Russland wird laut Vizepremier Dmitri Rogosin ab dem 1. Juni elf Bodenstationen des US-amerikanischen Navigationssystems GPS auf seinem Territorium vorübergehend abschalten.
„Ab dem 1. Juni setzen wir den Betrieb der GPS-Stationen aus“, teilte Rogosin am Dienstag mit. Der Grund sei, dass die USA sich geweigert hatten, eine Station des russischen Navigationssystems GLONASS auf ihr Territorium zu lassen. Wenn Amerika die Vereinbarungen über die Stationierung von GLONASS nicht erfüllen sollte, würden die GPS-Stationen in Russland ab dem 1. September endgültig außer Betrieb gesetzt, so der Vizepremier weiter. Nach seinen Worten sind die USA bislang als „unverlässlicher Partner“ vorgegangen. Russland wünsche sich eine gleichberechtigte Zusammenarbeit. „Roskosmos ist bereit, mit den USA über eine gleichberechtigte Zusammenarbeit sowie über die Stationierung der GLONASS-Stationen auf deren Territorium zu verhandeln.“
Private Nutzer nicht gefährdet
Rogosin versicherte, dass die russischen GPS-Nutzer durch die Abschaltung der Stationen nicht zu Schaden kommen würden. Die „Qualität des Signals“ werde nicht beeinträchtigt.
Dies bestätigte auch der Experte Igor Marinin: Die GPS-Bodenstationen, die für die Genauigkeit von unter einem Meter sorgen, habe nur das Militär nötig, um seine Präzisionswaffen auf Ziele zu lenken. „Weder Autofahrer, noch Touristen, noch private Nutzer werden etwas merken“, sagte Marinin, Chefredakteur der Fachzeitschrift „Novosti Kosmonavtiki“ („Nachrichten aus der Raumfahrt“). Für die Autofahrer reiche eine Präzision von 20 bis 30 Metern aus. Auch der Luftverkehr sei nicht gefährdet. Denn die Flugzeuge nutzen in erster Linie Funkortung, während die Satellitennavigation lediglich eine Nebenrolle spiele.
Bei Russlands Industrieminister Denis Manturow stieß Rogosins Vorschlag jedoch auf Unverständnis. Eine Abschaltung der GPS-Stationen „ist zwar technisch möglich, aber wozu hat man das nötig?“, sagte der Minister vor Journalisten. Das GPS-System sei nicht nur für die Nutzer praktisch, sondern es biete auch eine Alternative zu GLONASS. „Wenn ein Satellit versagt, dann springt GPS ein.“
Russland, das ein Neuntel der Landfläche der Erde umfasst, baut seit den 1990er-Jahren sein Navigationssystem GLONASS als Pendant des US-amerikanischen GPS auf. Das System dient der Navigation und Positionsbestimmung im militärischen wie auch im zivilen Bereich. Nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos wird die GLONASS-Genauigkeit noch 2014 auf unter einen Meter präzisiert werden und so Augenhöhe mit dem US-amerikanischen Konkurrenten GPS erreichen.
Sanktions-”Bumerang” schockiert US-Raumfahrt
Auf einer Pressekonferenz am 13. Mai [englische Übersetzung] sowie in Tweets – moderne Zeiten … – hat der für Raumfahrt zuständige russische Vizepremier zusammen mit dem Roskosmos-Chef diverse Gegensanktionen gegen die USA verkündet (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr): So gibt es keine russischen Triebwerke für US-Raketen mehr (was man dort noch gar nicht wusste), und bei Navigations-satelliten wird der Austausch von Bodenstationen eingestellt.
Und aus der ISS, deren Betrieb die USA letztens eigenmächtig bis 2024 verlängerten, werde man wohl 2020 aussteigen. Mit gewisser Belustigung wurde konstatiert, dass die USA die ISS bei allen Russland-Sanktionen stets ausgenommen hatten, natürlich mangels eigener Raumfahrzeuge dorthin.
Quellen: PRAVDA TV/Ria Novosti/skyweek.wordpress.com vom 15.05.2014
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Hat dies auf lotharhschulte rebloggt.
Hat dies auf Haunebu7's Blog rebloggt.
Tja nix mit GPS gesteuerten Raketen 🙂 Wer zu letzt lacht lacht am besten, ohne Peilung fliegt keine Drohne und Rakete dorthin wo sie hin soll .
Warum muss ich jetzt ein ein bockiges kleines Kind denken, das an de rSupermarktschlange, nix süsses bekommt?
„Ich will aber GPS WÄÄÄÄÄÄÄ*