Tschernobyl: Neue Welle der Radioaktivität

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Die in der Sperrzone von Tschernobyl gespeicherte Radioaktivität kommt wieder: Durch immer häufigere Waldbrände werden die Radionuklide aus Laub und Boden freigesetzt und mit dem Wind über halb Europa verteilt. Bei drei Bränden der letzten Jahre entsprach die Menge an radioaktivem Cäsium bereits rund acht Prozent des Fallouts direkt bei der Tschernobyl-Katastrophe, wie die Forscher berichten.

(Bild: Wenn in der Sperrzone von Tschernobyl der Wald brennt, dann setzt dies radioaktive Elemente frei)

Als am 26. April 1986 der Reaktorblock 4 des Atomkraftwerks von Tschernobyl explodierte, waren die Folgen dramatisch. Gewaltige Mengen radioaktiven Materials wurden in die Atmosphäre geschleudert und verbreiteten sich mit dem Wind bis nach Nordeuropa. Darunter waren allein 85 Petabecquerel radioaktives Cäsium, wie Forscher schätzen. Ein mehr als 3.000 Quadratkilometer großes Gebiet um den Reaktor wurde zur radioaktiv verseuchten Sperrzone – und ist es bis heute.

Nikolaos Evangeliou von Norwegischen Institut für Atmosphärenforschung und seine Kollegen schätzen, dass in den oberen Bodenschichten und in altem Laub des heute größtenteils bewaldeten Gebiets noch immer zwei bis acht Petabecquerel allein an radioaktivem Cäsium enthalten sind. Das Problem: Durch die zunehmend häufigeren Hitzewellen mehren sich auch in der Region um Tschernobyl die Waldbrände. Und diese können die im Laub und Boden gespeicherte Radioaktivität freisetzen.

Acht Prozent des Tschernobyl-Fallouts remobilisiert

Dass dies bereits geschieht, haben die Forscher jetzt anhand von Bränden in den Jahren 2002, 2008 und 2010 nachgewiesen. Für ihre Studie hatten die Forscher Satellitenaufnahmen der Feuer mit Modellen der Luftströmungen und Messungen von radioaktivem Cäsium-137 in der näheren und weiteren Umgebung verglichen.

Das Ergebnis: Die drei Brände setzten tatsächlich radioaktives Cäsium aus der Sperrzone frei und verteilten die Radionuklide mit dem bis nach Italien und Skandinavien, aber auch in der Türkei. „Zusammen entsprach die freigesetzte Menge von Cäsium-137 etwa acht Prozent des Fallouts unmittelbar nach der Tschernobyl-Katastrophe“, berichten die Forscher. Das ist zwar nicht viel, aber bei diesen Bränden waren auch nur rund zehn Prozent der Sperrzone betroffen.

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(Die Sperrzone von Tschernobyl – hier ist die eradioaktive Belastung von Boden und Pflanzen noch immer hoch)

Strahlenbelastung könnte wieder ansteigen

In Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, führten aber bereits diese Brände zu einem Anstieg der durchschnittlichen Strahlenbelastung von rund zehn Millisievert – rund einem Prozent der erlaubten Jahresdosis, wie die Wissenschaftler berichten. Gleichzeitig führt die Remobilisation der Radionuklide dazu, dass auch Pflanzen und Waldpilze außerhalb der Sperrzone wieder vermehrt Cäsium aufnahmen und anreichern.

„Diese Wälder enthalten noch immer eine große Menge Cäsium-137“, warnen Evangeliou und seine Kollegen. „Zusammen mit einer großen Menge von weiteren gefährlichen, langlebigen Radionukliden könnte sie durch weitere Feuer remobilisiert werden.“ Dann könnten auch dichter besiedelte Regionen wieder stärker belastet werden.

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(In der Sperrzone haben Bäume inzwischen auch Siedlungen überwuchert)

Gefahr durch immer häufigere Brände

Und die Wahrscheinlichkeit auf größere und häufigere Feuer ist hoch. Denn durch den Klimawandel verändert sich auch das Klima in der Region um Tschernobyl, Trockenperioden und Hitzewellen werden häufiger. Damit wird auch der Wald in der Sperrzone anfälliger für Brände, wie die Forscher erklären. Sie prognostizieren vor allem für die Zeitperiode zwischen 2023 und 2036 einen Peak von Bränden und damit verbundener radioaktiver Kontamination der Atmosphäre.

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„Durch den Klimawandel wächst die entflammbare Fläche und das wird zu einem hohen Risiko der radioaktiven Kontamination durch Feuersbrünste führen“, konstatieren sie. Weil in den Wäldern der Sperrzone zudem weder totes Holz entfernt wird noch Laub, hat sich dort besonders viel leicht brennbares Material angereichert. Ein Funken reicht dann aus, um diese dürren Pflanzenreste zu entzünden.

Besserer Brandschutz dringend nötig

Hinzu kommt: Gerade in der Region um Tschernobyl ist die Feuerwehr unzureichend ausgerüstet und die Infrastruktur zur Brandbekämpfung aus Geldmangel alles andere als gut. Hier kommen sieben Mal weniger Feuerwehrmannschaften auf tausend Hektar als anderswo in der Ukraine, wie die Forscher ermittelten.

„Unsere Erkenntnisse sollten dazu anregen, Entscheidungen zu treffen, die derart hochkontaminierte Gebiete in der Welt besser vor solchen Bränden schützen“, sagen die Forscher. Denn auch in der Sperrzone von Fukushima sind Waldgebiete verseucht – und auch sie könnten in Flammen aufgehen.

Quellen: ESA Journals/New Scientist/scinexx.de vom 12.02.2015

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