Im Westen der USA herrscht seit 14 Jahren eine rekordverdächtige Dürre. Der Colorado River verkümmert zum schlammigen Rinnsal, der Pegel der Stauseen ist alarmierend niedrig. Ein Satellitenbild zeigt, dass Teile des Lake Powell ausgetrocknet sind.
Lake Powell ist ein Gigant: Die Uferlinie des Sees ist mit insgesamt rund 3150 Kilo-metern länger als die gesamte Westküste der USA, mit einer Fläche von mehr als 650 Quadratkilometern ist er der zweitgrößte Stausee der Vereinigten Staaten – nur noch übertroffen vom Lake Mead, der 270 Kilometer südwestlich liegt. Doch die beiden Reservoire im Westen der USA haben das gleiche Problem: Sie werden vom Colorado River gespeist, und der ist nach mehr als 14 Jahren Dürre zum Rinnsal verkümmert.
(Foto: Lake Powell – Der Füllstand des Sees betrug Ende Mai 2014 nur noch 42 Prozent)
Wie die US-Weltraumbehörde Nasa mitteilt, war der Lake Powell zu Anfang des Jahres 2000 zu 94 Prozent gefüllt, inzwischen seien es nur noch 42 Prozent. Ein Satellitenbild vom 13. Mai dieses Jahres zeigt nicht nur den bekannten hellen Ring aus gebleichtem Gestein, der zeigt, wo das Wasser früher einmal stand. Es lässt auch erkennen, dass ganze Bereiche des Sees inzwischen ausgetrocknet sind (siehe Fotovergleich).
(Foto oben 13. Mai 2014, unten 25. März 1999)
Video: Satellitenaufnahmen von 1999 bis 2013
https://www.youtube.com/watch?v=paNyI-0Jf54
Für den Westen und Süden der USA sind das beunruhigende Nachrichten: Allein der Lake Powell versorgt rund 20 Millionen Menschen mit Trinkwasser. Der weiter stromabwärts gelegene Lake Mead gilt als noch bedeutender – und für ihn sieht es kaum besser aus, auch weil er vom Lake Powell abhängig ist. In diesem Jahr soll erstmals die Wasser-menge reduziert werden, die Lake Mead vom Lake Powell bekommt.
Die aktuelle Dürre sei „beispiellos seit dem Beginn der verlässlichen Aufzeichnungen im Jahr 1895“, heißt es im National Climate Assessment, dem offiziellen Klimabericht der US-Regierung, den Präsident Barack Obama Anfang Mai vorstellte. Er verheißt dem Südwesten Ungemach: Das Wasser schwinde weiter, es fehle in Städten, Agrar-landschaften, Ökosystemen, Waldbrände häuften sich.
Und das könnte erst der Anfang sein: Wissenschaftler befürchten, dass die Region in frühere Zeiten zurückfallen könnte. Baumring-Analysen haben ergeben, dass das 20. Jahrhundert die niederschlagreichste Periode der vergangenen 1200 Jahre war. Zuvor war es im Westen der USA deutlich trockener als heute. Eine Studie etwa hat gezeigt, dass zwischen den Jahren 850 und 1300 gleich zwei Megadürren herrschten – jede für sich fast 200 Jahre lang. Die größte Befürchtung der Experten ist, das Klima könne nun wieder zu derartigen Verhältnissen zurückkehren. Des weiteren zeigen Analysen der Baumringe, sowie Eiskernbohrungen in der Antarktis und Grönland, das unser Planet natürliche Zyklen durchläuft, wie ca. 5000, 12 000 und 25 000 Jahre.
(Schlafender Riese: Blick auf die San Andreas Verwerfung)
San Francisco: Bebenschwarm statt „the Big one“?
Beben in Serie: In San Francisco ist das nächste große Beben überfällig. US-Forscher fürchten nun, dass gleich eine ganze Serie von Starkbeben die Stadt heimsuchen könnte. Denn auch die vorletzte Aktivitätsphase war durch solche Bebenserien geprägt, wie historische Aufzeichnungen zeigen. Die Spannungsmuster im Untergrund machen zudem eine serielle Entladung wahrscheinlicher als das eine große Beben.
