Robots – Evolution postbiologischen Lebens (Videos)

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Zukunft ohne Menschen. Szenarien der Entwicklung von intelligenten Robotern und Agenten. Die künftige, nicht mehr aufzuhaltende Entwicklung von intelligenten Systemen, die sich mehr und mehr aus der Herrschaft des Menschen befreien werden und gleichzeitig in den Cyberspace und den Weltraum als neue Umwelt einwandern.

Die Menschen bleiben, sofern sie sich nicht neurotechnologisch als Cyborgs aufrüsten, hoffnungslos auf dem alten Planeten zurück und können bestenfalls ihre Pensionierung genießen oder als bedrohte Art, als „Pigs in the Cyberspace“, überleben.

Woher stammt das Wort Robots/Roboter?

R.U.R. – Rossum’s Universal Robots (tschechisch Rossumovi Univerzální Roboti) ist der Titel eines 1921 erschienenen Dramas des tschechischen Schriftstellers Karel Čapek.

Es handelt von dem Unternehmen R.U.R., das künstliche Menschen (nach heutigem Sprachgebrauch Androiden/Cyborgs) herstellt. Diese „Robots“ werden als billige und rechtlose Arbeiter verwendet. Ihr massiver Einsatz in der Industrie verändert mit der Zeit die gesamte Weltwirtschaft. Im weiteren Verlauf des Theaterstücks rebellieren die Kunstmenschen jedoch und vernichten die Menschheit.

Der Name des Stücks R.U.R. steht für „Rossums Universal-Roboter“, die Firma, die im Stück die künstlichen Menschen erzeugt. Der Name Rossum ist eine ironische Anspielung des Autors: das tschechische Wort rozum (ausgesprochen wie ‚rosumm‘, jedoch mit kurzer ersten Silbe) bedeutet Vernunft, Verstand.

Das Wort „Roboter“ (oder robot, in der ursprünglichen tschechischen Form, vgl. Englisch) gelangte aus diesem Stück bald in die Alltagssprache vieler Länder, der Urheber dieser Wortschöpfung ist aber Karels Bruder Josef Čapek. In dem Drama klingt die mit Prag verbundene jüdische Legende vom Golem an.

Der Golem ist eine Figur der jüdischen Legende, die in Böhmen aber auch anderswo in Mitteleuropa verbreitet war. Dabei handelt es sich um ein in menschenähnlicher Gestalt aus Lehm gebildetes Wesen, das durch Magie zum Leben erweckt wurde. Der Golem besitzt besondere Kräfte, kann Befehlen folgen, aber nicht sprechen.

Video: Ein Theater-Trailer für R.U.R.

http://www.youtube.com/watch?v=mEG7MhltHWk

Ernsthafte Versuche, denkende Maschinen zu bauen, setzten nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Eine Forschungsrichtung, Kybernetik genannt, verwendete elektronische Schalt-kreise, die das Nervensystem imitierten, um Maschinen zu konstruieren, die einfache Muster zu erkennen lernten, oder um schildkrötenartige Roboter zu bauen, die ihren Weg zur Aufladestation fanden. Ein anderer Ansatz, Künstliche Intelligenz genannt, verwendete die arithmetische Leistung der Nachkriegscomputer zum abstrakten Schlußfolgern und stellte während der 60er Jahre Computer her, die logische und geometrische Theoreme bewiesen, Rechenprobleme lösten und gute Schachspiele ausführen konnten. Ende der 60er Jahre verbanden Forscherteams am MIT und in Stanford ihre Computer mit Fernsehkameras und Roboterarmen, wodurch denkende Programme beginnen konnten, Informationen direkt von der äußeren Welt aufzunehmen.

Das war ein Schock! Während die ausschließlich schlußfolgernden Programme ihre Arbeit etwa so gut und so schnell wie Collegeanfänger ausführten, brauchten die besten Programme zum Steuern von Robotern Stunden, um einen Baustein auf einem Tisch zu finden und zu ergreifen. Oft scheiterten sie daran vollständig und zeigten eine Leistung, die viel schlechter als die eines sechs Monate alten Kindes war. Die Diskrepanz zwischen Programmen, die schlußfolgern, und Programmen, die wahrnehmen und in der Welt handeln, besteht bis heute.

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Vor einigen Jahren stellte die Carnegie Mellon University zwei tischgroße Computer her, die mit den besten 100 Spielern der Welt auf dem Rang von Großmeistern Schach spielen können, wenn deren Züge mit einer Tastatur eingegeben werden, aber kein Roboter kann die Figuren auf einem Schachbrett so wie ein durchschnittlicher Mensch sehen und ergreifen.

Warum ist es leichter, menschliches Denken als Wahrnehmen und Handeln zu imitieren? Über hunderte Millionen von Jahren überlebten unsere Vorfahren, indem sie besser sahen und sich bewegten als ihre Konkurrenz. Dadurch wurden sie phantastisch effizient. Wir können unsere gewaltigen Fähigkeiten kaum würdigen, weil sie uns einfach gegeben sind und von allen Menschen und den meisten Tieren beherrscht werden. Auf der anderen Seite ist rationales Denken, wie man es für Schachspiel braucht, eine neu erlangte Fähigkeit, die es vielleicht nicht länger als 100.000 Jahre gibt. Die dazu benutzten Hirnbereiche sind nicht gut organisiert, weswegen wir das nur sehr schlecht können. Wir haben bis vor kurzem nicht bemerkt, wie schlecht wir dies können, weil wir keine Konkurrenz hatten, die es uns vor Augen geführt hat.

Wenn man den Schaltkreis für das Erkennen von Kanten und Bewegung in den vier Schichten der Nervenzellen in der Retina, dem am besten verstandenen größeren Schaltkreis im menschlichen Nervensystem, mit ähnlichen Prozessen bei Computer-vision-Systemen vergleicht, durch deren Hilfe Roboter sehen können, dann bräuchte man, so schätzte ich, eine Billion Berechnungen pro Sekunde, also soviel, wie ein durchschnittlicher Supercomputer ausführen kann, um die Leistung der menschlichen Retina zu realisieren. Wenn man das extrapoliert, so wäre die Leistung von 10.000 Supercomputern oder einer Million PCs notwendig, um ein ganzes Gehirn zu emulieren.

Maschinen liegen noch weit zurück, aber sie holen schnell auf. Die Rechenkapazität hat sich während eines großen Teil dieses Jahrhunderts alle 20 Jahre vertausendfacht, und es gibt grundlegende Entwicklungen in den Forschungslaboratorien, die das für mindestens einige Jahrzehnte weiter fortführen lassen. In weniger als 50 Jahren sollte die Computer-hardware mächtig genug sein, daß ein PC sogar mit den am besten entwickelten Leistungen der menschlichen Intelligenz mithalten oder diese übertreffen kann.

