Bolivien ist das erste McDonalds-freie Land Südamerikas, nach dem das Unternehmen über ein Jahrzehnt mit roten Zahlen zu kämpfen hatte. Nach 14 Jahren in Bolivien, unzähligen Werbekampagnen und Promotionaktionen war McDonalds im Jahre 2002 gezwungen seine verbliebenen acht Restaurants in der Großstädten La Paz, Cochabamba und Santa Cruz de la Sierra zu schließen – zur Feier komponierten die Bolivianer ein Lied.
Das Glück versprechende Image von McDonalds samt seiner “goldenen Bögen” ver-heissen nicht das Tor zur Seligkeit. Insbesondere nicht in Bolivien. Die Menschen in dem südamerikanischen Land fallen auf die riesengroßen Werbetafeln und den Fastfood-Fraß nicht herein.
Währenddessen werden die Vereinigten Staaten und ganz Europa geradezu damit überflutet. Die Bolivianer hingegen vertrauen einfach Essen nicht, das in so kurzer Zeit zubereitet wird. Massenproduktionsmethoden beim Essen, das Prinzip des Fastfoods, macht die Bolivianer nicht an. Darin sind sie sich einig. Sechzig Prozent der Bolivianer haben indigene Wurzeln. Sie glauben nicht, dass es ihrer Gesundheit gut tut – auch nicht, dass das Essen ihr Geld wert sei. Trotz der niedrig gestalteten Fastfood-Preise konnte McDonalds ihnen die BigMacs, McNuggets oder McRibs nicht schmackhaft machen.
Eine einheimische Frau namens Esther Choque, die in der Nähe eines McDonalds auf den Bus wartete, sagte: “Einmal bin ich dem Laden nahe gekommen, das war bei einer heftigen Regenschauer. Da habe ich mich in der Nähe der Tür untergestellt. Gleich kamen sie heraus und haben mich vertrieben und gesagt, ich solle gehen, ich würde den Eingang verschmutzen. Warum sollte ich denen eine Träne nachweinen, wenn sie Bolivien verlassen?”
Die Fastfood-Kette hat zehn Jahre lang Verluste in Bolivien eingefahren, ist trotzdem lange geblieben. Die Geschäfte der zuletzt acht übrig gebliebenen McDonalds, die in der bolivianischen Stadt von La Paz, Cochabamba und Santa Cruz de la Sierra noch ausge-harrt haben, schrieben durchgehend rote Zahlen; das riesige Netzwerk des Franchise-unternehmens griff in die Tasche und legte immer wieder drauf.
Jedes kleinere Unternehmen hätte in dieser Situation längst aufgegeben. Gerade als McDonalds durch seine Beharrlichkeit nach 14 Jahren Präsenz im Land etwas Einfluss gewann, hat es wegen immer noch roter Zahlen nicht mehr weitermachen wollen. Laden für Laden machte dicht, weil die Bolivianer Fastfood-Ketten-Essen insgesamt abgelehnt haben.
Boliviens Präsident Evo Morales hatte in einer Rede vor der UN im Jahre 2013 darauf hingewiesen, dass Fastfood für viele Erkrankungen und Krebs verantwortlich ist und diese Art des Essens aus dem Westen eine Bedrohung für die Menschheit darstellt.
Es gibt eine tief verwurzelte kulturelle Ablehnung
Der Einfluss von McDonald ist enorm und sein Exodus aus Bolivien wurde so ernst genommen, dass Marketing Manager sofort einen “Dokumentarfilm” drehten, mit dem Titel: “Warum McDonalds in Bolivien Pleite gegangen ist.”
Video: Trailer zum oben verlinkten Film
Video: Bericht im südamerikanischen TV über die Dokumentation
https://www.youtube.com/watch?&v=pZOe5CZ6G5Y
Werbe- und Marketingstrategen, Köche, Ernährungswissenschaftler, Historiker und Pädagogen, kommen zu Wort und so spiegelt der Film die widerliche Wirklichkeit dessen wider, wie das Essen von McDonald zubereitet wird und warum Bolivianer die ganze Fastfood-Philosophie des Essens zurückweisen.
Die Ablehnung basiert nicht notwendigerweise auf dem Geschmack oder dem Typ des Essens, das McDonald anbietet. Die Ablehnung des Fastfood-Systems durch die Bolivianer wird durch ihre kulturell verankerte Vorstellung bedingt, wie Mahlzeiten richtig zubereitet sein sollen. Bolivianer nehmen mehr Rücksicht auf ihre Körper; sie schätzen die Qualität dessen, was in ihren Magen eintritt: Sie ernähren sich bewußt.
