In Hanfpflanzen gibt es mehrere Dutzend Wirkstoffe – und nicht nur die, die als Rauschmittel bekannt sind. Aktuell experimentieren Forscher mit Cannabinoiden, die Krebszellen zerstören können.
Rostocker Pharmakologen sind einer Krebszellen zerstörenden Wirkung von Inhaltsstoffen der Cannabis-Pflanze auf der Spur. Sie konnten in der Zellkultur zeigen, dass sogenannte Cannabinoide diese Zerstörung über die Bildung eines bestimmten Proteins auf der Oberfläche von Krebszellen anregen.
Dieses Protein namens ICAM-1 wiederum ermöglicht die Bindung von Killerzellen des Immunsystems, die letztlich die Tumorzellen zum Platzen bringen, sagte Burkhard Hinz, Direktor des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie an der Uniklinik Rostock. Über ICAM-1 und einen nachgeschalteten Signalweg hemmen Cannabinoide auch die Fähigkeit von Zellen zur Bildung von Blutgefäßen, die das Tumorwachstum begünstigen. Über beide Arbeiten berichteten die Forscher jüngst in der Fachzeitschrift „Biochemical Pharmacology“.
Forscher erst am Anfang
Hinz betonte, dass es sich um Ergebnisse der Grundlagenforschung handele. „Wir sind noch weit davon entfernt, das in die klinische Therapie umzusetzen. Unsere Befunde sind jedoch ein weiteres Indiz dafür, dass Cannabinoide eine ganze Reihe potenziell therapeutisch nutzbarer Wirkungen vermitteln.“ Viele internationale Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit dieser Thematik.
So wird Tetrahydrocannabinol, ein Wirkstoff der Hanfpflanze, schon seit längerem klinisch zur Milderung von Erbrechen und Übelkeit im Rahmen einer Zytostaktika-Therapie eingesetzt. Cannabidiol, ein anderer Cannabis-Inhaltsstoff, der die Psyche im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol nicht beeinträchtigt, ist für die Behandlung spastischer Symptome bei Patienten mit Multipler Sklerose zugelassen.
Seit den 1990er Jahren ist zudem bekannt, dass auch menschliche Zellen Cannabinoide selbst bilden können. „Ihnen wird unter anderem eine schmerzhemmende und appetitsteuernde Wirkung zugesprochen“, sagte Hinz.
Schon 2008 konnten Hinz und seine Arbeitsgruppe zeigen, dass Cannabinoide die Auswanderung von Tumorzellen in umliegendes Gewebe bremsen. Im Körper können durch diese Auswanderung Metastasen entstehen.
Quellen: dpa/n24.de vom 26.12.2014
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Das Thema ist schon seit Mathias Bröker in den 90ern bekannt und ausgiebig von der Staatspropaganda zertreten worden. Wieso sollte sich heute jemand dafür interessieren? Hat schon vor 20 Jahren nur Spott und Hähme gebracht, nur keine geistige Substanz.
Ja, Ja und unsere Regierung streubt sich immernoch dagegen Cannabis als Medizin zuzulassen. Dabei könnte damit vielen Menschen geholfen werden.