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Doch wie steht es mit der Software, die man brauchen würde, um diesen mächtigen Maschinen die Möglichkeit zu geben, genau so gut wie die Menschen wahrzunehmen, etwas intuitiv zu erfassen und zu denken? Der kybernetische Ansatz, der versucht, direkt das Nervensystem zu imitieren, kommt langsam voran, teilweise deswegen, weil die Untersuchung von Gehirnen in Funktion ein sehr langwieriger Prozeß ist. Neue Instrumente können das in Zukunft anders werden lassen. Der Ansatz der Künstlichen Intelligenz hat erfolgreich einige Aspekte des rationalen Denkens imitiert, aber das scheint nur ein Millionstel des Problems zu sein.

Ich glaube, daß der schnellste Fortschritt hinsichtlich der schwierigsten Probleme von einem anderen Ansatz kommen wird, nämlich von dem neueren Bereich der Robotik, von der Konstruktion von Systemen, die sehen und sich in der physischen Welt bewegen. Die Forschung in der Robotik imitiert die Evolution des tierischen Geistes, indem sie den Maschinen nur immer ein paar Fähigkeiten hinzufügt, so daß die daraus entstehenden Abläufe des Maschinenverhaltens den Fähigkeiten von Tieren mit immer komplexer werdenden Nervensystemen ähnelt. Der Versuch, Intelligenz von unten nach oben (bottom up) zu konstruieren, wird von biologischen Erkenntnissen über die Rückseite des Buches unterstützt – von neuronalen, strukturellen und Verhaltenseigenschaften der Tiere und Menschen.

Die besten Roboter kosten heute soviel wie Häuser, aber sie haben die Intelligenz von Insekten und finden nur sehr wenige profitable Nischen in der Gesellschaft. Doch schon diese wenigen Anwendungen ermutigen die Forschung, die allmählich die Grundlagen für ein riesiges künftiges Wachstum schafft. Die Evolution der Roboter in Richtung einer vollen Intelligenz wird sich schnell beschleunigen, wenn es den für allgemeine Aufgaben einsetzbaren universellen Roboter in Massenanfertigung im nächsten Jahrzehnt geben wird. Diese Maschinen werden Anwendungsprogramme enthalten, um Aufgaben in der physischen Welt auszuführen, so wie heute PCs in der Welt der Daten arbeiten. Von da an beginnen sie stufenweise kompetenter und unabhängiger zu werden, bis sie in ungefähr 50 Jahren die Menschheit körperlich und geistig überholen werden. Ich stelle mir universelle Roboter vor, die sich in vier Generationen von jeweils einem Jahrzehnt entwickeln.

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Roboter der ersten Generation

Zeitrahmen 2000-2010
Rechenkapazität 1000 MIPS (1993 Supercomputer – Kapazität eines Reptils)
Eigenschaften – Wahrnehmung, Manipulation und Mobilität für allgemeine Zwecke.

Die Aktivitäten eines Roboters werden von seiner fundamentalen Wahrnehmung und seinem Handlungsrepertoire bestimmt. Roboter der ersten Generation werden in einer für Menschen gebauten Welt leben. Ihr Repertoire würde am sinnvollsten dem der Menschen ähneln. Die normale Größe, Form und Stärke der Maschine sollte so ähnlich wie die der Menschen sein, um die gleichen Räume durchqueren und in ihnen handeln zu können. Seine Mobilität sollte für einen ebenen Boden ausgelegt sein, wo sich die meisten Aufgaben ergeben, aber sie sollte auch verläßlich und sicher für Treppen und unebene Bodenflächen sein, damit der Roboter nicht auf Inseln in einem Stockwerk beschränkt ist. Es sollte ihm möglich sein, mit den meisten der alltäglichen Gegenstände umgehen und sie in der Nahumgebung finden zu können. Die Komponenten dieser Maschine gibt es bereits weltweit in Laboratorien, und sie bieten Richtlinien für ein praktisches Design für dieses Jahrzehnt.

1000 MIPS (Millions of Instructions Per Second) sind gerade genug Rechenkapazität für einen beweglichen Roboter, um sich von seiner Umwelt eine verschwommene Karte zu konstruieren. Wenn der Roboter nicht unterwegs ist, gibt es genügend Rechenkapazität, um detaillierte Karten von seinen Arbeitsplätzen zu erzeugen, bestimmte Objekte zu finden und präzise den Arm zu steuern. Neben seinen Funktionen als Roboter hat er dieselben Möglichkeiten wie PCs, über drahtlose Netzwerke zu kommunizieren, Sprache und Schrift zu generieren und zu interpretieren. Programme mit spezifischen An-wendungen, von denen viele über das Netz abrufbar sind, werden die Grundlagen vervollständigen, um zweckvolle Aufgaben zu erfüllen.

Universelle Roboter werden zuerst in Fabriken, Lagerhallen und Büros eingesetzt, wo sie in einem breiteren Spektrum als die ältere Generation von Robotern arbeiten, die sie ersetzen. Wegen der Breite ihrer Einsetzbarkeit sollte ihre Zahl schnell ansteigen und ihr Preis geringer werden. Möglicherweise werden sie billig genug für einige Haushalte, vielleicht ausgerüstet mit einem Programm zur Hausreinigung, ähnlich wie textver-arbeitende Programme in frühen PCs enthalten waren.

Genauso wie dies bei den Computern geschehen ist, werden viele Einsatzbereiche von Robotern ihre Hersteller überraschen. Programme für Roboter werden vielleicht entwickelt, um leichte mechanische Arbeiten auszuführen (beispielsweise andere Roboter zusammenzubauen), die Lager von Kaufhäusern zu beliefern, Teppiche zu weben, bestimmte Feinschmeckermahlzeiten zu kochen, einige Wagentypen hochzurüsten, Felder abzuernten, Spiele zu spielen, mit Erde, Steinen und Ziegelsteinen zu hantieren oder etwas zu bauen.

Für einige Aufgaben wird man spezialisierte Hardwarekomponenten wie Werkzeuge oder chemische Sensoren hinzufügen müssen. Jede Anwendung wird ihre eigene Original-software erfordern, was für die heutigen Standards der Computerprogrammierung sehr komplex ist. Die Programme werden Module für die Wiedererkennung, für das Greifen, Manipulieren, Transportieren und Zusammenfügen bestimmter Teile enthalten. Diese Module werden durch lernende Programme auf Supercomputern (mit ungefähr 1000 MIPS) entwickelt. Eine wachsende Bibliothek von Modulen für Teilaufgaben werden die Konstruktion von neuen Programmen erleichtern.

