Forscher simulieren, wie sich die Asche bei einem Ausbruch des Supervulkans ausbreiten würde.
Wenn der Supervulkan Yellowstone heute ausbräche, dann würde fast die gesamte USA unter Asche versinken. Denn ein Ausbruch dieser Größe erzeugt seine eigenen Luftströmungen – und kann so Asche selbst gegen den Wind ausbreiten. Das zeigt eine Simulation von US-Forschern. Zwar gibt es bisher keine Anzeichen für eine baldige Yellowstone-Eruption, die neuen Erkenntnisse helfen aber auch dabei, Ausmaß und Richtung von Aschenwolken kleinerer Eruptionen abzuschätzen – beispielsweise auf Island.
(Bild: Eine Eruptionswolke wie ein Atompilz oder Regenschirm – Asche von Supervulkanen breitet sich auch gegen den Wind aus)
Der Yellowstone-Supervulkan ist ein wahrer Gigant: Sein unterirdisches Magmareservoir verursachte bereits drei gewaltige Ausbrüche in den letzten 2,1 Millionen Jahren. Ge-waltige Senken zeugen noch heute von der Größe der dabei eingebrochenen Calderen. Die Eruptionen verwüsteten alles Land im Umkreis von hunderten Kilometern und schleuderten Asche und Steine über mehrere tausend Quadratkilometer.
Super-Ausbruch im Computer
Wie weit sich die Aschen dabei allerdings tatsächlich verteilten und wie dick die Aschen-schichten waren, lässt sich heute nur noch in Teilen rekonstruieren – die Erosion hat einen Großteil der Ablagerungen zerstört. Das aber macht es Vulkanologen schwerer, die Ausbreitung von Aschenwolken heutiger großer Vulkanausbrüche vorherzusagen.
Um dies zu ändern, entwickelten Larry Mastin vom USGS Cascades Volcano Observatory in Vancouver und seine Kollegen ein Modell, das auf der Basis von Daten zu historischen Windmustern, den Ausbruchsparametern und physikalischen Gesetzmäßigkeiten das Ausmaß und die Ausbreitung der Aschenwolke für die letzte große Eruption des Yellow-stone vor 640.000 Jahren rekonstruierte. Die Forscher simulierten Ausbrüche von drei Tagen, einer Woche und einem Monat Dauer, bei denen jeweils rund 330 Kubikkilometer Vulkanasche ausgeschleudert wurde.
Aschenausbreitung selbst gegen den Wind
Ihr Modell zeigt damit erstmals, wie sich ein heutiger Ausbruch dieses Supervulkans auf die USA auswirken würde. Das Ergebnis: Bei einer so starken Eruption wie der des Yellowstone enthält die Eruptionswolke so viel Energie, dass sie sich gleichmäßig in alle Richtungen ausbreitet – unabhängig von den vorherrschenden Winden. Während kleinere Eruptionswolke typischerweise durch den Wind eher eher fächerförmig in eine Richtung geblasen werden, gliche die Aschenwolke einer Supervulkan-Eruption daher eher einem Atompilz oder Regenschirm.
Ihre Außenränder breiten sich so schnell aus, dass selbst starker Gegenwind sie nicht aufhält, wie die Forscher erklären. Bis zu 1.500 Kilometer gegen den Wind und quer zum Wind könnte sich diese Aschenwolke daher ausdehnen. „Das erklärt auch, warum bei vergangenen Ausbrüchen des Yellowstone-Vulkans große Aschenmengen auch die US-Westküste erreichten“, sagt Mastin. „Der Ausbruch erzeugte seine eigenen Winde und konnte so gegen die vorherrschenden Westwinde vorrücken.“
(Prognose der Ascheverteilung nach einem Ausbruch des Yellowstone Supervulkans)
Aschenregen bis nach New York
Für die Städte der heutigen USA würde dies im Falle eines Yellowstone-Ausbruchs bedeuten, dass im Umkreis von 500 Kilometern alles mit einer mehr als einen Meter dicken Aschenschicht bedeckt wäre. In den Rocky Mountains erreichte die Aschendecke sogar mehrere Meter Dicke. Großstädte wie Seattle, Portland, Minneapolis oder Des Moines müssten immerhin mit einigen Zentimetern rechnen, New York und Washington mit einigen Millimetern.
Letzteres klingt zwar eher harmlos, das aber täuscht, wie die Forscher erklären. Denn selbst eine dünne Aschenschicht kann den Verkehr lahmlegen, zu Kurzschlüssen in elektrischen Transformatoren führen und die gesamte Kommunikation zum Zusammen-bruch bringen, wie vorhergehende Studien zeigten. Einige Zentimeter Asche ersticken zudem viele Pflanzen und könnte daher Missernten und Futtermangel für Tiere bedeuten. Außerdem würden die beim Ausbruch ebenfalls freigesetzten Gase und Schwebstoffe das globale Klima beeinflussen und einen vulkanischen Winter auslösen.
Allerdings: Im Moment gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Yellowstone-Supervulkan in absehbarer Zeit ausbrechen wird. Dennoch ist das Modell der Forscher schon jetzt nützlich. Denn die über die Ausbreitung der Asche gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auch auf Eruptionen anwenden, die zwar nicht Supervulkan-Niveau erreichen, aber zu den eher stärkeren gehören. „Unser Modell erhöhte unsere Fähigkeit, die möglichen Effekt von großen und kleineren Eruptionen vorherzusagen, wo auch immer sie sich ereignen“, sagt Koautor Jacob Lowenstern vom Yellowstone Volcano Observatory in Menlo Park.
