Entgegen den Prognosen, die vor einigen Monaten kursierten, wird es dieses Jahr wohl nur ein moderates El-Niño-Ereignis geben. Der Grund ist jetzt klar: Der Wind im Pazifik spielte nicht mit. Doch nicht für alle Anrainer ist das eine gute Nachricht.
Rings um den Pazifik bleiben die für den Winter erwarteten Wetteranomalien vermutlich aus. Im Frühjahr hatten viele Fachleute noch mit einem extrem starken El-Niño-Ereignis gerechnet, das sogar den Rekord von 1997/98 hätte egalisieren können. Doch inzwischen erscheint es als ungewiss, ob El Niño bis Ende Jahr überhaupt noch kommt. Die Wahr-scheinlichkeit, dass die Wassertemperatur im tropischen Ostpazifik in den kommenden Monaten jenen Schwellenwert überschreitet, der ein El-Niño-Ereignis kennzeichnet, ist gemäss Vorhersagen auf unter 70 Prozent gesunken. Das lässt sich einer Übersicht des International Research Institute for Climate and Society im amerikanischen Gliedstaat New York entnehmen.
(Bild: Wassertemperaturen am 07. November. Charakteristisch für ein starkes El-Nino Phänomen sind warme Wassertemperaturen am Äquator)
Westwinde als wichtige Zutat
Anfang 2014 waren die ozeanischen Bedingungen noch günstig für einen starken El Niño, und auch die Atmosphäre spielte mit: In den Monaten Januar bis März drehte im tropischen Pazifik mehrmals der Wind. Wo normalerweise Ostwind herrscht und warmes Wasser Richtung Indonesien treibt, wehte der Wind stattdessen aus Westen. Diese Ereignisse sind eine wichtige Zutat für El Niño und waren ganz ähnlich auch 1997 zu beobachten, als das Phänomen Rekordstärke erreichte. Der Westwind bringt den Ozean unter der Oberfläche förmlich in Wallung, so dass sich ein paar Monate später der Ostpazifik um mehrere Grad Celsius erwärmt.
Im Jahr 1997 hatte El Niño Rekordwerte erreicht, weil auf die frühen Westwinde im April und Juni weitere Westwind-Episoden folgten. 2014 blieben diese aber aus, berichtet nun ein Team um Christophe Menkes von der Université Pierre et Marie Curie in Paris in den «Geophysical Review Letters» . Ohne die zusätzlichen Westwind-Phasen, die die ozeanische Entwicklung verstärken, wird es kein extremes El-Niño-Ereignis mehr geben können.
Grenzen der Vorhersage
Jene Westwind-Episoden hätten verschiedene Ursachen, erläutert Menkes: Zu den Auslösern zählen tropische Wirbelstürme, eine Wetterschwankung in den Tropen namens «Madden-Julian Oscillation» sowie die zufällige Wetterdynamik in der Region. Alle drei Faktoren sind für Langfrist-Vorhersagen eine Herausforderung. Möglicherweise ist es ganz prinzipiell so, dass sich die tropischen Westwind-Episoden im Frühling nur schwer vorhersagen lassen. Das wäre ein fundamentales Limit – auch für die El-Niño-Vorhersage.
Viele Anrainer des Pazifiks können von Glück reden, wenn El Niño diesmal eher harmlos ausfällt. Auf diese Weise entgeht Indonesien vielleicht einer Dürre, und die Küsten-bewohner Ecuadors und Perus brauchen nicht mit starken Überschwemmungen zu rechnen. In Kalifornien hingegen hatten viele Einwohner ihre Hoffnungen in ein starkes El-Niño-Ereignis gesetzt. Es sollte die Trockenheit beenden, die den Gliedstaat nun schon seit drei Jahren heimsucht. Doch diese Erwartung scheint für 2014 enttäuscht zu werden, wenn es nicht noch eine Wendung in letzter Minute gibt.
Quellen: PRAVDA TV/NOAA/nzz.ch vom 22.10.2014
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