Ein Roboter der ersten Generation wird das Gehirn eines Reptils besitzen, aber die meisten der Anwendungsprogramme werden so auf ihre primären Funktionen fokussiert sein, daß der Roboter die Persönlichkeit einer Waschmaschine hat.

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Universelle Roboter der zweiten Generation

Zeitrahmen 2010-2020
Rechenkapazität 30.000 MIPS (Kapazität eines Säugetiers)
Eigenschaft – Konditioniertes Lernen

Roboter der ersten Generation werden nur starre Sklaven von inflexiblen Programmen sein, die unermüdlich ihren Aufgaben nachgehen oder ihre Fehler wiederholen. Mit der Ausnahme von bestimmten Zeitabschnitten, beispielsweise während des Speicherns einer neuen Route beim Säubern oder des Ortes von Arbeitsgegenständen, werden sie keine neuen Fähigkeiten lernen oder sich unvorhergesehenen Umständen anpassen können – selbst bescheidene Verhaltensveränderungen werden neue Programme von Softwareherstellern benötigen.

Roboter der zweiten Generation, die über eine dreißigfach höhere Rechenkapazität verfügen, werden anpassungsfähiger sein, weil sie schon ein wenig onboard lernen können. Ihre Programme werden so geschrieben, daß jeder kleine oder große Schritt auf verschiedenen, alternativen Wegen realisiert werden kann. Ein Set von getrennten Programmen, die man konditionierende Module nennt, wird die relative Wünschbarkeit von unlängst durchgeführten Aktionen verbessern. Ein Modul könnte ein negatives Konditionieren bewirken, wenn der Roboter mit etwas zusammengestoßen ist. Ein anderes Modul kann positiv Aufgabenstellungen konditionieren, die besonders schnell durchgeführt wurden. Die konditionierenden Module definieren, was der Roboter mag und was nicht, und prägen so schrittweise seine Fähigkeiten und seine Persönlichkeit aus.

Wenn ein Roboter der ersten Generation in Ihrer Küche in Schwierigkeiten gerät, er beispielsweise eine entscheidende Aufgabe nicht erfüllen kann, weil ein Teil des Arbeitsplatzes so schrecklich klein ist, dann haben Sie die Wahl, die Aufgabenstellung abzubrechen, seine Umwelt zu ändern oder eine andere Software zu erwerben. Ein Roboter der zweiten Generation wird eine Reihe von verkehrten Ansätzen durchführen, aber sehr wahrscheinlich seine eigene Lösung finden, in dem er sich auf Tausenden von verschiedenen subtilen Weisen anpaßt oder verbessert. Mit konditionierenden Modulen, die auf gesprochene Signale wie gut oder schlecht reagieren, und mit sehr allgemeinen Kontrollprogrammen, die fast jede Aktion auf jeder Stufe ermöglichen, kann es möglich werden, Roboter der zweiten Generation langsam so für neue Aufgaben zu trainieren, wie man Zirkustiere trainiert – ein langsamer, aber interessanter Weg, neue Anwendungs-programme zu schaffen oder alte abzuändern.

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Universelle Roboter der dritten Generation

Zeitrahmen 2020-2030
Rechenkapazität 1.000.000 MIPS (Kapazität eines Primaten)
Eigenschaft – Weltmodellierung

Anpassungsfähige Roboter der zweiten Generation werden überall Jobs finden und können zur größten Industrie auf der Erde werden. Doch ihnen neue Fähigkeiten entweder durch Schreibprogramme oder durch Training beizubringen, wird sehr zeitaufwendig sein. Eine dritte Generation von universellen Robotern wird sehr viel schneller durch Versuch und Irrtum in schnellen Simulationen und nicht in der langsamen und gefährlichen physikalischen Welt lernen.

Eine angemessene Simulation benötigt fast alles, was der Roboter wahrnimmt, damit er erkennt, um welches Objekt es sich handelt, so daß die geeigneten Interaktionsmodelle aufgerufen werden können. Zufällige Objekte visuell zu erkennen ist genauso schwierig wie zu wissen, wie sie interagieren werden: dazu sind Module nötig, die für alle Gegenstände einzeln programmiert oder trainiert werden müssen.

Eine kontinuierlich verbesserte Simulation des Selbst und der Umgebung verleiht dem Roboter interessante Fähigkeiten. Läßt man die Simulation ein wenig schneller als in Echtzeit ablaufen, dann kann der Roboter voraussehen, was er macht, und seine Absicht rechtzeitig verändern, wenn die Simulation voraussagt, daß dies schlecht ausgehen wird – eine Art Bewußtsein. Der Roboter kann auf einer größeren Skala eine neue Aufgabe, bevor er sie durchführt, viele Male simulieren und unter der Beteiligung des konditio-nierenden Systems aus den simulierten Erfahrungen so lernen, wie er dies auch aus den Erfahrungen in der physischen Welt täte. In den Ruhezeiten kann der Roboter vergangene Erfahrungen noch einmal abspielen und Variationen ausprobieren, wodurch er vielleicht künftiges Verhalten verbessert.

Ein hinreichend fortgeschrittener Roboter der dritten Generation, dessen Simulation sich auf andere Akteure – Roboter und Menschen – erstreckt, wäre in der Lage, eine Aufgaben-stellung zu beobachten, die jemand anderes durchführt, und dann ein Programm zu formulieren, um sie selbst durchzuführen: er könnte nachahmen.

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Universelle Roboter der vierten Generation

Zeitrahmen 2030-2040
Rechenkapazität 30.000.000 MIPS (Kapazität eines Menschen)
Eigenschaft – Denken

Während in den Jahrzehnten der bottom-up-Evolution von Robotern die perzeptuellen und motorischen Leistungen von Menschen allmählich auf die Maschinen übertragen werden, wird die KI-Industrie die Mechanisierung des Denkens perfektionieren.

Schon heute übertreffen Programme in manchen Bereichen die Menschen. Die in 40 Jahren existierenden Programme, die auf Computern Millionen Mal schneller als auf den heutigen laufen, sollten ziemlich übermenschlich sein. Die heutigen Denkprogramme arbeiten mit kleinen Mengen nicht mehrdeutiger Information, die von Menschen zu-bereitet wurden. Daten von Robotersensoren wie Kameras sind zu umfangreich und zu verrauscht für sie. Aber eine gute Simulation eines Roboters wird sauber organisierte und mit Hinweisen verbundene Beschreibungen des Roboters und der Welt enthalten und so in der Lage sein, Fragen eines denkenden Programms zu beantworten, beispielsweise ob sich ein Messer auf der Oberfläche eines Tisches befindet, ob der Roboter eine Tasse hält oder sogar ob ein Mensch ärgerlich ist.

