Imperialismus: Die geheimen Verhandlungen von Washington mit Havanna und Teheran

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Die Ankündigung von der Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen von Washington mit Havanna kündigt die der Beziehungen zu Teheran an. Die Vereinigten Staaten haben ihre imperialistischen Ambitionen nicht aufgegeben und diese beiden Staaten haben ihre revolutionären Ideale auch nicht aufgegeben. Das pragmatische Washington hat jedoch erkannt, dass Kuba und der Iran durch diplomatische Isolation und Wirtschaftskrieg nicht besiegt werden kann. Eine andere Art von Konfrontation ist im Kommen.

Die gleichzeitige Ankündigung von Barack Obama und Raúl Castro von der Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba hat Europa sehr überrascht. Wie üblich verhandelte Washington heimlich mit seinem Gegner, aber auferlegte der Europäischen Union Sanktionen, um sie als erster dann, zu seinem Vorteil, schnell aufzuheben.

Seit zwei Jahren versucht Präsident Obama die Konflikte zwischen seinem Imperium und den ihm widerstehenden Staaten zu besänftigen: Cuba in Lateinamerika, Iran im „erweiterten Mittleren Osten“. In der Tat muss man beachten, dass die einseitigen, von Washington angefangenen und von ihm auf seine Verbündete übertragenen Sanktionen – wahre wirtschaftliche Kriegshandlungen – nicht funktionieren. Kuba, wie auch die islamische Republik Iran, haben erheblich gelitten, aber nicht aufgehört zu widerstehen.

Ein halbes Jahrhundert Kampf

Während des Kalten Krieges mobilisierte Kuba gegen die Apartheid Politik, die Südafrika versuchte, auf ihre Nachbarn zu erweitern. Das weiße Regime von Pretoria wurde damals von den USA und Israel unterstützt. Die kubanische Armee entfaltete sich in Angola und Namibia, bis zum Abschluss eines Friedensabkommens in 1988. Fidel Castro war somit in der Lage, eine Ideologie, die die Menschheit in zwei aufteilt: Meister und Sklaven, zum Scheitern zu verurteilen. Man musste jedoch noch weitere drei Jahre warten, bis das südafrikanische Apartheid-Regime abgebaut war und Nelson Mandela Präsident des wiedervereinten südafrikanischen Volkes wurde.

In ähnlicher Weise mobilisierte die islamische Republik Iran gegen die Politik der Apartheid, die Israel seinen Nachbarn aufdrängen will. Das zionistische Regime von Tel Aviv wird seit seiner illegalen Proklamation im Jahr 1948 von den Vereinigten Staaten und Großbritannien unterstützt. Es beansprucht das ganze Land: vom Nil, bis zum Euphrat. Der Iran unterstützt Syrien, die Hisbollah und die palästinensischen Widerstand Organisationen. Unter Präsident Mahmoud Ahmadinedschad haben die USA und Israel viele Niederlagen erlitten, besonders im Libanon, in Palästina, in Syrien und im Jemen.

Die Beziehungen zwischen Israel und Südafrika wurden umfassend dokumentiert. Die beiden Staaten haben den gleichen Ursprung: Süd-Afrika wurde von dem Diamanten-Magnat Cecil Rhodes organisiert – dem Theoretiker des „deutschen Imperialismus“ [1] —, während Israel von einem Schüler von Rhodes, Theodor Herzl, organisiert wurde, der in allem dem Rhodes-Modell folgte. Im Jahr 2002 zensierte Queen Elizabeth die Veröffentlichung der Korrespondenz zwischen Rhodes und Herzl, von der nur der Brief bekannt ist, der vom letzteren in einem seiner Bücher veröffentlicht wurde.

Die Verbindungen zwischen der kubanischen und der islamischen Revolution sind gering. Ali Shariati, der Denker, der die iranische Revolution vorbereitet hatte, war natürlich der persische Übersetzer von Che Guevara. Aber die zwei Staaten haben nie erhebliche politische Verbindungen gehabt. Ich war überrascht, ihre gegenseitige Unkenntnis zu entdecken, als ich mit ihren jeweiligen Staatschefs diskutierte. Es ist wahr, dass es kulturelle Unterschiede gibt, die Kontakte schwer machen: die kubanische Gesellschaft ist sexuell extrem freizügig, während die iranische Gesellschaft (schon lange vor der islamischen Revolution) in diesem Bereich äußerst beschützend ist.

