Afrika: „Die Bundesregierung trägt Mitverantwortung am Völkermord“ (Video)

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Vor 20 Jahren ermordeten die Hutu in Ruanda mehr als 800.000 Tutsi – indirekt auch mit Hilfe der Bundeswehr, sagt Oberstleutnant Haupt, der damals in Ruanda stationiert war.

Vor genau 20 Jahren flüchteten sich 1.268 Menschen in das Hotel Ruanda, Namensgeber für einen Kinofilm, welcher die Geschichte des Hotelmanagers Paul Rusesabagina erzählt.

Wie viele Millionen anderer Zuschauer auch, bewegte uns, wie in diesem Film der Mann während des Völkermordes in Ruanda den Menschen im Mille Collines das Leben rettete. Etwa 1.200 Menschen konnten so gerettet werden. Und in der Tat, es ist eine wahre Geschichte aus dem Jahr 1994, bei der wir uns immer noch fragen: Wie konnte die Welt dieses Gemetzel zulassen? Rund 800.000 Tutsi und moderate Hutu wurden damals innerhalb von etwa 100 Tagen umgebracht. Ein Völkermord im Jahre 1994!!

Vorgestern Abend dann der Augenzeugenbericht in der Sendung FAKT auf ARD. 1994 hat die Bundesregierung nicht einmal im Ansatz versucht, den Völkermord in Ruanda zu stoppen. Als die Vereinten Nationen die Bundesrepublik Mitte Mai 1994 um eine Transall-Maschine und 100 Sanitätssoldaten baten, um die völlig überforderten UN-Blauhelme im Land zu unterstützen, lehnte Deutschland die Entsendung von Bundes-wehrsoldaten mit dem Verweis auf die Sicherheitslage in Ruanda ab. Die Transall-Maschine kam, aber erst nach dem Ende des Völkermords.

Als das Land Rheinland-Pfalz, seit 1982 Partnerland von Ruanda, um die Aufnahme von gerade einmal 147 Flüchtlingen aus Ruanda bat, entschied die Innenministerkonferenz dagegen. Trotz aller Medienberichte über die Brutalität des Mordens, darüber, wie Hunderttausende mit Macheten zerhackt wurden, nur weil sie den falschen Ausweis besaßen, gab es damals keine öffentliche Diskussion in Deutschland, ja nicht einmal eine Debatte im Bundestag. Bundeskanzler Helmut Kohl sah sich lediglich ein einziges Mal genötigt, die Lage in Ruanda anzusprechen: als er eine Woche nach Beginn der Massaker die erfolgreiche Evakuierung deutscher Staatsbürger begrüßte.

Der jetzige Präsident Paul Kagame sagte in einem Interview mit der Zeitschrift Jeune Afrique, Frankreich und Belgien hätten bei der politischen Vorbereitung der Massen-morde 1994 eine direkte Rolle gespielt. Französische Soldaten, die für einen humanitären Militäreinsatz in der früheren belgischen Kolonie stationiert waren, seien Akteure und Komplizen bei den Massakern gewesen. Quelle Zeit.de

Wie wir nun erfahren haben, war Deutschland ebenfalls beteiligt, wenn auch indirekt.

Bundesregierung hatte Hinweise auf Vorbereitungen zum Völkermord

„Im Zusammenhang mit dem Völkermord vor zehn Jahren in Ruanda erhebt der frühere Leiter der deutschen Militärberater-Mission in dem Land schwere Vorwürfe gegen die damalige Bundesregierung. Die Bundesrepublik habe es geduldet, dass die militärische Beratergruppe der Bundeswehr “bis in den Völkermord hinein” in der ruandischen Armee präsent war, sagte der Oberstleutnant a.D. Wolf-Rüdiger Haupt, dem ARD-Magazin FAKT. Die Kooperation mit der Armee in Ruanda sei in Deutschland lange Zeit politisch gewollt gewesen. Die vor allem aus Angehörigen der Volksgruppe der Hutu bestehende Armee Ruandas war 1994 mitverantwortlich für den Massenmord in Ruanda. Damals hatten Hutu-Milizen und die Armee über 800.000 Angehörige der Volksgruppe der Tutsi und gemäßigte Hutu teils auf bestialische Weise ermordet.

Wie der pensionierte Bundeswehr-Offizier FAKT sagte, arbeitete die deutsche Berater-gruppe damals eng mit der Hutu-Führung zusammen. Sie habe bereits ein dreiviertel Jahr vor Ausbruch des Völkermordes vor einer zunehmend eskalierenden Lage in Ruanda gewarnt. Bereits im Sommer 1993 wurden demnach Berichte über Struktur, Umfang und Auftrag der Mördermilizen der Interahamwe ins Verteidigungs-ministerium nach Bonn geschickt. „Die Reaktion in Deutschland war gleich null“, sagte Haupt. Damit trage die Bundesregierung auch eine Mitverantwortung an dem Völkermord.“

Den gesamten Text entnehmen Sie bitte dem untere Link bei netzfrauen.org

Quellen: ARD/netzfrauen.org vom 09.04.2014

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