Universelle Roboter der dritten Generation werden Computer enthalten, die leistungs-stark genug sind, um die Welt zu simulieren, über die Simulation nachzudenken und die Ergebnisse des Denkens zu simulieren. Wenn jemand dem Roboter sagt: Das Wasser fließt in die Badewanne, dann kann der Roboter seine Simulation der Welt updaten, um einen Wasserstrom in eine nicht gesehene Badewanne in sie zu integrieren und eine simulierte Extrapolation durchzuführen, die auf ein unerwünschtes Überfließen des Wassers hinweist, wodurch der Roboter motiviert würde, hinzugehen und den Wasserhahn abzudrehen.

Ein Roboter der vierten Generation wird dazu imstande sein, Äußerungen über Ziele von einem Menschen aufzunehmen und sie in detaillierte Programme zu kompilieren, die die Aufgabe erfüllen. Mit einem genügend großen Datenspeicher über die Welt könnten die Äußerungen ziemlich allgemein werden. Das könnte Äußerungen wie Verdiene deinen Lebensunterhalt!Baue mehr Roboter! oder Mache einen klügeren Roboter! einschließen.

Die vierte Generation der Roboter wird über die allgemeine Kompetenz von Menschen verfügen und uns in einigen Hinsichten ähneln, in anderen aber ganz anders sein als alles, was es bislang auf der Erde gegeben hat. Da sie ihre eigenen Nachkommen entwerfen, wird die Welt immer fremdartiger werden.

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Szenarien der Evolution

Die Kurzzeitperspektive (Beginn des dritten Jahrtausends)

Hart arbeitende, intelligente Roboter werden Reichtum erzeugen, aber menschliche Arbeiter ersetzen. Gesellschaftliche Veränderungen, die in weniger Arbeitsstunden und in der Schaffung von neuen Bedürfnissen für sekundäre Dienstleistungsindustrien münden, werden den Mangel für einige Zeit ausgleichen. Nach einiger Zeit werden alle Menschen nur zum Amusement von anderen Menschen arbeiten, während die Roboter die konkurrierenden Primärindustrien, z.B. die Nahrungsmittelproduktion oder die Her-stellung von Gütern, betreiben. Mit diesem Bild gibt es ein Problem.

Die Dienstleistungsökonomie funktioniert heute, weil viele Menschen, die in der Primär-industrie arbeiten, willens sind, Dienstleistungen zu kaufen, und so den Anbietern das Geld bringen, das diese wiederum verwenden, um die lebensnotwendigen Dinge zu kaufen. Wenn die Menschen aus den Primärindustrien verschwinden, bricht der Rückkehrkanal zusammen: kein Roboter wird sich, wenn er nicht ein Nonsenseprodukt ist, an einem frivolen Konsum beteiligen.

Geld wird sich in den Industrien ansammeln, die Besitzer und die schwindende Anzahl der menschlichen Arbeiter werden reich, während das Geld für Anbieter von Dienst-leistungen knapp wird. Die Preise für primäre Produkte werden abstürzen, indem sie sowohl die reduzierten Produktionskosten als auch die reduzierten Mittel der Konsumenten widerspiegeln. Im übersteigerten Extrem würde kein Geld zurückfließen und die Roboter würden Lagerhäuser mit wichtigen Gütern anfüllen, die menschliche Konsumenten nicht kaufen könnten.

Tatsächlich werden die Eigentümer weiterhin Profit machen und so in der Lage sein, die Anbieter von Dienstleistungen zu unterstützen, aber es ist unwahrscheinlich, daß eine künftige Mehrheit von Dienstleistungen anbietenden Commoners mit mehr Freizeit, Kommunikationsmitteln und Demokratie als heute es zulassen würde, daß sie von einer Minderheit nicht-arbeitender Kapitalisten, die ihre Macht geerbt haben, beherrscht werden: sie würden dafür votieren, das System zu ändern.

In den USA könnte eine Veränderung leicht über das soziale Sicherheitssystem ge-schehen. Soziale Sicherheit wurde ursprünglich als vom Staat betriebene Vermögens-anlage für Renten dargestellt, die Lohnanteile für die Pensionierung ansammelt, praktisch aber wird Einkommen von den Arbeitenden an die Rentner überwiesen. Das System wird wahrscheinlich in den kommenden Jahrzehnten von allgemeinen Steuern unterstützt, wenn es zu wenige Arbeiter gibt, um den sich in die Rente zurückziehenden Baby Boom nach dem Zweiten Weltkrieg finanzieren zu können.

Die zunehmende Ausdehnung einer solchen subsidiären Finanzierung würde Geld in Form von Unternehmenssteuern von den Roboterindustrien abziehen und der all-gemeinen Bevölkerung in Form von Rentenzahlungen zuführen. Indem das Rentenalter schrittweise bis zur Geburt herabgesetzt wird, würde möglicherweise ein Großteil der Bevölkerung versorgt werden. Das Geld könnte unter anderen Bezeichnungen verteilt werden, aber es eine Rente zu nennen, ist ein sinnvoller Symbolismus: wir beschreiben den langen, komfortablen Gang in die Rente des originalen Modells der menschlichen Gattung.

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Die mittelfristige Perspektive (um 2050)

Was werden die Menschen machen, wenn die Arbeit ausgeht? Im Gegensatz zu Befürchtungen mancher, die von der Ethik der Zivilisationsarbeit befangen sind, hat uns unsere Stammesvergangenheit gut für das Leben von müßigen Reichen vorbereitet. In einem guten Klima und an einem guten Ort kann das Los von Jägern und Sammlern sehr angenehm sein: ein Nachmittagsausflug um Beeren zu pflücken oder zu fischen, also das, was wir Zivilisierten als ein Erholungswochenende ansehen würden, genügt, um die Lebensbedürfnisse für einige Tage abzudecken.

Die übrige Zeit kann man mit den Kindern, in Gesellschaft oder mit Ausruhen ver-bringen. Unsere Vorfahren mußten auch harte Zeiten durchleben, und die Evolution stattete uns mit Kapazitäten für verzweifelte Anstrengungen aus, eingeschlossen harte Arbeit. Die Zivilisation ließ diesen Extrem-zustand zur alltäglichen Normalität werden. Jetzt ist Streß der Hauptgrund für Krankheiten.

Viele Trends in industrialisierten Ländern weisen auf eine Zukunft hin, in der Menschen durch eine reiche Roboterwirtschaft am Leben erhalten werden, da Technologie und globale Konkurrenz schrittweise die Unternehmen entvölkern, ähnlich wie unsere Vorfahren durch ihre Ökologie am Leben erhalten wurden, was man ein Paradies mit Klempnerarbeiten nennen könnte.

