Blei, Öl, Quecksilber oder Pestizide: Weltweit leidet die Gesundheit von rund 200 Millionen Menschen unter Umweltgiften. Das geht aus dem Umweltgiftreport 2013 der Schweizer Stiftung Green Cross hervor, der am Dienstag in Zürich präsentiert wurde. Die zehn Orte, die am stärksten betroffen sind, liegen demnach in acht Ländern: Argentinien, Bangladesch, Ghana, Indonesien, Nigeria, Russland, Sambia und der Ukraine. Die Bewohner sind etwa im afrikanischen Niger-Delta dem Öl fast schutzlos ausgesetzt.
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Schadstoffe sind nach Angaben der Umwelt-organisation Green Cross etwa gleich hoch wie die von Aids, Tuberkulose und Malaria. „Weltweit entsteht jede fünfte Krebserkrankung wegen Umweltgiften oder Ver-schmutzungen“, sagte Jack Caravanos vom Blacksmith Institut. Die international tätige Non-Profit-Organisation hat ebenfalls an der Studie gearbeitet.
Das sind die zehn am meisten verschmutzten Orte
Agbogbloshie Dumpsite, Ghana
Tschernobyl, Ukraine
Citarum River, Indonesien
Dzerzhinsk, Russland
Hazaribagh, Bangladesch
Kabwe, Sambia
Matanza-Riachuelo, Argentinien
Kalimantan, Indonesien
Nigerdelta, Nigeria
Norilsk, Russland
Deutlich dramatischer ist die Situation in Entwicklungsländern. Fast ein Viertel aller Todesfälle und mehr als 80 Prozent aller Krankheiten sind dort auf Umwelteinflüsse zurückzuführen. Besonders betroffen sind Kinder, die etwa im ukrainischen Tschernobyl oft schon vor der Geburt geschädigt werden – Fukushima lässt grüßen!
„Wir müssen so schnell wie möglich handeln“, sagte Stephan Robinson vom Green Cross. Die richtige Entsorgung von Umweltgiften sei zwar anspruchsvoll, aber trotzdem wesent-lich billiger als die Schäden im Nachhinein zu beseitigen. Der Kampf gegen Umwelt-verschmutzung sei nicht aussichtslos.
Verseuchtes Sushi könnte bei uns auf dem Teller landen
Falscher Umgang mit Schadstoffen wie Quecksilber, etwa in einer Elektromülldeponie im westafrikanischen Ghana oder im indonesischen Kalimantan, habe nämlich auch globale Auswirkungen. Das Gift gelange in die Atmosphäre: So könnte dann verseuchtes Sushi auch bei uns auf dem Teller landen, sagte Caravanos.
„Letztendlich ist global ein enormer Geldbetrag nötig, aber auch mit kleinen Einsätzen kann eine Veränderung erzielt werden“, sagte Robinson. Internationale Konventionen können politisch Druck auf einzelne Länder ausüben, aber auch Bürgerproteste und Einzelinitiativen können zu Verbesserungen führen.
Besonders positiv hervorzuheben seien die Bemühungen Indiens in den vergangenen Jahren. „Indien hat ein gewaltiges Interesse daran, die Situation zu verbessern“, meinte Robinson. 2006 und 2007 fanden sich noch indische Orte auf der Liste der am meisten verschmutzten Gegenden der Welt, doch das habe sich mit starker finanzieller Unter-stützung der Regierung geändert.
Hier ein Beispiel aus heimischen Gefilden:
Yellow Cake: Die Lüge von der sauberen Energie (Video)
Der Anfang der nuklearen Kette ähnelt einer Terra incognita. Über dem Uranerzbergbau liegt seit fünfundsechzig Jahren ein Geflecht aus Geheimhaltung und Desinformation. Selbst nach Tschernobyl und Fukushima spielen die verheerenden Folgen des Uranerz-bergbaus so gut wie keine Rolle.
Deutschland hätte allen Grund zur Sensibilität: In Sachsen und Thüringen existierte bis zur politischen Wende der drittgrößte Uranerzbergbau der Welt.
Quellen: PRAVDA TV/dpa/huffingtonpost.de vom 05.11.2013
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Hat dies auf Haunebu7's Blog rebloggt.
Welche Kinder Leben denn in Tschernobyl?
Die Leute die dort vor Armut nicht wegkommen oder die nicht weg wollen.
Es ist nicht so wie bei uns wo man einfach in das Auto einsteigt und losfährt.