Eine minutiöse Wiedergabe der Ereignisse: Kaum eine UFO-Sichtung der vergangenen Jahre hat in Deutschland für derart viel Aufsehen gesorgt wie die Sichtung eines seltsamen Objektes am Abend des 6. Januar über dem Flughafen Bremen und Umgebung. Auf Grund der zahlreichen unterschiedlichen Zeugenaussagen und sich teilweise widersprechenden Meldungen in den Medien hat grenzwissenschaft-aktuell.de (GreWi) gemeinsam mit Exopolitik.org recherchiert und die zuständigen Behörden und Institutionen selbst direkt kontaktiert, um so ein möglichst klares Bild der Vorfälle zu rekonstruieren (wo wir aus anderen Quellen zitieren, wird gesondert darauf hingewiesen).
Bei diesen gemeinsamen Recherchen stießen der Robert Fleischer von Exopolitik und GreWi-Herausgeber Andreas Müller auf Ungereimtheiten und bislang unbekannte Details. Es stellt sich heraus: Offensichtlich wurde doch etwas auf dem Radar gesehen – und die Suche des Polizeihubschraubers verlief wohl nicht ganz so ergebnislos wie von der Polizei dargestellt.
18:09 Uhr
Der Fluglotse im Kontrolltower des Flughafens Bremen bemerkt ein seltsames Signal auf seinem Primärradar – es verweist auf ein Objekt, das sich 3 nautische Meilen (rund 5,5 km) südlich der Landebahn aufhält. Daraufhin sichtet der Fluglotse das Objekt auch visuell ohne Fernglas vom Tower aus. Es scheint ganz normale rote und grüne Positions-leuchten sowie auf jeder Seite ein Landelicht zu haben.
Da sich das Objekt in der Nähe der Anflugzone des Flughafens befindet, wird die aus München kommende Lufthansa-Maschine LH2114, deren Ankunft für 18:25 geplant ist, zunächst gebeten, den Landevorgang abzubrechen und durchzustarten. „Der Pilot hat uns gesagt, dass wir uns auf Kollisionskurs mit einem Hubschrauber befinden, der unbeleuchtet und unterhalb des Radars fliegt“, erinnert sich einer der Passagiere an Bord von Flug LH 2114 im Interview mit dem Weser Kurier. (Quelle: Weser Kurier)
Zwei Mal muss die Maschine durchstarten, dann beschließt die Flugsicherung, sie nach Hannover umzuleiten. Aus Sicherheitsgründen wird der Luftverkehr für 15 Minuten eingestellt. Der Fluglotse im Kontrolltower beobachtet das Objekt noch mehrere Minuten lang, wie es sich vom Endanflugbereich des Flughafens 3,5 nautische Meilen südlich der Weser Richtung Osten bewegt, offenbar entlang der Eisenbahnstrecke oder der Weser, und sich dann allmählich Richtung Nord-Nordost zurückzieht. Dann verliert er es aus den Augen. (Quelle: Anja Naumann, Pressesprecherin Flugsicherung Bremen)
18:30 Uhr
Der Fluglotse hat wieder Sichtkontakt zum Flugobjekt. Jetzt befindet es sich über dem Klinikum Bremen-Mitte. Da er befürchtet, dass das Objekt zurückkehren könnte, benachrichtigt der Fluglotse die Polizei. (Quelle: Anja Naumann, DFS Bremen)
Diese nimmt umgehend die Spur auf, alarmiert die im Einsatz befindlichen Streifenwagen. Etwa zu dieser Zeit sichten Polizeibeamte einer Funkstreife im Bereich des Doms bzw. des Weserstadions ein seltsames Flugobjekt. Sie beschreiben es als „sehr hell“, etwa von der Größe eines Hubschraubers, die Flughöhe schätzen sie auf etwa 300-400 Meter.