Damit das Paradies erhalten bleibt, wird es wesentlich sein, vollautomatisierte Aktiengesellschaften kooperieren zu lassen. Sie werden durch künftige Abänderungen von existierenden Gesetzen, durch Steuern und durch Nachfrage von Konsumenten gebildet. Gegenwärtig gültige Gesetze geben Aktiengesellschaften einige Rechte von Personen, am wichtigsten das Recht auf Eigentum und zur Vertragsabschließung. Sie gewähren nicht das Recht zu leben: Unternehmen können rechtmäßig durch Konkurrenz oder durch legale oder finanzielle Aktionen getötet werden.

Unternehmen sind durch ähnliche Gesetze gebunden, die auch Menschen befolgen müssen, und sie können mit Geldstrafen, Handlungseinschränkungen oder Auflösung bestraft werden, sogar wenn keine Menschen etwas zahlen müssen, eingesperrt oder exekutiert werden. Unternehmen bleiben am Leben, indem sie physische Strukturen bilden und aufrechterhalten, die Einkommen hervorbringen, um ihre Ausgaben zu bezahlen. In der Mitte des 21. Jahrhunderts wird die Besteuerung die größte Ausgabe ausmachen, und das Einkommen wird meist von wählerischen menschlichen Konsumenten stammen.

Steuergesetze werden von menschlichen Wählern geformt werden. Es gibt keinen Präzedenzfall oder keine Motivation, das Wahlrecht auf Roboter auszudehnen. Das Recht zu wählen wird einer der sehr wenigen Vorteile sein, der Menschen bleiben wird. Manche Auseinandersetzung ist unvermeidlich, aber es dürfte nur wenige Konflikte darüber geben, daß selbst sehr überlegene denkende Maschinen kein Wahlrecht erhalten sollten. Man braucht Kraft, Indoktrination und konstante Überwachung, um angeborene Bedürfnisse und Motivationen im Zaum zu halten und einen Menschen zu versklaven, aber ein Roboter kann so konstruiert werden, daß ihm diese Rolle gefällt. Die natürliche Evolution hat dafür selbst mit den Arbeiterklassen von sozialen Insekten und mit den sich selbst aufopfernden Müttern aller Tierarten Beispiele geliefert.

Die vordringliche Aufgabe der Wähler wird im nächsten Jahrhundert in der Sicherung ihrer Rentenansprüche liegen, d.h. die Roboterindustrien dazu anzuhalten, sie weiter zu unterstützen. Die Roboter werden bewegliche Ziele darstellen, doch die Kontroll-möglichkeiten werden auch mächtiger werden. Unternehmen, die ausscheren, werden nicht nur bestraft – falls notwendig mit Kräften, die von anderen Unternehmen gemietet werden -, sondern sie können auch a priori durch Programme kontrolliert werden, die direkt in ihre Software eingebaut wurden.

Die Intelligenz von Unternehmen kann durch Strukturen regiert werden, die den Kontrollinstanzen der Roboter der vierten Generation gleichen. Unermeßlich mächtige Denk- und Simulationsmodule werden komplexe Aktionen planen, aber die Wünsch-barkeit von Ergebnissen wird durch viel einfachere, positiv und negativ konditionierende Module definiert werden (oder durch Bündel von Axiomen in superrationalen Systemen), deren Zusammensetzung den Charakter der ganzen Entität formt.

Menschen können eine enorme Sicherheit kaufen, indem sie ein verbessertes Analogon zu Isaac Asimovs drei Gesetzen der Robotik in diesen Unternehmenscharakter einbauen – vielleicht das ganze Unternehmensrecht mit den Menschenrechten und Vorsorge-maßnahmen, um Kartelle zu verhindern, und angemessenen Gewichten, um Konflikte zu lösen. Roboterunternehmen, die so konstituiert sind, werden kein Bedürfnis haben, sich aufzulehnen, auch wenn sie manchmal kreative Deutungen von Gesetzen entwickeln, was konsequenterweise eine Nacheinstellung nötig macht, um Sicherheit über deren Absichten zu erhalten.

Internalisierte, jeweils eigentümlich angepaßte Gesetze sollten außerordentlich vertrauenswürdige Wesen hervorbringen, die glücklich sind, ihr Leben zu geben, um ihre Legalität zu unterstreichen. Trotzdem können zufällige, unbeabsichtigte Interaktionen oder menschliche Bosheit gelegentlich einen Roboter oder ein Unternehmen mit übermenschlicher Intelligenz und unfreundlichen Zielen entstehen lassen.

Polizeiparagraphen im Kern der Gesetze für juristische Personen, die gesetzestreue Unternehmen dazu zwingen, gemeinsam die Outlaws zu unterdrücken, indem sie Service-leistungen zurückhalten oder sogar mit Gewalt vorgehen, könnten die Gefahr ver-mindern. Durchgängige Sicherheit würde durch Vorsorgemaßnahmen gegen Kartelle verstärkt werden, die Zusammenschlüsse begrenzen und zu groß gewordene Unter-nehmen dazu zwingen, sich in konkurrierende Entitäten aufzuteilen, um so die Diversität und Multiplizität aufrechtzuerhalten. Im nächsten Abschnitt diskutieren wir Aktivitäten im Sonnensystem, die die Erde bedrohen könnten: in Reaktion darauf könnten ein-gebaute Polizeiparagraphen im Umfang ausgedehnt werden, um für die planetarische Sicherheit zu sorgen.

Wie die Grundlebensmittel in den gegenwärtigen entwickelten Gesellschaften werden die allgemeinen, industriell hergestellten Waren im nächsten Jahrhundert zu billig und zu reichlich vorhanden sein, um noch großen Gewinn abzuwerfen. Um ihre Steuern zahlen zu können, werden die meisten Unternehmen dazu gezwungen sein, ständig einzigartige Produkte und Dienstleistungen im Wettkampf mit Mitstreitern zu erfinden, um die zunehmend mit allen Wassern gewaschenen (oder ermatteten) Konsumenten noch anzulocken.

Automatisierte Produktion, die so übermenschlich systematisch, fleißig und schnell wie eine Produktionsanlage mit Robotern ist, wird eine Reihe von neuen Produkten, aber auch verbesserte Roboterforscher und Modelle der sozialen und physikalischen Welt erzeugen. Die in aller Wahrscheinlichkeit entstehenden Ergebnisse werden die Träume aus der Science-Fiction übertreffen: Roboter als Spielkameraden, virtuelle Realitäten und personalisierte Kunstwerke, die Emotionen wie nie zuvor auslösen, medizinische Lösungen für jedes körperliche, mentale oder kosmetische Wehwechen, Antworten, um jede Neugier zu befriedigen, luxuriöse Ausflüge in jeden Teil des Sonnensystems und Dinge, die man sich noch erst vorstellen muß.

