Mechanismus von Antikythera: Reise zum letzten Rätsel des Ur-Computers (Videos)

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Ein Wrack, darin eine kaputte Maschine, gut 2.000 Jahre alt, Funktion unklar. Taucher in Hightech-Montur wollen den Mechanismus von Antikythera endlich ganz verstehen.

Knapp 2100 Jahre ist es her, da zerschellte an den Felsen der griechischen Insel Antikythera ein Schiff mit wertvoller Fracht. An Bord: Schmuck, etliche Bronzestatuen, Wein, Geld – und ein Computer. Oder so etwas ähnliches. Von dem antiken Rechner sind 30 bronzene Zahnräder erhalten, Reste eines Holzrahmens, und Teile einer Abdeckplatte. Kompliziert sieht das Gerät aus. Und kaputt ist es.

Was die Menschen mit diesem eigenartigen Instrument aus hellenistischer Zeit anstellten, darüber grübeln Forscher schon seit 1900, dem Jahr, als Schwammtaucher es in dem Wrack entdeckten. Irgendetwas mit Astronomie müsse es gewesen sein, sagten die meisten. Aber Genaues wusste man lange nicht. Seit vielen Jahren werden die Schätze aus dem Schiff samt des Antikythera-Mechanismus, wie der Ur-Computer heißt, im Archäologischen Museum von Athen verwahrt.

Die Insel Antikythera, sie ragt auch heute noch schroff aus der südlichen Ägäis, und das Wrack des Frachters verrottet dort, wenn auch langsam, am Meeresgrund. Seine Einzelteile sind verstreut und liegen in unterschiedlichen Meerestiefen. Dieser Tage sind Forscher aus verschiedenen Ländern zu einer erneuten Unterwasser-Expedition aufgebrochen, die endlich klären soll, ob noch weitere Teile des antiken Rechners dort unten liegen. Oder womöglich noch weitere Maschinen ähnlicher Bauart.

Im Hightech-Anzug auf Abgründen

Und dazu haben sie Hightech mitgebracht – auf dem Stand des dritten Jahrtausends, in Christenjahren gerechnet. Das wichtigste Utensil: ein Tauchanzug. Nicht aus Neopren und mit Sauerstoffflasche, sondern aus Metall, hochgerüstet wie der Raumanzug eines Astronauten. Exosuit heißt diese aus einer Aluminium-Legierung gefertigte und extrem belastbare Hülle, die von außen wie ein Roboter anmutet – nur dass ein Mensch sich das Ganze anziehen kann.

„Man fühlt sich wie in einer Ritterrüstung aus vielen Teilen“, sagte Brenden P. Foley vom Ozeanographischen Institut Woods Hole in Massachusetts kürzlich der New York Times. Der amerikanische Archäologe wird mit einem Team aus Griechenland das antike Schiffswrack von Antikythera absuchen, um weitere Teile des Ur-Computers zu finden.

Video: Exosuit ADS training clip

Erst in den 1970er Jahren hatten Wissenschaftler angefangen, den Apparat intensiver zu untersuchen (De Solla Price, Transactions of the American Philosophical Society, 1974). Sie ließen das kastenförmige Gerät mit Röntgen- und Gammastrahlen durchleuchten, um die Zahnradgetriebe im Inneren erkennen und beurteilen zu können. Daraus gelang eine erste Rekonstruktion des überaus komplexen und durch Korrosion beschädigten Gerätes. Die Untersuchungen dauern bis heute an. Ergeben haben sie bisher, dass der Apparat ein Modell ist für die Bewegungen von Sonne und Mond, die von der Erde aus zu beobachten sind.

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(Eine digital bearbeitet Aufnahme der Inschrift)

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Sonnenkalender mit Tierkreiszeichen

Diese Bewegungen werden auf runden Skalen angezeigt und fungieren als Sonnenkalender mit Tages- und Monatsskalen. Außerdem sind die babylonischen Tierkreiszeichen und die Olympiaden abzulesen, auch Sonnen- und Mondfinsternis werden vorausgesagt. Ähnliche Astrolabien kennt man erst wieder aus dem 14. und 15. Jahrhundert nach Christus – also aus einer Zeit rund 1.500 Jahren nach dem Bau des Antikythera-Mechanismus durch bis heute unbekannte Konstrukteure.

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(Computergeneriertes Modell der Mechanik)

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Noch weitere Teile im Schiffswrack vermutet

Aber alle Rätsel um den Ur-Computer sind noch nicht gelöst. Die Wissenschaftler vermuten, dass noch weitere Bruchstücke des Gerätes irgendwo am Meeresgrund liegen könnten, in Tiefen, in die noch kein Taucher vordringen konnte. Bislang arbeiteten Forschungstaucher am Wrack nur bis in 60 Meter Tiefe. Mit dem Hightech-Tauchanzug soll sich das ändern. Der in Kanada entwickelte Exosuit erlaubt es Tauchern, nicht nur in bis zu 300 Metern Tiefe hinabzugleiten, sondern sich dort auch, anders als an Bord eines U-Boots, in schwer zugängliche Bereiche vorzuwagen.

Video: The Antikythera Mechanism – 2D

Dass irgendwas Entscheidendes fehlt, glauben die Forscher auch deshalb, weil ein Fragment des Mechanismus nicht zu den restlichen Teilen passt. „Es gibt daher gute Anzeichen, dass sich noch weitere Objekte in dem Schiffswrack befinden“, sagt Angeliki Simosi, die Leiterin des Direktoriums für Unterwasser-Altertümer in Athen.

Vielleicht liegen irgendwo da unten sogar noch mehr Ur-Rechner im Sand. Es soll nämlich mehrere Apparate wie den Mechanismus von Antikythera gegeben haben, wie man aus Schriftquellen der hellenistischen Epoche weiß. US-Archäologe Foley ist jedenfalls schon gespannt: „Ich kann nicht schlafen, weil ich so aufgeregt bin.“

Video: Der Mechanismus von Antikythera

Quellen: PRAVDA TV/AFP/EPA/ZeitOnline vom 29.09.2014

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