den Bankrott der total überschuldeten privaten Großbanken und Finanzkonzerne bedeutet. Denen tatsächlich – und dem »Gemeinwohl« propagandistisch – fühlte man sich verpflichtet.
Im Gespräch zwischen White und Corrigan ging es im weiteren darum, dass schon früh im Jahr 2008 der Euro-Gruppenchef Jean-Claude Junker, (damals Regierungschef der Banken- und Steuervermeidungsoase Luxemburg, heute EU-Kommissionspräsident) gesagt hatte: »Wir werden nicht zulassen, dass systemrelevante Banken scheitern.« In Erklärungen der EU hieß es wenig später, dass wegen ihrer vielfachen Verflechtungen untereinander alle Banken »systemrelevant« seien. Das sei der Punkt gewesen, an dem alles verloren war. Inzwischen gelten so gut wie alle Schuldner als systemrelevant. Bei einer unverhofften Störung würden nicht mehr nur einzelne Banken, sondern das ganze System zusammenbrechen.
In einem eigenen Beitrag im US-Finanzportal zerohedge.com hat David Stockman, unter US-Präsident Ronald Reagan Budgetdirektor im Weißen Haus, am Dienstag zu obigem Thema aktuelle Zahlen geliefert. Unter dem Titel »Zentralbanker bedienen Weltuntergangsmaschine« schrieb er: »Auf dem Höhepunkt der letzten Finanzblase (2007/2008) erreichte der globale Aktienmarkt einen Spitzenwert von 60 Billionen Dollar. Infolge der Lehman-Kernschmelze (Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers) ist er auf knapp 25 Billionen abgestürzt. Der aktuelle Wert (der neuen Aktienblase) liegt bei 80 Billionen Dollar, dank der abenteuerlichen Rücksichtslosigkeit, mit der die Zentralbanker weltweit Geld ins System gepumpt haben.« Das entspricht in etwa der Wirtschaftsleistung der gesamten Welt im vergangenen Jahr.
»Diesmal liegt den Rekordkursen … eine noch künstlichere und noch weniger nachhaltige Entwicklung der realen Wirtschaft zugrunde als beim letzten Mal. Ein zwischenzeitlicher Lichtblick war nur das Resultat einer mit Krediten angefeuerten Explosion der öffentlichen und privaten Nachfrage ab Ende 2008. Gleichzeitig hat sich die Finanzblase des weltweiten Kreditmarktes auf 200 Billionen Dollar ausgedehnt, hauptsächlich in Folge der nahezu universellen Aufkäufe von Staatsschatzbriefen durch die Zentralbanken. Tun die Notenbanker nur so, als hätten sie nicht die leiseste Ahnung, dass sie jederzeit mit einer Finanzmarktimplosion in Höhe von 50 bis 100 Billionen Dollar rechnen müssen«, fragt Stockman besorgt.
Literatur:
Die Vereinigten Staaten von Europa: Geheimdokumente enthüllen: Die dunklen Pläne der Elite von Oliver Janich
Der Crash ist die Lösung: Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten von Matthias Weik und Marc Friedrich
Quellen: jungewelt.de/PublicDomain vom 04.04.2015
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