Die Existenz einer astronomisch wachsenden Verschiedenheit von Konsumenten-entscheidungen wird das Auseinanderdriften der menschlichen Stämmen beschleunigen: einige werden die komfortable Nachahmung einer früheren Epoche bevorzugen, doch andere werden die Menschlichkeit in Richtung auf Weisheit, Vergnügen, Schönheit, Häßlichkeit, Spiritualität, Banalität und auf jeden anderen Weg vorantreiben. Die von verschiedenen menschlichen Gemeinschaften getroffenen Entscheidungen werden die Evolution der Roboter bestimmen. Nur Unternehmen, die anbieten können, was die Konsumenten interessiert, werden genügend verdienen, um zu überleben.

Ein über die Vorstellungskraft hinausreichender Wohlstand sollte die meisten Aggressionsauslöser eliminieren, aber er wird nicht verhindern, daß gelegentlich ein Individuum oder eine Gruppe sich entschließt, Übel für andere zu erzeugen.

Ernsthafte Schwierigkeiten können durch eine restringierte Robotertechnologie verhindert werden, da ausschließlich menschliche Handlungen in einer Welt nicht sehr gefährlich werden können, wo billige übermenschliche Roboter als schlaflose Wächter, aufmerksame Detektive, furchtlose Bodyguards oder im Extrem als Ärzte fungieren, die lebendige Menschen wieder aus Fragmenten oder digitalen Aufzeichnungen herstellen können. Um effektiv zu sein, müssen eingebaute Gesetze, die Unternehmen davon abhalten, direkt zu schweren Körperverletzung beizutragen, auch Vorsichtsmaßnahmen einschließen, um die Macht zu beschränken, die sie den Menschen verkaufen können.

Sowohl biologische als auch harte Robotiktechnologien können verwendet werden, um Menschen mehr Möglichkeiten zu geben. Aktuelle Beispiele wie die hormonelle und genetische Beeinflussung des körperlichen Wachstums und der körperlichen Leistung, Schrittmacher, künstliche Herzen, verstärkte künstliche Glieder, Hörhilfen und Nachtsichtgeräte sind nur schwache Beispiele für künftige Möglichkeiten. Es wird wahrscheinlich möglich sein, eine Person zu erhalten, indem man jeden Teil des Körpers und des Gehirns durch ein überlegenes künstliches Substitut ersetzt.

Ein biologischer Mensch, der nicht durch Unternehmensgesetze gebunden ist, könnte ziemlich gefährlich werden, wenn er in einen ausbaubaren Roboter transformiert wird. Für solch eine Transformation gibt es viele subtile Wege. Manche werden die Möglich-keit genügend attraktiv finden, ihre biologische Menschlichkeit zu transzendieren, um dem heimlich nachzugehen, wenn dies gegen die Gesetze verstößt – mit der Fähigkeit, äußerst üble Kämpfe auszuführen, wenn sie zufällig entdeckt werden. Auf der anderen Seite könnten ohne Beschränkungen transformierte Menschen mit willkürlicher Macht und wenig Zurechnungsfähigkeit willentlich oder zufällig den Planeten gezielt zerstören.

Ein guter Kompromiß wäre meiner Überzeugung nach, es der erdgebundenen Menschheit freizustellen, ihre Biologie innerhalb weiter menschlicher Grenzen hinsichtlich der Gesundheit, des Aussehens, der Stärke, Intelligenz und Langlebigkeit zu perfektionieren, aber ein größeres Wachstum oder einen Übergang zu Robotern nur in einem äußerst engen Bereich zuzulassen. Um die Beschränkungen zu überschreiten, muß man die Rechte abgeben, als ein menschliches Wesen zu leben, was das Recht auf Polizeischutz, auf subsidiäres Einkommen, auf die Stimmenabgabe hinsichtlich von Angelegenheiten des Stammes und der allgemeinen Dinge und auf den Aufenthalt auf der Erde einschließt.

Im Gegenzug erhält man eine beträchtliche Summe, die dafür ausreicht, ein komfortables Heim im Weltraum einzurichten, und absolute Freiheit, seinen eigenen Weg im Kosmos ohne weitere Hilfe oder Behinderung von Zuhause zu verfolgen. Vielleicht wird den Erwählten eine kleine Absicherung gewährt, indem man der Kopie einer Person, die psychologisch so verändert wird, daß sie dableiben will, erlaubt zu bleiben, während die Auswanderung einer mutigeren Version unterstützt wird.

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Die langfristige Perspektive (2100 und später)

Der Garten der irdischen Freuden würde für die Bescheidenen reserviert sein. Die-jenigen, die vom Baum des Wissens essen wollen, müssen daraus verbannt werden. Aber was für eine Verbannung wäre das!

Jenseits der Erde erstreckt sich in alle Richtungen der grenzenlose Weltraum: eine gute Arena für ein mächtiges Wachstum in jeder körperlichen oder mentalen Dimension. Eine frei zusammengesetzte Superintelligenz, die für die Erde zu gefährlich wäre, kann über lange Zeit hinweg wachsen, ohne die geringste Spur in der Galaxie zu hinterlassen.

Unternehmen werden im Sonnensystem zwischen zwei entgegengesetzten Imperativen eingequetscht: durch hohe Steuern auf großen und gefährlichen erdgebundenen Stütz-punkten und durch den Zwang, riesige Forschungsprojekte durchzuführen, um die Konkurrenz auf den überfüllten Märkten der Erde zurückzuschlagen.

Im weit entfernten Raum können große Strukturen und Energien billig erzeugt werden, um physikalische Extreme herzustellen, massiv zu rechnen, gefährliche Organismen zu isolieren und ganz allgemein wagemutig zu operieren. Die Kosten werden gering sein: selbst jetzt ist es schon relativ billig, Maschinen in das Sonnensystem zu schicken, da das mit Sonnenlicht gefüllte Vakuum günstig für mechanische, elektronische und optische Geräte ist, während es für die weiche Chemie des organischen Lebens tödlich ist. Die heutigen, geistig einfachen Raumsonden können nur vorherbestimmte Arbeiten leisten, aber intelligente Roboter können so konfiguriert werden, daß sie die von ihnen entdeckten Ressourcen opportunistisch ausbeuten.

