Stadtmission: Obdachlosenunterkünfte stoßen an ihre Grenzen.
Der Winter hat in Berlin Einzug gehalten. Für Menschen auf der Straße ist diese Zeit besonders hart. Vor allem jetzt, wo die Unterkünfte bereits fast zu voll sind.
Draußen schneit es, Bodenfrost, Minusgrade. Nicht alle Menschen in Berlin haben das Glück sich in dieser Jahreszeit in einem Zuhause aufwärmen zu können. Für Menschen auf der Straße bedeutet das: ein Kampf ums Überleben. Angesichts der tiefen Temperaturen und Schnee sind die Übernachtungsangebote für Obdachlose in Berlin derzeit nahezu ausgelastet. »Wir sind nahe der Grenze – und das, wo der Winter gerade erst angefangen hat«, sagte Sabine Zeller von der Berliner Stadtmission am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die diakonische Einrichtung stellt in Berlin 240 Plätze für Wohnungslose zur Verfügung. Sie können dort im Warmen übernachten und bekommen Essen und warme Getränke.
(Bild: Eine Wärmehalle für Obdachlose bietet in der kalten Jahreszeit ein Nachtlager und eine warme Mahlzeit)
Zeller zufolge rechnet die Stadtmission mit einer steigenden Nachfrage nach den Angeboten der Kältehilfe. »Wir haben in Berlin schon minus 20 Grad erlebt«, sagte sie. Der Kältebus sei eine große Hilfe, um Menschen vor dem Erfrieren zu retten, aber auch, um zwischen den einzelnen Notübernachtungen zu koordinieren, wenn die Plätze an einer Stelle bereits belegt sind. Nacht für Nacht fahren zwei Busse durch die Bundeshauptstadt, um Obdachlose zu finden und ins Warme zu bringen. In diesem Jahr feierte die Kältebus-Aktion ihr 20-jähriges Bestehen. In den zwei Jahrzehnten seien die Busse zusammengerechnet fünfmal um die Erde gefahren, sagte Zeller.
Für die Berliner Kältehilfe sollten in diesem Winter insgesamt 500 Plätze zur Verfügung stehen. Hauptträger der Angebote sind die Berliner Stadtmission, die Gebewo Soziale Dienste Berlin gGmbH und das Deutsche Rote Kreuz. Immer mehr Menschen sind nach deren Angaben auf die Hilfe bei frostigen Temperaturen angewiesen. Im vergangenen Jahr wurden 73.000 Übernachtungen gezählt. Vor fünf Jahren waren es noch 57.000. Um obdachlose Menschen vor dem Kältetod zu bewahren, sei auch mehr Straßensozialarbeit nötig, sagte Werena Rosenke, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe.
Für Notfälle müsse die Zahl der Unterkünfte aufgestockt und U-Bahn-Stationen und öffentliche Gebäude für die Nacht geöffnet werden, so Rosenke. Im vergangenen Winter sind laut der Bundesarbeitsgemeinschaft mindestens fünf wohnungslose Menschen in Deutschland erfroren. In den zurückliegenden 23 Jahren habe es mindestens 283 Kältetote unter den Obdachlosen gegeben.
Quellen: dpa/neues-deutschland.de vom 02.01.2015
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