Die Beamten vermuten, dass das Objekt dabei ist, zum Flughafen zurück zu kehren und benachrichtigen die Flugsicherung, woraufhin diese den für 18:55 Uhr geplanten Start der Maschine LH 359 nach Frankfurt/Main streicht. (Quelle: Polizei Bremen) Später stellt sich die vermeintliche Rückkehr des Flugobjekts zum Flughafen als Irrtum heraus.
ca. 19:00 Uhr
Die Bremer Polizei bittet die Hubschrauberstaffel in Niedersachsen um Unterstützung bei der Suche nach dem Unidentifizierten Flugobjekt.
19:20 Uhr
Eine Polizeistreife bekommt laut Pressesprecher der Polizei Bremen „Sichtkontakt zu einem unbekannten Flugobjekt im Bereich des Werdersees (auf der Neustadtseite/Parzellengebiet)“.
ca. 19:30 Uhr
Der Polizeihubschrauber aus Niedersachsen ist vor Ort und unterstützt die Bremer Beamten bei der Suche nach dem Flugobjekt, der laut Pressemeldung der Polizei„aber nicht fündig wurde“. Gegenüber der Nordwest-Zeitung erklärt der Pilot des Polizei-hubschraubers, Alexander Pfirrmann jedoch später: „Wir haben etwas gesehen, waren uns aber nicht sicher, was es ist“. (Quelle: Nordwest-Zeitung) Der Hubschrauber sei sehr gut mit Nachtsichtbrillen und Wärmebildgerät ausgerüstet,„aber über der Innenstadt war sehr viel Licht und wir hatten keinerlei Höhen-Informationen.“ (Quelle: Nordwest-Zeitung)
20:51 Uhr
Der Polizeihubschrauber meldet an die Flugsicherung die Sichtung eines„unbeleuchteten Flugobjektes“. Daraufhin weisen die Fluglotsen im Kontrolltower die Air France Maschine AF1724 aus Paris an, die sich gerade im Endanflug auf den Flughafen befindet, die Landung abzubrechen und durchzustarten. Später wird das Flugzeug wohlbehalten in Bremen landen. (Quelle: Anja Naumann, DFS Bremen)
20:55 Uhr
Die Suche des Polizeihubschraubers wird eingestellt. Unterdessen hat das Objekt eine beachtliche Strecke zurückgelegt. Zusammenfassend, so Polizei-Pressesprecherin Franka Haedke, könne die Flugroute wie folgt beschrieben werden:„Aus Richtung Innenstadt über die Weser Richtung Weserstadion, drehte in Höhe Erdbeerbrücke in Richtung Süden, zurück über die Neustadt in Richtung Innenstadt, dann wieder gleiche Route zurück, drehte erneut und verschwand über der Neustadt in den Wolken.“
Das Objekt sei manchmal erleuchtet gewesen, manchmal nicht. Es habe nicht immer Sichtkontakt bestanden.
7. Januar 2013, 2:42 Uhr
Mitten in der Nacht erhält die UFO-Datenbank (www.ufo-datenbank.de) offenbar direkt von einem Mitarbeiter des Bremer Flughafens einen Sichtungsbericht über den Vorfall (Sichtungsnummer 2877). Inhalt: Mehr als 10 Zeugen hätten im Zeitraum von 18:30 Uhr bis 21:30 Uhr ein UFO beobachtet: „Unbekanntes Flugobjekt auf dem Radar. Zeitweise Sperrung des Luftraums. Flüge mussten umgeleitet werden. Ein Helikopter suchte den Himmel über Bremen ab.“
Als Kontakt-Telefonnummer ist die Einwahlnummer des Bremer Flughafens angegeben. Der Name des Melders ist unbekannt.
Radarkontakt oder nicht?
Da das kurzzeitige Aufblitzen auf dem Radarschirm nur bei zwei Radarumläufen sichtbar war, kann man nach Aussage des Chefpressesprechers der Deutschen Flugsicherung, Axel Raab, „nicht von einem ‚radar contact‘ sprechen“. „Das Objekt wurde nach unseren Maßstäben als solches also nicht auf dem Radar geortet“. Um was es sich bei diesem Aufblitzen tatsächlich handelte, könne nicht mehr nachvollzogen werden.