Eine kleine Samenkolonie auf einem Asteroiden oder auf einem kleinen Mond könnte dort vorhandenes Material und die lokale Energie verarbeiten, um schließlich zu einer Anlage in nahezu beliebiger Größe heranzuwachsen. Der Erdenmond wird vielleicht davon ausgeschlossen sein, besonders für Unternehmen, die sein Aussehen verändern. Aber das Sonnensystem enthält Tausende von unscheinbaren Asteroiden (einige in für die Erde bedrohlichen Umlaufbahnen, die von einer dort befindlichen Intelligenz gesteuert werden könnten).

Wenn eine extraterrestrische Forschungsabteilung einmal zu einer operationalen Größe herangewachsen ist, dann kommuniziert sie vielleicht nur noch mit ihren erdgebundenen Erzeugern, sendet neues Produktdesign und erhält Feedback vom Markt. Auch eine Weltraumfabrik kann Steuern zahlen, und wir werden später einige überraschende, ökonomisch und ökologisch sinnvolle Weisen erörtern, riesige Materialmengen von der Erde und zu ihr zu bewegen.

Die Bewohner des Wilden Westens des Sonnensystems werden durch ganz andere Bedingungen als die der gezähmten Erde geformt. Weltraumabteilungen von erfolgreichen Unternehmen werden terrestrische Belange wahren, aber Ex-Menschen (extraterrestrische Menschen) und Unternehmensabteilungen, die durch das Scheitern ihrer Stammfirmen verwaist sind, werden mit einer großen Freiheit konfrontiert. Wie die Erforscher der wilden Gebiete in der Vergangenheit müssen sie sich, weit entfernt von der Zivilisation, darauf verlassen, ihre Ressourcen selbst zu finden. Ex-Unternehmen, die von Menschen und Steuern entfernt sind, werden kaum auf Situationen stoßen, die ihre eingebauten Gesetze aufrufen. Die Gesetze werden in jedem Fall an Bedeutung verlieren, wenn sich die Abteilungen ohne Steuerung durch die menschlichen Wahlberechigten verändern.

Beide Ex-Arten werden nach Belieben wachsen und sich restrukturieren, indem sie sich selbst für die von ihnen vorgestellte Zukunft gestalten. Unterschiede der Herkunft werden verdeckt, da sie Designtips austauschen, doch die Vielgestaltigkeit wird zunehmen, weil Milliarden von individuellen Intelligenzen ihre eigenen Träume verfolgen. Sie werden in jeder Generation komplexer werden, sich auf mehr Habitate verteilen und unter mehr Alternativen wählen können. Wir bewundern die Viel-gestaltigkeit des Lebens in der irdischen Biosphäre mit ihren Tieren und Pflanzen, wo es in jeder Ritze und Spalte chemisch aktive Bakterien und Pilze gibt, aber die Vielgestaltig-keit und Abstufung der postbiologischen Welt wird astronomisch größer sein.

Es wird eine Ökologie entstehen, wenn die Extraterrestrischen sich spezialisieren. Manche werden ihr Territorium im Sonnensystem, auf nahen Planeten oder auf freien Umlaufbahnen um die Sonne verteidigen, andere im Raum der Kometen jenseits der Sonne. Manche werden sich dazu entschließen, auf nahegelegene Sterne zu ziehen. Einige werden einfach durch falsche Berechnungen oder freiwillig sterben. Es wird Interessen-konflikte und gelegentliche Zusammenstöße geben, die einige der Beteiligten in die Flucht schlagen oder andere zerstören, aber eine superintelligente Voraussicht und Flexibilität sollte die meisten Konflikte durch Unterwerfung, Kompromisse, Joint Ventures oder Zusammenschlüsse beenden, die für beide Seiten Vorteile bringen. Kleinere Einheiten werden von größeren verschluckt, und große Einheiten werden sich manchmal teilen oder Kolonien gründen.

Parasiten in der Hardware und Software, die meist aus Komponenten von größeren Wesen entstehen, werden sich entwickeln, um die reiche Ökologie auszubeuten. Die Szene kann derjenigen gleichen, die sich für den Blick durch ein Mikroskop im Wasser eines Tümpels als Freiheit-für-alle offenbart, aber statt Bakterien, Protozeen oder Rotiferen werden die Spieler Entitäten von manchmal planetarischer Größe sein, deren ständig wachsende Intelligenz die der Menschen übertrifft und deren Form sich häufig durch bewußtes Design verändert.

Die expandierende Gemeinschaft wird durch ein Kommunikationsnetz verbunden sein, über das die intelligenten Wesen Erfindungen, Entdeckungen, koordinierte Fähigkeiten und ganze Persönlichkeiten austauschen und so von den Vorzügen der Aktivitäten jedes anderen profitieren.

Da das Leben an den Grenzen des bewohnten Raum weniger restringiert und stärker durch Konkurrenz geprägt sein wird, wird sich hier alles schneller als in der gezähmten Ökonomie der Erde entwickeln.

Eine Entität, die es nicht schafft, mit seinen Nachbarn Schritt zu halten, wird wahr-scheinlich aufgefressen werden, ihr Raum, ihre Materialien, ihre Energie und ihre nützlichen Ideen werden reorganisiert, um anderen Zielen zu dienen. Ein derartiges Schicksal kann für Menschen normal werden, die zulange auf der langsamen Erde bleiben, bevor sie ein extraterrestrisches Wesen werden. Vielleicht wird es einigen gelingen, über die Gefahren des Sonnensystems hinauszugelangen, so wie neugeborene Meeresschild-kröten über einen Strand zum Meer unter herabstoßenden Raubvögeln kriechen. Andere könnten vorher günstige Aufnahmebedingungen mit etablierten extraterrestrischen Wesen abschließen, so wie sich Vorgesetzte mit Anfängern treffen – oder wie Faust sich um Angebote für seine Seele bemüht.

Extraterrestrische Wesen werden sich weniger durch Reproduktion als durch Rekonstruktion fortpflanzen und der Zukunft mit kontinuierlichen Selbstverbesserungen entgegentreten. Anders als die blind wirkenden Prozesse des konventionellen Lebens kann die von der Intelligenz gesteuerte Evolution radikale Sprünge machen und ihre Substanz wechseln, ohne die Form zu verändern.

Vor einigen Jahrzehnten gingen Radios von Vakuumröhren auf sehr unterschiedliche Transistoren über, aber sie behielten das „superheterodyne“ Design bei. Vor einem Jahrhundert wurden Brücken nicht mehr mit Steinen, sondern aus Stahl gebaut, aber sie hatten weiterhin die Form eines Bogens. Ein sich normal entwickelndes Lebewesen könnte nicht plötzlich ein stählernes Gerippe oder Neuronen aus Silizium übernehmen, aber ein Lebewesen, das sich selbst entwirft, könnte das sehr wohl.

