Satellitenbild der Woche: Sandwind über dem Mittelmeer

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Flugzeuge blieben am Boden, Menschen suchten Schutz: Eine mächtige Sandwolke aus der Sahara wälzte sich diese Woche übers Mittelmeer. Es war nicht das einzige Unwetter in der Region.

Der Wind drehte auf Süd, strich über die Sahara und wirbelte unzählige Sandkörnchen auf. Anfang der Woche wehte ein Staubsturm über Ägypten, dann übers Mittelmeer. Flugzeuge mussten am Boden bleiben; in angrenzenden Ländern wie Zypern und Israel wurden Bewohner gemahnt, im Haus zu bleiben. Ein Foto des Nasa-Satelliten „Terra“ zeigt das Naturereignis.

(Bild: Sandwind über dem Mittelmeer: Im Osten lugt die Insel Zypern hervor, nördlich liegt die Türkei, im Süden Ägypten)

Sahara-Stürme beeinträchtigen das Leben mitunter erheblich: Dunkle Wolken legen sich über die Landschaft, so dass selbst der Blick zur anderen Straßenseite verdeckt ist. Menschen husten, wenn sie die Partikel einatmen. Die Körnchen aus der Wüste sammeln sich in Ritzen von Autos, Häusern oder Möbeln.

In Afrika schützen sich Siedlungen mit hohen Mauern gegen Staubwinde. Gewächse werden gepflanzt, um den Sand abzufangen und den Boden zu festigen. Doch gegen die großen Walzen aus der Wüste sind die Bewohner wehrlos.

Der Sand hat aber auch positive Effekte: Seine Minerale machen den Boden fruchtbar. Wer auf den Mittelmeerinseln in die Erde gräbt, schaufelt jede Menge Wüstensand hervor. Er düngt auch das Meer, Eisenpartikel lassen Algen sprießen.

Blutregen in Deutschland

Durchschnittlich neunmal im Jahr weht Sahara-Sand bis nach Grönland oder Deutschland, zuletzt erreichte ein Ausläufer Mitte Februar Bayern. Der Himmel färbt sich in solchen Tagen milchig; knallrote Sonnenuntergänge sind zu sehen. Mancherorts fällt sogenannter Blutregen, er hinterlässt einen Staubfilm, der auf Autodächern rotbraun schimmert.

Video: Saharastaub über Bayern. DWD-Loop Saharastaub auf Hohenpeißenberg am 21. Februar 2004. Schon im Februar 2004 wurde das Phänomen vom Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg des DWD beobachtet.

Video:

Den Mittelmeerländern machte diese Woche weiteres Unwetter zu schaffen. Im Westen der Region, in Italien und Frankreich sorgte nicht Trockenheit für Probleme, sondern Feuchtigkeit: Ein Sturmtief brachte heftige Niederschläge. Auf Korsika etwa fielen am Dienstag bei Windböen von knapp 120 km/h mancherorts 40 Liter Regen pro Quadrat-meter, das entspricht fast dem monatlichen Niederschlag einiger deutscher Orte.

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Mittlerweile aber drängt Hochdruck das Tief über dem Mittelmeer nach Osten, das Wetter beruhigt sich. Wetterdienste sagen für die Region ausgiebig Sonne bei 15 bis 20 Grad vorher. Warme Frühlingstage also sind dort zu erwarten, quasi als Entschädigung für das turbulente Wetter dieser Woche.

Quellen: DWD/Nasa/SpiegelOnline vom 08.03.2014

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