Schweine für den Müllcontainer: Warum es zu viel Fleisch gibt (Video)

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Billiges Schweinefleisch hat seinen Preis: Nicht nur die Haltungsbedingungen der Tiere sind in vielen Ställen katastrophal, auch so manches Tier leidet umsonst. Denn ein Drittel von ihnen landet in der Mülltonne und nicht im Magen der Verbraucher. Ein unsinniges System der Subventionen begünstigt diesen Wahnsinn auch noch.

Landen 20 Millionen Schweine im Müll?

Schweinefleisch ist billiger denn je: 60 Cent kosten 100 Gramm! Preise, die nur zustande kommen, weil EU, Bund und Länder die Fleischproduktion stark subventionieren. Wie stark die Schweinezüchter subventioniert werden, kann selbst die Europäische Union nicht genau sagen. Der „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND) ging 2012 davon aus, dass sich die Fördergelder für Ackerflächen, für Tierfutter, Stallneubauten und Zollerleichterungen auf 1,8 Milliarden Euro summierten. Die Folge: Restaurants, Supermärkte und Haushalte werfen Schätzungen zufolge 30 Prozent des produzierten Schweinefleisches in den Müll.

In Deutschland werden pro Jahr 59 Millionen Schweine gemästet und geschlachtet. Stimmen die Schätzungen, so würden im Jahr 20 Millionen Schweine für den Müll geschlachtet. Die weggeworfenen Fleischreste landen zum Beispiel in einer Hamburger Biogasanlage. 20.000 Tonnen werden allein hier pro Jahr entsorgt.

Überproduktion begünstigt Dumping

Die Agrarexpertin des BUND, Reinhild Benning, hält den niedrigen Preis für Fleisch als Ursache für die Verschwendung: „Wäre das Fleisch nicht so billig zu haben, würde der Verbraucher es mehr wertschätzen.“ Doch trotz der Verschwendung boomt die industrielle Schweinezucht, es entstehen riesige neue Tierfabriken. Dabei gab es schon 2012 ein großes Überangebot an Schweinefleisch, so der Ernährungswirtschaftler Prof. Markus Mau. Tragisch dabei ist, dass die allermeisten Schweine während ihres kurzen Lebens von maximal sechs Monaten nicht artgerecht gehalten werden. Die konventionelle Landwirtschaft schreibt nur eine Mindest-Stallgröße von 0,75 Quadratmetern pro Tier vor (was ungefähr zwei Seiten einer Zeitung entspricht). Der Stallboden besteht sehr oft aus so genanntem Vollspaltenboden aus Beton. Die Schweine drücken mit ihrem eigenenKörper den Kot durch die Spalten in einen Gülle-Auffang. Dieser befindet sich unter dem Schweinestall. Die Spalten im Beton werden oft durch die chemisch aggressive Gülle scharfkantig und verletzen die Tiere.

Dahinvegetieren in Schmutz, Enge, Dunkelheit

Der Spaltenboden spart Personal zur Reinigung, auf dem blanken Beton können die Schweine jedoch nicht ihrem artgemäßen Wühlverhalten nachgehen. Da die Schweine kaum Beschäftigungsmöglichkeiten haben und eng zusammenleben, kommt es immer wieder dazu, dass sich die Schweine gegenseitig die Schwänze abbeißen. Um dem vorzubeugen, werden die Schwänze kupiert. So stehen oft 20.000 Mastschweine in einem Stall, das bedeutet: Dahinvegetieren in Schmutz, Enge und Dunkelheit, ständig geplagt von Krankheitserregern. „Der Gestank ist entsetzlich, der Mensch hält es nur kurze Zeit in den Ställen aus“, berichtet ein Tierschützer, der die Zustände in deutschen Zuchtbetrieben mit der Kamera dokumentiert hat. Rund zehn Prozent der Schweine sterben dort, bevor sie schlachtreif sind.

Die schlechten Haltungsbedingungen für die Tiere scheinen oft nicht Auswüchse zu sein, sondern Teil des Systems: Enge Ställe bedeuten wenig Bewegung und das Gewicht der Schweine wächst schneller, als mit viel Auslauf.

Fleisch essen, ohne sich zu ekeln?

Das Filmteam besucht die „Hermannsdörfer Landwerkstätten“, einen Musterbetrieb nachhaltiger Tierzucht. Sein Gründer ist Karl Ludwig Schweisfurth, einst Pionier der Fleischindustrie in Deutschland, als Chef des Herta-Konzerns europäischer Marktführer. Das Geschäft, das ihn einst reich machte, sieht er längst kritisch: „Haben wir das gewollt – immer billiger, damit wir immer mehr Fleisch fressen?“ Fazit: Fleisch essen, ohne sich zu ekeln – das ist möglich. Aber wenn alle Schweine, die die Deutschen essen, so leben sollten wie in Schweisfurths Landwerkstätten, dann wäre Fleisch um ein Vielfaches teurer.

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Quelle: 3sat.de vom 25.02.2015

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