Nach mehreren Erdbeben haben Forscher in der Nacht zum Freitag einen kleinen Ausbruch des isländischen Vulkans Bardarbunga registriert. Der Luftraum über dem größten Vulkan des Landes wurde geschlossen.
Stößt der isländische Vulkan Bardarbunga demnächst eine Aschewolke aus? Seit zwei Wochen gibt es in der Region immer wieder Erdbeben. Nun melden Geoforscher eine Eruption, wahrscheinlich bereits die zweite. Der Ausbruch fand gegen 0.00 Uhr GMT statt, also 2.00 Uhr deutscher Zeit. Allerdings sei zunächst keine Vulkanasche in die Luft geschleudert worden, hieß es von den Behörden.
(Foto: Nur leichter Rauch: Eine Livecam zeigt den Barbardunga nach dem Ausbruch. www.livefromiceland.is/webcams/bardarbunga-2/)
Die nach Aussagen der Forscher „kleine Eruption“ habe im nördlichen Teil des Vulkans stattgefunden. An dieser Stelle sei das Lavafeld nicht mit Eis bedeckt. Das Risiko einer Aschewolke sei am größten, wenn der Ausbruch an einer mit Gletscher bedeckten Stelle stattfinde, hieß es.
Die Wetterbehörde Icelandic Met Office setzte die Warnstufe für die Luftfahrt auf rot – die höchstmögliche Stufe. Zudem wurde der Luftraum über dem Gletschergebiet bis in eine Höhe von 18.000 Fuß, also knapp 7000 Meter, geschlossen. „Die Radarsysteme haben bislang keine Vulkanasche nachgewiesen“, teilte Islands Nationales Krisenzentrum mit. Die seismische Aktivität sei gering, was auf eine Eruption mit geringen explosiven Aktivitäten hindeute.
Forscher hatten in den vergangenen Tageneinen 40 Kilometer langen Magmastrom entdeckt, der unter dem isländischen Vulkan rasant aufsteigt. Ein Ausbruch schien bevorzustehen.
(Der Bardabunga liegt am größten Gletscher Islands)
Deutschland bereitet sich auf drohende Aschewolke vor
Der drohende Ausbruch hat Sorgen um die Verbreitung von Vulkanasche auch im deutschen Luftraum ausgelöst. Das Bundesverkehrsministerium traf bereits Vor-bereitungen für diesen Fall, wie Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Das Geschehen weckt Erinnerungen an den Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im April 2010, der den Flugverkehr in Europa teilweise lahmlegte.
„Deutschland ist auf eine mögliche Vulkanasche-Kontamination des Luftraums vor-bereitet“, erklärte Dobrindt. Alle notwendigen Vorbereitungen für den Fall eines Vulkan-ausbruchs seien getroffen. Es sei ein Aktionsplan erarbeitet worden, „mit dem wir jeder-zeit auf aktuelle Situationen reagieren können“, versicherte der Minister.
Ein Spezialflugzeug, das Vulkanasche im Luftraum misst, steht laut Verkehrsministerium bereit. Zudem ist demnach ein Infrarot-Laser-Messnetz aufgebaut, mit dem die Konzentration von Vulkanasche bis zu einer Höhe von zwölf Kilometern erfasst werden kann.
Der Bardarbunga ist der größte Vulkan Islands und liegt unter dem Gletschereis des Vatnajökulls im Südosten der Insel. Am Donnerstag wurde er von einem Erdbeben der Stärke 5,0 erschüttert. Am Dienstag hatten Experten einen Erdstoß der Stärke 5,7 registriert. Dies war die stärkste Erschütterung seit Beginn der Vulkanaktivität vor zwei Wochen und das heftigste Erdbeben in dem Gebiet seit 1996.
Wissenschaftler befürchten, dass ein größerer Ausbruch des Vulkans erhebliche Schäden anrichten und durch Aschewolken den Flugverkehr in Nordeuropa und über dem Nord-atlantik behindern könnte. Allerdings ist nach wie vor unklar, ob die Aktivität des Bardarbunga noch mehrere Wochen andauern, komplett aufhören oder in einer kleinen oder großen Eruption münden wird.
Nach der Eruption des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im April 2010 waren mehr als 100.000 Flüge gestrichen worden. Gut acht Millionen Reisende saßen zum Teil tagelang auf Flughäfen fest.
Starkes Erdbeben im Süden von Griechenland
Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres trat ein starkes Erdbeben im Süden von Griechenland auf. Dieses Mal war das Beben noch ein wenig stärker. Es ereignete sich heute um 5.45 Uhr MESZ. Erste Daten der griechischen Behörden geben Magnitude 5.8 an. Die Tiefe lag bei etwa 70 Kilometern. Das Epizentrum lag im Ägäischen Meer, 60 Kilometer vor der Küste des Peloponnes. In weiten Teilen von Griechenland war das Erdbeben aufgrund der Tiefe wahrnehmbar. Moderat in Athen, auf dem Peloponnes, und auf Kreta (Chania). Eine geringe Intensität wurde auf Zakynthos im Nordwesten des Landes verzeichnet.
Auch im Süden von Italien, sowie auf Malta wurden die Erschütterungen wahrgenommen. Erste Meldungen gibt es aus Catania (Sizilien).
Drei Minuten nach dem ersten Stoß folgte ein Nachbeben der Stärke 4.9.
Wir rechnen mit leichten Schäden im Osten des Peloponnes infolge dieses Erdbebens. Tsunamigefahr besteht nicht.
Quellen: dpa/AFP/SpiegelOnline/juskis-erdbebennews.de vom 29.08.2014
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