Die kurze Zeit, die man für die Herstellung von “Fastfood” braucht, lässt bei ihnen die Alarmglocken klingeln. Andere Kulturen sehen keine Gefahr, jede Woche McDonalds aufzusuchen. Bolivianer suchen hingegen lokale Küchen auf und wollen wissen, dass ordentlich gekocht wird.
Die Bolivianer sagen dazu, sie hätten trotz der günstigen Preise ihre Gesundheit nicht riskieren wollen und daher lieber einen Bogen um die Fastfoodkette gemacht. In dem Film ist von der langen Tradition der bolivianischen Küche, von ihren wundervollen Geschmackserlebnissen, ihren naturbelassenen Zutaten und von der Verbundenheit des bolivianischen Volkes zu Mutter Erde, die sie Pachamama nennen.
Sie erklären ausserdem, warum McDonald’s-Fastfood in ihren Augen nur wenig appetit-lich und freundlich ist. In Bolivien wird traditionell sehr viel Zeit mit der Zubereitung der Mahlzeiten verbracht. Ein Grossteil der Bevölkerung lebt dazu in ländlichen Regionen, wo nicht nur die Mahlzeiten selbst zubereitet werden, sondern auch die Zutaten eigen-händig erzeugt werden.
Das Fleisch der bolivianischen Bevölkerung stammt nahezu ausschliesslich von Rindern, die gemeinsam mit den Muttertieren auf teilbewaldeten Weiden leben. Auf dem Land verfügt ausserdem jede Familie über eigenes Geflügel und versorgt ein oder zwei Schweine. Brot oder gefüllte Maistaschen werden im genannten Lehmofen selbst gebacken. Trotzdem gehen viele Bolivianer täglich essen. Doch sie essen lieber auf dem Markt, beim kleinen Grillstand um die Ecke oder bei der Frau, die am Strassenrand einen Tisch und vier Stühle aufgestellt hat.
Selbst-Respekt, der gegen widerliche “Fleischtechnologien” hilft!
Dieser Selbst-Respekt hilft den Bolivianern, sogenannte “restructured meat technology” zu vermeiden, eine “Fleischtechnologie”, die Ketten wie McDonalds benutzen.
Z.B. der “McRib”: Wussten Sie, dass der McRib mit 70 verschiedenen Zutaten zu einem “Lebensmittel” verarbeitet wird, einschließlich: Azodicarboxamid (E927), einem Bleich-mittel, das auch bei der Schaumstoffproduktion verwendet wird? McRib ist grundsätzlich “umstrukturierte Fleischtechnologie”, eine Mischung, die aus Gedärmen, Herzen und gebrühtem Magen besteht. Proteine werden aus dieser Muskelmischung herausgezogen.
Sie binden die Schweinefleischzutaten zusammen, damit sie so in einer Fabrik maschinell geformt werden können. Der McRib ist wirklich nichts anderes, als ein gepresster Klumpen von umstrukturierter fleischhaltiger Masse, der jedoch wie frische Rippchen angepriesen und verkauft wird. Es gibt nichts Echtes daran, weder die Art der Herstellung, noch die Substanz selbst. Tatsächlich hat man McRibs erfunden, als Hühnerfleisch knapp war. Dieses Erzeugnis der “Fleischtechnologie” blieb auf der Speisekarte, auch nachdem die Hühnerfleischknappheit vorbei war – und die Profite rollten weiter.
Diese Widerlichkeit haben die Bolivianer in ihrem Land abgeschafft. Sie haben das Angebot von McDonalds zurückgewiesen und einfach deren Produkte nicht gekauft.
Ein gutes Beispiel, dem der Rest der Welt folgen könnte.
Zur Feier der Abreise von McDonald’s komponierten die Bolivianer ein Lied. Darin singen sie von ihrer geliebten bolivianischen Küche und davon, dass McDonald’s sie nicht verführen konnte. “Ay, el buen gusto es mio!”, singen sie: “Der gute Geschmack gehört mir!”
Video:
Weitere McDonalds-freie Länder (Stand August 2013) neben Bolivien:
Nordkorea, Ghana, Mazedonien, Bermuda, Zimbabwe, Island.
Quellen: PRAVDA TV/foxnews.com/hispanicallyspeakingnews.com/news.yahoo.com/ politropolis.wordpress.com vom 05.06.2014
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Die spinnen wohl, die Bolivianer.
Hat dies auf DDT – Der Dorf Trottel rebloggt.
Hat dies auf Haunebu7's Blog rebloggt.
Hat dies auf The Lennox Press rebloggt.
Uganda ist auch (noch) frei von McDonalds, aber es gibt schon einzelne Fast-Food Läden.
Bravo! Zurück bleibt nur Chucky, die Mörderpuppe! McDoof hat kapituliert!