Mit seinem Interview brachte er US-General Stanley McChrystal zu Fall: Der US-Journalist Michael Hastings ist mit nur 33 Jahren bei einem furchtbaren Autounfall gestorben. Die Umstände sind unklar.
Der amerikanische Journalist, dessen Berichte zur Entlassung des US-Generals Stanley McChrystal führten, ist tot. Michael Hastings starb bei einem Autounfall in Los Angeles, wie seine Arbeitgeber mitteilten. Der 33-Jährige saß Medienberichten zufolge alleine im Auto, als er aus zunächst unbekannter Ursache die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, die Leitplanke durchbrach und gegen einen Baum raste.
Sein Wagen ging daraufhin in Flammen auf. Rettungskräfte fanden Hastings Leiche, die bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war. Seine Identität konnte erst durch den Abgleich von Zahnabdrücken geklärt werden, wie die „L.A. Times“ berichtet.
Hastings hatte mit einer Geschichte für das Magazin „Rolling Stone“ 2010 Aufsehen erregt. Darin berichtete er, dass Angestellte von McChrystal sich abwertend über Mitglieder der US-Regierung äußerten. Sie machten etwa Witze über US-Vizepräsident Joe Biden.
Was ihn auszeichnete, war Ungehorsam
McChrystal war damals Oberbefehlshaber der US- und Nato-Truppen in Afghanistan. Er wurde von Präsident Barack Obama nach dem Bericht abgelöst.
Neben dem „Rolling Stone“ arbeitete der seit 2011 mit der ebenfalls als Journalistin arbeitenden Elise Jordan verheiratete Hastings unter anderem für die Zeitschriften „Gentlemen’s Quarterly“ und „Newsweek“ sowie für den Online-Dienst BuzzFeed. Der 1980 im US-Bundesstaat Vermont geborene Sohn eines Ärzte-Paars berichtete häufig aus Krisengebieten, darunter aus dem Irak und Afghanistan und veröffentlichte mehrere Bücher.
Hastings habe die Wahrheiten ausgesprochen, die niemand anderes habe aussprechen wollen, würdigte ihn die „Washington Post“. „Er hat sein Notizbuch aufgelassen, wenn andere es wahrscheinlich geschlossen haben, er hat es abgelehnt, nach den unausge-sprochenen Regeln zu spielen – ein angenehmer Ungehorsam, von dem wir alle profitiert haben.“
Warnung eines Geheimdienstlers
BuzzFeed-Chef Ben Smith sagte, er sei „geschockt und erschüttert“ über den Tod von Hastings. „Er war ein wunderbarer, furchtloser Journalist mit einem unglaublichen Instinkt für Geschichten.“
Weil er sich mit den Mächtigen anlegte, sich vor allem in Kreisen des US-Militärs viele Feinde machte, erscheint sein Tod in einem merkwürdigen Licht. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, soll Hastings von einem US-Geheimdienstler mit den Worten bedroht worden sein: „Kauf dir einen großen Hund, dann hast du immer einen guten Grund, dich umzu-drehen.“
Wie der englische Telegraph berichtet, nahm Hastings Stunden vor seinem Tod telefonisch Kontakt mit der Wikileaks-Rechtsanwältin Jennifer Robinson auf, da das FBI gegen ihn ermitteln würde.
Vielleicht wurde ihm seine Furchtlosigkeit nun zum Verhängnis. In einer Liste mit den zehn wichtigsten Geboten an junge Journalisten, die Hastings vor einiger Zeit publizierte, findet sich unter Punkt eins folgender Eintrag: „Wenn du wirklich Journalist werden willst, dann solltest du diesem Beruf dein Leben widmen.“
Video: What Destroyed Michael Hastings Car – war es ein gezielter Anschlag?
http://www.youtube.com/watch?v=uIolE5Ysbbk
Quellen: PRAVDA-TV/dpa/WeltOnline vom 21.06.2013
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