BBC-Reporter recherchierten unerkannt in chinesischen Fabriken. Apple ist in den vergangenen Jahren immer wieder der Arbeitsbedingungen in chinesischen Werken seines taiwanischen Zulieferers Foxconn in die Kritik geraten – die neuerlichen Vorwürfe weist der US-Konzern zurück.
Die vom US-Konzern Apple versprochenen besseren Arbeitsbedingungen in chinesischen Fabriken werden laut einem Bericht des britischen Senders BBC kaum eingehalten. Reporter des Senders, die unerkannt in Fabriken des taiwanischen Zulieferbetriebes Pegatron anheuerten, berichteten am Donnerstagabend, dass die Arbeiter regelmäßig mehr als 60 Stunden pro Woche arbeiten müssten und vor Erschöpfung während ihrer Zwölf-Stunden-Schichten einnickten. Auch die Standards bei Schlafunterkünften oder Arbeitsbesprechungen würden missachtet. Die Zusagen, die Apple nach einer Serie von Selbsttötungen beim Zulieferbetrieb Foxconn 2010 gegeben habe, würden »routinemäßig übergangen«.
Apple wies den Bericht zurück. Kein anderes Unternehmen unternehme »so viel wie Apple, um faire und sichere Arbeitsbedingungen zu garantieren«, teilte der Konzern der BBC mit. Apple arbeite mit Zulieferbetrieben, um Lieferengpässe abzubauen, und stelle kontinuierliche und deutliche Verbesserungen fest. Trotzdem müsse weiter daran gearbeitet werden. Es sei üblich, dass die Beschäftigten in den Pausen schliefen, Apple werde aber den Angaben nachgehen, wonach sie während der Arbeit einschlafen würden.
Apple war in den vergangenen Jahren bereits wegen der Arbeitsbedingungen in chinesischen Werken seines ebenfalls taiwanischen Zulieferers Foxconn in die Kritik geraten. Dieser hatte die Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken nach einer Reihe von Selbstmorden aufgrund des großen öffentlichen Drucks verbessert und unter anderem auch die Löhne erhöht.
Quellen: BBC/AFP/neues-deutschland.de vom 19.12.2014
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