Bei der Beurteilung eines möglichen Radarkontaktes ist natürlich Vorsicht geboten. Für uns stellen sich darum folgende Fragen:
War das Signal auf dem Radarschirm tatsächlich so unbedeutend, dass es dem visuell gesichteten Objekt nicht zugeordnet werden konnte? Immerhin wurde der Fluglotse erst durch dieses Signal auf das UFO aufmerksam, das er zudem offenbar genau an der Stelle beobachtete, wo das Radarsignal es vermuten ließ – im Endanflugsbereich des Flughafens.
Zudem ist in der UFO-Meldung an die UFO-Datenbank, die offenbar von einem Ange-stellten des Flughafens stammt, eindeutig von Radarkontakt die Rede. Blitzte das Objekt vielleicht doch länger auf als nur zwei Radarumläufe?
Um überhaupt vom Radar erfasst zu werden, hätte das Objekt eine gewisse Größe haben müssen. „Einige Quadratmeter Fläche sollten es schon sein„, erklärt Axel Raab von der DFS. So könne ein Kleinflugzeug, etwa vom Typ Cessna, in der Regel gut auf dem Radar dargestellt werden, Segelflugzeuge eher nicht. Modellflugzeuge seien meist zu klein, um ein Echo abzugeben.
Flog das Objekt also unterhalb der vom Flughafenradar erfassten Höhe? „Je näher an der Antenne, desto tiefer kann es fliegen, um noch angezeigt zu werden“, so Raab, „am Flughafen selbst sieht man die Maschinen meist bis zum Boden“. Dass das gesichtete Objekt dennoch nur kurz auf dem Schirm aufflackerte, ist auch Anja Naumann von der DFS in Bremen ein Rätsel: „Normalerweise müsste ein solches Objekt über dem Flughafen auf dem Radar sichtbar sein“, räumt sie ein. Gegenüber der dpa wurde sie etwas deutlicher: „Entweder war es zu klein oder – was ich jetzt nicht unterstellen möchte – es wurde aktiv unterdrückt“.
Was genau beobachtete die Besatzung des Polizeihubschraubers?
Entgegen der Pressemeldung der Polizei hat die Hubschrauberbesatzung offenbar doch etwas Verdächtiges beobachtet. Dafür spricht nicht nur die Aussage des Piloten gegen-über der Nordwest-Zeitung, sondern auch die der DFS-Pressesprecherin Anja Naumann. Laut ihrer Auskunft habe die Besatzung die Sichtung eines „unbeleuchteten Objektes“ gemeldet, woraufhin sich die Flugsicherung immerhin genötigt sah, die Landung einer hereinkommenden Maschine abzubrechen. Handelt es sich hier um nichts als einen harmlosen Irrtum?
Wir kontaktierten Bremens Polizei-Pressesprecher Nils Matthiesen, wollten von ihm wissen: Wie genau hat die Hubschrauberbesatzung das Objekt beschrieben? Matthiesen: „Dazu äußern wir uns nicht, das ist Gegenstand laufender Ermittlungen´in einem Strafverfahren.“ Wir hakten nach: Warum steht in der Polizei-Pressemeldung ge-schrieben, dass der Hubschrauber nicht fündig wurde, obwohl die Pressesprecherin der Flugsicherung sagt, die Besatzung habe ein „unbeleuchtetes Objekt“ gesichtet und an den Tower gemeldet? Matthiesen: „Was und ob die was gesehen haben, dazu äußern wir uns nicht.“
Inzwischen liegen der Bremer Polizei 40 Hinweise von Zeugen aus der Bevölkerung vor, die das UFO gesehen und teilweise auch gehört haben wollen. „Wir konzentrieren uns besonders auf einen der Hinweise“, so Polizeisprecher Siemering gegenüber dem Weser Kurier. Welche Spur die Polizei konkret verfolgt, wollte man uns auf Anfrage auch nicht mitteilen – aus „ermittlungstaktischen Gründen“.
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de/exopolitik.org vom 10.01.2014
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jetzt UFOS und grüne Männchen.
Märchenstunde…………………………
Märchenstunde?
Eine Darstellung der Ereignisse – nicht mehr und nicht weniger.
Wie Sie vielleicht nicht wissen, bieten wir unseren Lesern ein breites Spektrum von Artikeln.
Gruß
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