Der US-Staat New York ist der größte Staat in den USA, welcher jetzt Fracking verboten hat. Damit hat diese Verbot auch eine deutliche Aussage und Bedeutung. Das Verbot kam zustande, nachdem das staatliche Gesundheitsamt Bedenken anmeldete und erklärte, dass man sich nicht sicher sein könne, welches gesundheitliche Risiko Fracking mit sich bringe.
Letzte Woche erklärte der US-Bundestaat New York, dass man ein Verbot für Fracking verhängt habe, da das staatliche Gesundheitsamt Bedenken anmeldete und gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden können.
Kein Fracking in New York
Damit ist New York der größte Staat, der sich bisher gegen das Fracking ausgesprochen hat. Entsprechend groß ist nun der Wirbel, den dies verursacht. Der Bericht des Gesundheitsamtes und die darin geschilderten Bedenken würden ein Verbot rechtfertigen, erklärte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo.
Fracking ist eine sehr umstrittene Methode zur Gewinnung von Erdgas. Mittels Wasser, Sand und Chemikalien wird das Gas aus tief liegenden Gesteinsschichten gedrückt, wobei es sich nicht absehen lässt, welche kurz-, mittel-, und langfristigen Schäden dies an der Umwelt und damit auch an den in diesen Gebieten lebenden Menschen zur Folge hat. Auch in Deutschland wird immer wieder versucht, Fracking gesetzlich zu ermöglichen. Dass sich nun New York wegen gesundheitlicher Bedenken gegen das Fracking ausgesprochen und sogar ein Verbot verhängt hat, kommt denjenigen, die sich für das Fracking aussprechen, ganz und gar nicht gelegen.
2012 wurde Fracking schon in Vermont verboten, doch dies wurde eher belächelt, da es im Staat keine signifikanten Gasvorkommen gibt und das Verbot daher eher symbolischer Natur war. Doch das Verbot von New York wird im ganzen Land sehr ernst genommen. Kate Sinding vom Natural Resources Defense Council erklärte, dass niemand mit dieser Entscheidung gerechnet hätte.
Neue Studie warnt vor Risiken
Zunächst hatte es nur ein Moratorium gegeben, das Fracking temporär untersagte. Nun folgt das Verbot. Als Grund für seine Entscheidung nannte Gouverneur Cuomo die Risiken der Fördermethode. In einer Studie hatte die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates kurz zuvor vor „erheblichen Risiken für die öffentliche Gesundheit“ gewarnt (PDF). Howard A. Zucker, der Vorsitzende der Behörde, stellte die Ergebnisse bei einem Treffen des Kabinetts vor, wie die New York Times berichtet. Die möglichen Risiken seien zu groß, sagte er, man könne sie nicht abschätzen: „Wir können es uns nicht leisten, einen Fehler zu machen.“
Doch auch politische Gründe könnten eine Rolle gespielt haben. Der Demokrat Cuomo hatte zuletzt Probleme mit dem linken Flügel seiner Partei bekommen. Vor wenigen Wochen geriet er überraschend in Schwierigkeiten, als es um die Nominierung des demokratischen Kandidaten zur Gouverneurswahl ging. Die Cuomo-Konkurrentin und Fracking-Gegnerin Zephyr Teachout erhielt ein Drittel der Stimmen.
Mit seiner Entscheidung zum Fracking-Verbot macht sich Cuomo erwartungsgemäß vor allem bei Umweltschützern beliebt. Sie hatten nicht nur mit möglichen Gesundheitsrisiken argumentiert, sondern auch mit wirtschaftlichen Faktoren: So würde Fracking den Tourismus in der Region gefährden. Cuomo habe mit seiner Entscheidung Mut bewiesen, lobten die Umweltschützer nun.
„Ich habe keine Alternative zum Fracking“
Die Energiebranche kritisierte die Entscheidung dagegen. Sie koste Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Die Lobbygruppe American Petroleum Institute rechnet etwa vor, dass Energiefirmen im Nachbarstaat Pennsylvania bislang mehr als 2,1Milliarden US-Dollar an Steuern gezahlt hätten. Der Bundesstaat selbst gibt lautWall Street Journal an, dass sich die Zahl der Beschäftigten im Energiesektor in den vergangenen vier Jahren auf mehr als 28 000 verdoppelt habe.
Interessenvertreter aus der Energiebranche kritisieren zudem, Cuomo wolle sich nur bei den Linken in seiner Partei beliebt machen. Die Bürger in den betroffenen Gebieten müssten nun zusehen, wie die Gemeinden auf der anderen Seite der Grenze, in Pennsylvania, florieren. „Es ist, als wären sie ein Kind vor dem Schaufenster eines Süßigkeitengeschäfts – sie sehen durch das Fenster, können das Angebot aber nicht anfassen“, sagte Karen Moreau, Direktorin des New York State Petroleum Council.
Cuomo hielt dagegen: Er habe niemanden sagen hören, „Fracking ist super“ – nicht von einem Menschen in den betroffenen Gemeinden. Was er vielmehr gehört habe, waren Aussagen wie: „Ich habe keine Alternative zum Fracking.“
Video: New York fracking ban: Shale takes a hit
Quellen: PRAVDA TV/sueddeutsche.de/gulli.com vom 20.12.2014
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