Diego Garcia: Dient die britische Geheiminsel den USA als zweites Guantanamo? (Videos)

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Eine kleine britische Insel mitten im Indischen Ozean steht seit Jahren im Verdacht, ein geheimes Terroristen-Gefängnis zu behausen. Im CIA-Folterbericht gibt es dafür keine Beweise. Den Regierungen der USA und Großbritanniens wird aber Vertuschung vorgeworfen.

Mitten im indischen Ozean, auf halber Strecke zwischen Afrika und Asien liegt eine kleine Insel mit dem Namen Diego Garcia. Laut Medienberichten täuscht die Inselidylle allerdings – stattdessen soll hier das „Guantanamo des Ostens sein“, wie die britische „Daily Mail“ berichtet.

Diego Garcia ist das letzte Überbleibsel des Britischen Territoriums im Indischen Ozean, schon 1966 vermietete London die Insel aber an die USA. Seit fast 50 Jahren haben die Amerikaner dort eine große Militärbasis, die im Verdacht steht, ein geheimes Terroristen-Gefängnis zu sein.

1965 gliederte Großbritannien die Insel aus der Verwaltung von Mauritius aus, damit Diego Garcia bei der bevorstehenden Unabhängigkeit von Mauritius im Jahre 1968 bei Großbritannien verbleiben konnte. Die Insel wurde danach bis 2016 von Großbritannien an die USA verpachtet.

In den folgenden Jahren wurden die Einwohner allmählich nach Mauritius und auf die Seychellen zwangsumgesiedelt, während militärische und geheimdienstliche Strukturen aufgebaut wurden. Der Regierung von Mauritius wurde eine Entschädigung für die Zwangsumsiedlung zugesagt. Aber das Geld floss nur spärlich und da die Einwohner, Nachfahren von afrikanischen Sklaven, nur kreolisch sprachen und Analphabeten waren, konnten sie sich in der neuen Umgebung nur schlecht integrieren und endeten vorwiegend in den Slums von Port Louis.

Video: British evicted Diego Garcia residents for US airbase

https://www.youtube.com/watch?v=vBh3gu5Vvag

Briten könnten sich strafbar gemacht haben

Der US-Geheimdienst CIA soll in den Bush-Jahren mehrmals Terrorverdächtige zum Verhör nach Diego Garcia entführt haben. Schon 2003 berichtete das „Time Magazine“ von einem ranghohen Al-Qaida-Mitglied, die „Daily Mail“ spricht nun von mindestens zwei weiteren Verdächtigen, die dort verhört worden seien.

Es stellt sich die Frage, wie viel die britische Regierung wusste. Immer wieder heißt es, dass die Amerikaner mit Zustimmung der Briten handelten – wenn das stimmt, könnte sich die damalige Regierung unter Premieminister Tony Blair strafbar gemacht haben.

Steht der Beweis im CIA-Folterbericht?

Im April behaupteten amerikanische Offizielle – im Schutz der Anonymität – genau das. Laut ihren Angaben steht im CIA-Folterbericht des US-Senats, dass Gefangene mit „voller Kooperation“ der britischen Regierung auf Diego Garcia untergebracht waren, wie der Fernsehsender „Al-Jazeera America“ berichtete.

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Nur: Im letzten Monat veröffentlichten Folterbericht wird weder die Insel noch die amerikanische Militärbasis erwähnt.

Vertuscht die CIA?

Wie die „Daily Mail“ berichtet, war eine Erwähnung Diego Garcias von Experten allgemein erwartet worden. Das Ausbleiben könnte bedeuten, dass die britische Regierung in Zusammenarbeit mit der CIA versucht, jegliche Beteiligung der Monarchie zu vertuschen.

Aus Gründen der nationalen Sicherheit durfte die CIA bestimmte Passagen des Berichtes schwärzen. Betraf dies auch Stellen über das Geheimgefängnis auf Diego Garcia?

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Die strategisch günstige Lage zwischen Afrika, Australien, Indien und der Arabischen Halbinsel macht die Insel für diese Nutzung interessant. Im Zuge der militärischen Nutzung wurde ein Flugplatz mit einer 3659 Meter langen Start- und Landebahn angelegt (IATA-Code NKW / ICAO-Code FJDG). Daneben befindet sich ein kleiner Hafen auf dieser Insel.

Ebenfalls aufgrund dieser Nutzung werden dort ein Mittelwellen- (1485 AM), zwei Ultrakurzwelle-Radiosender (Power 99 FM und 101.9 FM) und drei Fernsehsender (Island 8, Newsports 10 und Tropical 12) betrieben. Alle Arten der Anbindung (weitere Fernseh- und Radiosender,Telefon und Internet) werden über Satellit abgewickelt. Die dazugehörige Bodenstation wird von Cable and Wireless Diego Garcia betrieben. Selbst in Mitteleuropa wird von Kurzwellenhörern berichtet, sie hätten den Kurzwellensender American Forces Network auf den Frequenzen 12.759 kHz oder 4.319 kHz im oberen Seitenband empfangen.

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Flugprotokolle könnten entlasten

Mit ein Grund für das wachsende Misstrauen gegen die britische Regierung ist ihre sehr zögerliche Informationspolitik. Jahrelang hatte die Öffentlichkeit überhaupt nichts von der US-Basis auf der Insel gewusst.

Ein gutes Mittel um ihre Version der Geschichte zu bestätigen, wären die Ankunfts- und Abflugprotokolle auf Diego Garcia. Wenn wirklich keine Terrorverdächtige auf die britische Insel geflogen worden wären, sollte das in diesen Protokollen verzeichnet sein.

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(Dokument im Zusammenhang mit dem Sturz des libyschen Diktators Gaddafi, in welchem Diego Garcia erwähnt wird)

Wasserschaden zerstörte alle Dokumente

Nach Angaben des britischen Außenministeriums sind diese Dokumente aber alle unglücklicherweise bei einem Wasserschaden – rein zufällig – zerstört worden.

„Die Regierung hätte genauso gut erzählen können, dass der Hund ihre Hausaufgaben gefressen hat“, beklagt sich Cori Crider von der Menschenrechtsorganisation „Reprieve“. „Das riecht nach Vertuschung“, so Crider.

Die Basis wird immer wieder mit dem verschwundenen Flug MH370 der Malaysia Airlines in Verbindung gebracht.

Vorerst bleibt das Rätsel rund um das britische Guantanamo also weiterhin bestehen.

Video: How a CIA island black site is in big trouble

Quellen: GoogleMaps/Wikipedia/FocusOnline/independent.co.uk/dailymail.co.uk vom 21.12.2014

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One thought on “Diego Garcia: Dient die britische Geheiminsel den USA als zweites Guantanamo? (Videos)

  1. Die und die vorhergegangenen US-Reg sind eine Schande für die Menschheit und gleiches gilt für die Mehrzahl ihrer Bürger, weil sie sie gewähren lassen. Ebenso die EU-Marionetten

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