Diese Maßnahme sorgt in Australien für Empörung: Die Behörden des Landes haben in den vergangenen zwei Jahren im Gebiet von Cape Otway still und heimlich Hunderte Koalabären getötet, weil diese wegen Überbevölkerung vom Hungertod bedroht waren. Während die Umweltministerin des Bundesstaates Victoria, Lisa Neville, die Massentötung als notwendig und alternativlos verteidigte, stieß die Tötungsaktion bei Tierschützern auf scharfe Kritik. „Die Regierung sollte sich schämen“, erklärte die australische Koala-Stiftung.
Nach den Angaben der Ministerin wurden insgesamt 686 Koalas aufgegriffen und von Tierärzten eingeschläfert. Neville kündigte an, in Zusammenarbeit mit Experten und Tierschützern nach Möglichkeiten zu suchen, um das rasante Wachstum der Koala-Population in dem Gebiet künftig auf andere Weise in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig schloss sie aber weitere Tötungen nicht aus. Die Tiere umzusiedeln, sei keine Lösung, wie sich in der Vergangenheit gezeigt habe.
„Das ganze Kap roch nach toten Koalas“
Der Besitzer einer Wohnwagenanlage in dem Gebiet im Bundesstaat Victoria berichtete, früher seien weitaus mehr Koalas verhungert als getötet worden. „Das ganze Kap roch nach toten Koalas“, sagte Frank Fotinas dem Sender ABC. Auf der verzweifelten Jagd nach Futter hätten die Tiere sogar die Rinde von den Eukalyptusbäumen geschält. Unzählige der Bäume seien daraufhin abgestorben, dadurch habe sich das Problem noch weiter verschärft.
Bei Tierschützern dagegen stieß die Maßnahme auf scharfe Kritik. Der rasante Anstieg der Zahl der Koalabären in dem Gebiet sei eine Folge von „grobem Missmanagement“, kritisierte die Koala-Stiftung. „Die australische Regierung sollte sich schämen, dass sie das heimliche Erlegen von Koalas zulässt“, erklärte die Stiftung.
Weniger als 100.000 wild lebende Koalabären
Im Gegensatz zum Gebiet um Cape Otway sind die putzigen Pelztiere in den meisten anderen Regionen Australiens bedroht. Nach Angaben der Stiftung lebten vor der Ankunft der britischen Siedler im Jahr 1788 rund zehn Millionen Koalabären auf dem Kontinent, die Zahl der heute noch wild lebenden Tiere schätzt sie auf weniger als 100.000. Gründe sind demnach die zunehmende Beschneidung ihres Lebensraums, Krankheiten, die zur Unfruchtbarkeit führen, sowie Angriffe durch Hunde, Füchse oder Wildkatzen.
Quellen: EPA/krone.at vom 04.03.2015
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