Die Region um San Francisco sitzt buchstäblich zwischen den Stühlen: Unter ihr verläuft die Grenze zwischen der Pazifischen und Nordamerikanischen Erdplatte, beide bewegen sich seitlich aneinander vorbei. Im Laufe der Zeit hat dies zahlreiche aktive Verwerf-ungen aufgerissen, die bekannteste davon die San Andreas Verwerfung. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass sich die Spannung hier in Form von Zyklen entlädt: Etwa alle hundert Jahre wird der Untergrund aktiv, dann herrscht wieder Ruhe.
Warten auf „the Big One“
Das letzte große Erdbeben ereignete sich im Jahr 1906 und legte San Francisco in Schutt und Asche. Die nächste Bebenphase ist daher überfällig. „Die Platten bewegen sich, der Stress staut sich auf und alle diese Verwerfungen werden irgendwann nachgeben – die Frage ist nur wie“, sagt David Schwartz vom US Geological Survey. „Jeder denkt dabei eher an eine Wiederholung des Bebens von 1906.“ Aber es könnte auch anders kommen.
Video: Erdbeben am 18. April 1906 in San Francisco
Die historischen Aufzeichnungen dieser Region reichen nur zurück bis ins Jahr 1776, dem Zeitpunkt, als die Mission Dolores gegründet wurde und Missionare Ereignisse wie Erdbeben in ihren Büchern festhielten. Diese Aufzeichnungen waren bisher die Grundlage für Rückschlüsse über den Erdbebenzyklus der Bay Area – und sie deuteten auf ein Starkbeben, gefolgt von einer Ruhephase hin.
Grabung im Verwerfungsgebiet
Doch Schwartz und seine Kollegen sind nun noch weiter in der Vergangenheit zurück-gegangen. An verschiedenen Verwerfungen gruben sie Probengräben ins Gestein, um das Alter und Muster der durch vergangene Beben verursachten Gesteinsbrüche zu analy-sieren. Auf diese Weise rekonstruierten sie die seismische Geschichte bis zurück ins Jahr 1600.
Dabei aber zeigte sich: Zwischen 1690 und 1776 entlud sich die Spannung im Untergrund nicht in einem einzelne Starkbeben, sondern in einem ganzen Cluster von Beben der Stärken 6,6 bis 7,8. „Zusammen setzten sie eine Energie frei, die dem des Bebens von 1906 vergleichbar war“, so Schwartz. Dies zeige, dass es in dieser Region zwei Muster des Spannungsabbaus gebe, einmal „the Big One“ und einmal eine Bebenserie.
(Verwerfungen im Gebiet um San Francisco)
Serielle Beben durchaus wahrscheinlich
Nach Ansicht der Forscher deutet zurzeit einiges darauf hin, dass die kommende Aktivitätsphase wieder eine solche Bebenserie bringen könnte wie zuletzt im 17. Jahrhundert. „Das ist nicht unwahrscheinlich“, so Schwartz. Das aber würde bedeuten, dass im Extremfall alle fünf Jahre ein Beben der Magnitude 6,8 oder 7,2 San Francisco und Umgebung treffen könnte. Für den Ballungsraum wäre dies verheerend. „Beim letzten großen Beben von 1906 lebten hier viel weniger Menschen und die Gegend war weniger erschlossen“, sagt der Forscher.
Prognosen gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Beben stärker als 6,7 bis zum Jahr 2036 bei rund 63 Prozent liegt. Zurzeit bemessen die Seismologen das soge-nannte Slip-Defizit – das Maß, um das sich die Platten verschoben hätten, wenn sie nicht verhakt wären, auf vier Meter, bis 2036 werden es fünf Meter sein.
Quellen: PRAVDA TV/NASA/SpiegelOnline/AFP/USGS/scinexx.de vom 27.05.2014
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Hat dies auf Haunebu7's Blog rebloggt.