Zwei revolutionäre Staaten

Es ist offensichtlich, dass die Interessen der Vereinigten Staaten einerseits und von Kuba und dem Iran auf der anderen Seite, unvereinbar sind und bleiben. Es kann keinen Kompromiss zwischen Imperialismus und Nationalismus geben. Das verhindert jedoch nicht den Beschluss eines regionalen Waffenstillstandes. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen bedeutet auch nicht die vollständige Aufhebung der „wirtschaftlichen Belagerung“, wie Washington die „Sanktionen“ nennt, so als ob es sich noch immer um Strafen handle, die durch den UNO-Sicherheitsrat beschlossen wurden.

Derzeit wird Kuba von der Europäischen Linken als Diktatur eingestuft, aber die Insel wird von der lateinamerikanischen Linken, im Gegenteil, als ein Beispiel für den Widerstand anerkannt. Fidel Castro hat eine Aura als Befreier und übt eine Anziehungskraft auf den ganzen Kontinent aus.

Ebenso wird die islamische Republik Iran von der Europäischen Linken für ein mittelalterliches Regime gehalten, obwohl sie ein unverzichtbarer Verbündeter für jede Widerstands-Bewegung im „Erweiterten Mittleren Osten“ ist. Wenn Mahmoud Ahmadinedschad auch eine große Popularität genoss, ist der Oberste Rechtsgelehrte Ali Khamenei im Ausland aber weniger bekannt.

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In beiden Fällen wurden diese Staaten Opfer ihres Images. So wird Kuba als „kommunistisch“ bezeichnet, aber Fidel Castro war es nicht vor seinem Sieg. Es war sein Bruder Raúl, der in der kommunistischen Partei war. Ebenso war Che Guevara gegen das sowjetische Wirtschaftsmodell und hat es auch vor seinem Rücktritt von seiner Funktion als Minister für Industrie geschrieben, und ist dann weggegangen, um an Seiten von Laurent-Désirée Kabila im Kongo zu kämpfen.

Da der Iran die islamische Republik ausgerufen hat, verstehen wir oft, dass die Republik muslimisch wäre. Aber Ali Shariati hat dafür gesorgt, dass der Islam ein revolutionärer Prozess ist und dass alle Revolutionäre der Welt Muslime sind, sobald sie für Gerechtigkeit kämpfen. Außerdem intervenierte der schiitische Iran auch in Afrika und… unterstützte den Christian Laurent-Désirée Kabila, als er an die Macht kam.

In beiden Fällen wird die Geschichte sie als revolutionäre Staaten behalten. Aber die Revolutionen, wenn sie stattfinden und wenn es ihnen gelingt, die Menschen zu emanzipieren, werden erst dann anerkannt, wenn sie zu Ende sind und kein Privileg mehr bedrohen.

Die Strategie von Washington

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Für die Vereinigten Staaten gab es einen dringenden Grund und eine Gelegenheit, um ihre Konflikte mit den kubanischen und iranischen Widerständen aufzuheben. Die amerikanische Wiederkunft in Lateinamerika und die US-Truppen Bewegungen vom „Erweiterten mittleren Osten“ in den Fernen Osten, waren blockiert. Darüber hinaus sollte vor dem Amerika-Gipfel eine Lösung gefunden werden. Tatsächlich hatte Panama, der Gastgeber des Gipfels unter Anleitung von Rafael Correa, Kuba zum ersten Mal eingeladen. Barack Obama würde daher seinem Gegner Raúl Castro begegnen. Ganz zu schweigen von der für das US-Militär äußerst besorgniserregenden Tatsache der Wiedereröffnung der russischen elektronischen Spion-Basis in Lourdes (im Süden von Havanna) [2]. Ebenso können die Vereinigten Staaten nicht einfach erwarten, drei unabhängige Staaten im Irak ohne die iranische Zustimmung zu schaffen.

Letzte Bemerkung: der Waffenstillstand mit Washington ist besonders gefährlich. Die Vereinigten Staaten werden nicht aufhören zu versuchen, diese revolutionären Staaten zu destabilisieren, aber sie können es ab jetzt mit Zugang zum Inland tun. Weder Kuba noch der Iran wird jetzt die vielen Amerikaner überwachen können, die ‚nach Hause‘ kommen, für Business oder Tourismus. Die CIA wird in den zwei kommenden Jahren nichts unterlassen, um farbige Revolutionen anzufachen.

So wird die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und Havanna, jene zwischen Washington und Teheran bedeuten.

Verweise:

[1] Cecil Rhodes sprach von „Deutschem Imperialismus“, um das britische Empire zu bezeichnen. Die Herrscher des Vereinigten Königreichs sind tatsächlich germanischer Abstammung.

[2] “Russia to reopen spy base in Cuba as relations with US continue to sour”, Alec Luhn, The Guardian, July 16, 2014.

Quelle: Thierry Meyssan für voltairenet.org vom 22.12.2014

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