Wenn man im Englischen das Wort »jade« benutzt, ist entweder ein zänkisches Weib, ein abgemagertes Pferd oder eine Ehebrecherin gemeint. Jetzt sorgt das Wort »Jade« in den US-Medien für heftige Schlagzeilen. Aber in einem ganz anderen Zusammenhang. Und der schlägt hohe Wellen. Denn ein Militärmanöver namens »Jade Helm«, das in diesem Sommer stattfinden soll, wird als getarnte Übung für die Unterdrückung von Protesten gesehen.
Das Pentagon und die Geheimdienste stehen im Verdacht, die rasche Niederschlagung eines Aufstands der 315 Millionen Amerikaner nach einem wirtschaftlichen Kollaps oder nach sozialen Unruhen zu trainieren.
Der Hintergrund: Vom 15. Juli bis 15. September wird Jade Helm in neun Bundesstaaten der USA veranstaltet. Im Verlauf der acht Wochen dauernden Kampagne üben Soldaten, Heimatschützer und Agenten das unerkannte Einsickern in die Bevölkerung. Mit ziviler Kleidung und zivilen Fahrzeugen sollen sie sich quasi unsichtbar machen.
Um die Infiltrierung möglichst erfolgreich durchzuführen, setzt man die Soldaten unter großen Druck: Die zivile Bevölkerung ist aufgefordert, sofort die Behörden zu informieren, wenn sie verdächtige Personen in ihrer Nachbarschaft sieht.
Das offizielle Ziel von Jade Helm lautet, in großflächigen, schwach entwickelten und dünn besiedelten Regionen militärische Taktiken zu erproben.
Der flüchtige Beobachter vermutet hinter diesem Manöver eine Vorbereitung auf Einsätze der US-Armee in Wüstengebieten des Nahen Ostens oder in kargen Hochebenen Zentralasiens. Doch Jade Helm wird von vielen misstrauischen Amerikanern mit großem Argwohn beobachtet. Der entzündet sich vor allem an der Tatsache, dass Bundesstaaten wie Utah und Texas zu »Feindgebiet« erklärt werden.
Im ideologisch tief gespaltenen Amerika, wo sich linke Demokraten und rechte Neokonservative unversöhnlich gegenüber stehen, macht das misstrauisch. Denn Texas und Utah gehören mit Abstand zu den konservativsten Staaten in den USA. Aus der Sicht des politisch linken Barack Obama – und speziell mit Blick auf die Präsidentenwahl 2016 – sind der Mormonenstaat Utah und die Republikaner-Hochburg Texas tatsächlich »verdächtiges« Territorium.
Selten wurde das so deutlich wie im August 2011. Da knöpfte sich der konservative Gouverneur von Texas, Rick Perry, im laufenden Präsidentschaftswahlkampf den von Obama nominierten Chef der Notenbank, Ben Bernanke, vor. Perry watschte Bernanke so wüst ab, dass ein medialer Shitstorm folgte. Zur massiven Geldausweitung der Notenbank unter Bernanke befragt, sagte Perry bei einer Rede in Iowa:
»Wenn der Kerl bis zur Wahl noch mehr Geld druckt, weiß ich nicht, was ihr hier in Iowa mit ihm anstellen würdet, aber wir würden ihn bei uns in Texas ziemlich hässlich behandeln. Wer mehr Geld druckt, um Politik zu machen, ist ein Hochverräter.«
Solch miese Absichten unterstellen viele, vor allem im rechten Teil des politischen Spektrums der USA, nun Obama mit der Militärübung Jade Helm.
Auf der Webseite InfoWars wird daran erinnert, dass Übungsskizzen und Aufmarschpläne für ähnliche Manöver in der Vergangenheit ebenfalls konservative Bundesstaaten im Visier hatten. Der Vorwurf: Es passe Washington nicht, dass dort politisch Konservative und Gruppen wie die Tea Party der Republikaner starken Zulauf haben.
Die Redakteure bei InfoWars zitieren ein Dokument, das 2012 an die Öffentlichkeit gelangte. Das Papier mit dem Titel »Operationen gegen Aufständische« beschrieb, wie Soldaten Waffen von Zivilisten beschlagnahmen und amerikanische »Dissidenten« töten.
In dem Militärhandbuch wurde verlangt, Gefangene in Konzentrationslager zu stecken und in Arbeitslagern umzuerziehen, damit sie die Politik der Regierung gutheißen. In einer Studie des Ministeriums für Heimatschutz wurden laut InfoWars im selben Jahr 2012 Amerikaner, die misstrauisch gegenüber den Bundesbehörden sind, als »rechtsextreme Terroristen« bezeichnet.
Um die Einschätzung der kontroversen Heimatschutzübung im Sommer ist nun auch noch ein regelrechter Medienkrieg entbrannt. Newsseiten wie InfoWars, die Jade Helm kritisieren und dessen Ziele in Zweifel ziehen, werden von der Armee und den tonangebenden Medien attackiert.
Die Zeitung Houston Chronicle, ein Mainstream-Blatt, kanzelte die Kritik von InfoWars als »ultra-rechte Ängste vor einer Machtübernahme« von Obama in Texas ab.
Doch solche Ängste scheint es an vielen Orten im amerikanischen Hinterland zu geben. Auf Anzeigetafeln der »Kirche Jesu« in Texas wird in einigen Städten vor so genannten »FEMA Domes« gewarnt. Die FEMA ist die Bundesbehörde für den Katastrophenschutz.
Auf einem der Warnschilder steht: »Nehmt euch vor den Todeslagern der FEMA in Acht, die Juden haben gedacht, das würde nicht passieren.« Mindestens 28 solcher »Todeslager« werden in der Region, in der die geplante Übung abgehalten werden soll, gerade gebaut.
Die Mainstream-Zeitung New York Times bezeichnet diese Bauten als Gebäude für einen doppelten Verwendungszweck: als Sportstätten und als Notunterkünfte für Katastrophenzeiten. Doch die vielen Amerikaner im Land, die der Bundesregierung in Washington nicht trauen, sehen einen weiteren Verwendungszweck: Konzentrationslager für rebellierende Amerikaner.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=2U-PNPOiLjo
Literatur:
Schwarzbuch USA von Eric Frey
Amerikas heiliger Krieg: Was die USA mit dem »Krieg gegen den Terror« wirklich bezwecken von F. William Engdahl
Die Weltbeherrscher: Militärische und geheimdienstliche Operationen der USA von Armin Wertz
Quellen: infowars.com/info.kopp-verlag.de vom 27.03.2015
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