Video: Yellowstone supervolcano eruption to be a countrywide disaster – Experten gehen von einem Ausbruch in 2016 aus, kann aber auch 2074 werden
Quellen: USGS/scinexx.de vom 29.08.2014
Weitere Artikel:
Urzeit-Gas im Yellowstone-Park (Video)
Vulkan Bárðarbunga auf Island: Warten auf den großen Knall
Vulkan Bardarbunga auf Island: Weiße Rauchwolke über Lavastrom (Video)
Vulkan in Papua-Neuguinea spuckt Feuer, Asche und Gestein (Video)
Kleiner Ausbruch am Vulkan Bardarbunga auf Island – Starkes Erdbeben im Süden von Griechenland
Island: 40 Kilometer langer Magmastrom steigt in Vulkan auf
Seismische Aktivität am Bardarbunga: Island schlägt Vulkan-Alarm
Vulkanausbruch in Indonesien: Aschewolke behindert Flugverkehr (Videos)
Vulkanismus: Antike Apokalypse – Der Untergang von Santorin
Vulkane: Die zehn Zeitbomben unserer Erde
Tausende vor Vulkan in Peru in Sicherheit gebracht (Video)
“Feuerrachen” in Ecuador: Vulkan stößt zehn Kilometer hohe Rauchsäule aus (Videos)
Guatemala: Gefährlicher Ausbruch – Vulkan Pacaya spuckt wieder (Video)
Vulkan Teide auf Teneriffa: Wolken-Ufos über der Mondlandschaft (Videos)
Vulkane: Flughafen von Rom durch Gasausbrüche gefährdet (Video)
Satellitenbild der Woche: Verschleierte Vulkaninsel (Videos)
Vulkan Ätna spuckt wieder Glut und Asche – Andere Vulkane weltweit (Videos)
Russland hat jetzt eine neue Insel
Satellitenbild der Woche: Wettrennen der singenden Sandriesen (Videos)
Insel-Geburt vor 50 Jahren – Eiland aus Feuer und Asche (Videos)
Überraschung: Selbst ein Jahr nach der Eruption bewegt sich die Lava noch vorwärts (Video)
Italien: Vulkan Ätna wieder aktiv – Flugverkehr betroffen (Video)
Kolossaler Supervulkan im Pazifik entdeckt
Satellitenbild der Woche: Gefräßige Sandwalze (Videos)
Unterseeische Vulkankette vor Norwegen entdeckt (Videos)
El Hierro – ein Vulkan wird geboren
Vulkan: Asche und Feuer über Kamtschatka
M 1.3 Sonneneruption – wieder Elektronenanstieg – Erdbeben und Vulkane (Nachtrag & Videos)
Satellitenbild der Woche: Feuerspucker in Russlands fernem Osten (Video)
UFO auf Vulkan in Mexiko gelandet (VIDEO)
Argentinien & Chile: 3000 Menschen fliehen vor dem Vulkan Copahue (Video)
Alaska: Vulkan Pavlof speit kilometerhoch Asche
Vulkanasche überschüttet Stadt in Mexiko (Video)
Vermutlich fünf Tote nach plötzlichen Vulkanausbruch auf Philippinen (Videos)
Forscher: Erdbeben schon lange vor Vulkanexplosionen – Indonesiens Tambora vor Ausbruch
Islands Vulkane sind explosiver als gedacht
Mega-Vulkanismus war schuld am Trias-Massenaussterben
Neapel: Brodelnder Supervulkan beunruhigt die Forscher
Japans Sakura-jima: Vulkanische Blitze
Vulkane: Anomalien im Südpazifik – Auslöser für künftige Super-Eruption entdeckt
Update der aktiven Vulkane und Supervulkane
Vulkanologie: Kristalle sind Bindeglied zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüchen
Leichte Erdbebenserie in Region des Yellowstone National Parks in Amerika
Explosive Warmzeiten: Vulkanaktivitäten können vom Klima beeinflusst werden
Entdeckung: Vulkanische Aktivität folgt meist auf schnelle Eisschmelze
Neues aus der Geoforschung: Vulkane retten Riff, plötzliche Staubwalze
Tungurahua / Ecuador: Erhöhte Seismik und Aschewolke – 49 aktive Vulkane weltweit
Neue Erkenntnisse über die Entstehung von Vulkanausbrüchen
Hat dies auf Aussiedlerbetreuung und Behinderten – Fragen rebloggt und kommentierte:
Mache mal hin und sage dem Bescheid, es darf passieren! Glück, Auf, meine Heimat!
Hat dies auf Oberhessische Nachrichten rebloggt.
Hat dies auf Gegen den Strom rebloggt.
Wenn das wörtchen wen nicht wär. was soll der unfug wen ich morgen früh um halb sieben in den wind pisse bekommt jeder auf den planeten was ab.
…und was ist mit den Jungs in dem U-Boot, die sich gerade über den Kommentar wegpissen? 😉
Gruß
PRAVDA TV
Hat dies auf LichtWerg rebloggt.