Ein gewaltiger Brand in Chile wälzt sich in Richtung Valparaíso. Mehrere hundert Häuser der Hafenstadt am Pazifik wurden durch das Großfeuer zerstört, zwei Menschen starben. Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet hat den Notstand ausgerufen.
In der Nacht zu Sonntag erhellten die riesigen Flammen den Nachthimmel, während das Feuer von einem Haus aufs nächste übergriff. Zahlreiche Menschen verfolgten mit Entsetzen das infernalische Schauspiel von den umliegenden Hügeln. Mindestens 3000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Das Feuer wurde durch starke Pazifikwinde immer wieder angefacht.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters kamen zwei ältere Menschen durch das Feuer ums Leben, mindestens vier Menschen wurden verletzt. Zudem mussten viele Bürger ärztlich behandelt werden, weil sie Rauch eingeatmet hatten.
Präsidentin Michelle Bachelet setzte einen Katastrophenplan in Kraft, der den Einsatz der Streitkräfte zur Evakuierung der betroffenen Gebiete erlaubt. „Das ist die schlimmste Katastrophe, die ich in Valparaíso erlebt habe“, sagte der regionale Feuerwehr-kommandeur Ricardo Bravo. Es sei zu befürchten, dass sich der Brand bis ins Stadt-zentrum ausbreite.
Weltkulturerbe in Gefahr
Valparaíso gehört seit 2004 zum Weltkulturerbe und wird jährlich von Tausenden chilenischen und ausländischen Touristen besucht. Die Kupferausfuhr aus dem Hafen von Valparaíso war nicht beeinträchtigt. Chile ist einer der weltweit wichtigsten Kupfer-exporteure.
Der Grund für den Ausbruch des Feuers war zunächst unklar. In zahlreichen Teilen der 270.00-Einwohner-Stadt fiel der Strom und das Wasser aus. Bürgermeister Jorge Castro sagte örtlichen Medien, durch das Feuer seien in mindestens zwölf Viertel rund 500 Häuser zerstört worden. Die Flammen erfassten auch den Wald auf mehreren um-liegenden Hügeln. Zahlreiche Feuerwehrleute aus Valparaíso und umliegenden Städten war im Einsatz gegen die Flammen.
Für Sonntag sieht die Wetterprognose an der chilenischen Pazifikküste zunächst schlecht aus und erschwert die Arbeit der Feuerwehr. Hohe Temperaturen und starke Winde werden erwartet. „Das Wetter macht die Situation komplizierter“, sagte der Feuer-wehroffizier Guillermo de la Mazza. „Der Wind tut ins keinen Gefallen.“ Die Evakuierung habe weiterhin oberste Priorität, zusammen mit dem Versuch, die Brände unter Kontrolle zu bringen.
Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=PTzmAHVILsI
Quellen: AFP/Reuters/SpiegelOnline vom 13.04.2014
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