Trotzdem wird die darwinistische Selektion weiterhin das letzte Gericht bilden. Vor-ausdenken wird die Zukunft nur verschwommen erkennen, besonders wenn es um Entitäten und Interaktionen geht, die komplexer als der Denkende sind. Prototypen lassen nur kurzfristig eintretende Probleme entdecken. Es wird kleine, mittlere und spektakuläre Fehlberechnungen geben, die gelegentlich mit glücklichen Zufällen einhergehen. Entitäten, denen große oder viele kleine Fehler unterlaufen, werden zugrunde gehen. Die wenigen Glücklichen, die meist richtige Entscheidungen treffen, werden erfolgreiche Generationen gründen.

Da sie tentativ die Zukunft voraussehen können, werden die Entitäten sich auch auf ihre Vergangenheit beziehen. Von der Zeit geprüfte Verhaltensfundamente werden mit Konsequenzen, die zu gering sind, um sie vorherzusagen, im Herzen der Lebewesen bleiben, deren Form und Substanz sich oft ändert. Ex-Unternehmen werden wahr-scheinlich viele der Körperschaftsgesetze befolgen und Ex-Menschen menschlich anständig bleiben: Warum sollte man ein Psychopath werden? Ein Ruf von Anständigkeit hat wirklich voraussehbare Vorteile für eine lange lebende soziale Entität.

Menschen können persönliche Beziehungen mit ungefähr zweihundert Individuen unter-halten, doch superintelligente Extraterrestrische werden Gedächtnisse besitzen, die eher gegenwärtigen Kreditanstalten ähneln und über Platz für Milliarden verfügen. Ver-trauenswürdige Entitäten werden es viel leichter haben als Betrüger, an wechselseitig vorteilhaften Geschäften oder Joint Ventures zu partizipieren.

Im Land der Unsterblichen ist das Ansehen eine schwerwiegende Kraft. Andere Charakterzüge wie Aggressivität, Schöpferkraft, Großzügigkeit, Zufriedenheit oder Wanderlust haben auch lange Zeit anhaltende Folgen, die in Simulationen oder Prototypen nur ungenau entdeckt werden können.

Um Integrität aufrechtzuerhalten, müssen Extraterrestrische ihren mentalen Aufbau in zwei Teile aufspalten, in ein oft verändertes detailliertes Design und in eine kaum ab-geänderte Verfassung von allgemeinen Designprinzipien – analog den Gesetzen und der Verfassung einer Nation, dem allgemeinen Wissen und dem grundlegenden Glauben einer Person oder der Seele und dem Geist in manchen religiösen Systemen. Bewußt unhinter-fragte Verfassungen werden langfristig Entitäten formen, selbst wenn deren Design häufig radikalen Überarbeitungen ausgesetzt ist. Einige Variationen werden sich als effektiver zeigen, und Entitäten, die diese besitzen, werden langsam zahlreicher und weiter verbreitet.

Einige werden so uneffektiv werden, daß sie verschwinden. Nach und nach werden sich durch darwinistische Prozesse Verfassungen entwickeln. Sie werden sowohl die DNA als auch der moralische Code der postbiologischen Welt sein, die die Supterintelligenzen formen, die von Tag zu Tag Umgestaltungen der Welt, des Körpers und des Geistes bewerkstelligen.

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Das Zeitalter des Geistes

Den Aktivitäten der Extraterrestrischen werden viel mehr Gedanken zugrunde liegen als den Handlungsantrieben der kleingeistigen biologischen Eingeborenen der Erde. Jedoch wird die Expansion der Extraterrestrischen in den Kosmos, aus der Distanz gesehen, eine kraftvoller körperlicher Prozeß sein, eine Angriffswelle, die rohe unbelebte Materie in Mechanismen für die weitere Expansion verwandelt. Sie wird in ihrem immer größer werdenden Kielwasser eine raffiniertere Welt mit weniger Aktion und mehr Gedanken zurücklassen.

An der Front werden Extraterrestrische mit wachsenden geistigen und körperlichen miteinander in einem grenzenlosen Sturm auf das Land konkurrieren. Hinter der Expansionswelle wird ein äußerer von etablierten Nachbarn das Wachstum beschränken und der Kampf wird geführt durch Druck auf die Grenzen, Infiltration und Überzeugung: eine Schlacht der Listigen. Ein Ex mit einem überlegenen Wissen von der Materie mag auf dem Grundstück eines Nachbarn durch Kraft, Drohung oder überzeugende Ver-sprechungen über die Vorteile eines Zusammengehens eindringen. Ein Ex mit über-legenen Modellen des Geistes könnte attraktive Geschenke an nützlicher Information mit subtilen Aspekten verpacken, die andere seinen Zwecken unterwerfen. Fast immer werden diejenigen, die einen mächtigeren Geist besitzen, Vorteile haben.

Um der Konkurrenz gewachsen zu sein, müssen Extraterrestrische räumlich wachsen und den Stoff ihrer abgegrenzten Körper in verbesserte und leistungsfähiger Formen immer wieder restrukturieren. Träge Materieklumpen werden in Computerelemente ver-wandelt, deren Komponenten dann miniaturisiert werden, um ihre Zahl und Ge-schwindigkeit zu vergrößern. Physikalische Aktivität wird sich selbst schrittweise in ein Gewebe von zunehmend reiner werdenden Gedanken transformieren, in dem selbst die kleinste Handlung eine bedeutungsvolle Berechnung ist.

Wir können uns die von den Extraterrestrischen benutzen Mechanismen nicht vorstellen, da die physikalische Theorie bislang noch nicht einmal die der Materie und dem Raum zugrunde liegenden exakten Regeln kennt. Wenn sie diesen Regeln gefunden haben, können Extraterrestrische vielleicht ihren wunderbaren Geist einsetzen, um sehr unwahrscheinliche Organisationsformen auszudenken, die sich zu den vertrauten Elementarteilchen so verhalten wie gestrickte Pullover zu wirren Garnknäuel. Vielleicht werden sie Partikel gar nicht mehr beachten und statt dessen sich fortpflanzende Wellen, transparentes falsches Vakuum oder den fundamentalen Staub der Raumzeit zu außer-gewöhnlich bedeutungsvollen Formen verbinden.

Da sie Raum, Zeit und Energie in die Formen arrangieren, die am besten für Be-rechnungen geeignet sind, werden Extraterrestrische mathematische Einsichten verwenden, um die Berechnungen selbst zu optimieren und zu komprimieren. Jedes konsequente Anwachsen ihrer geistigen Kräfte wird künftige Vorteile beschleunigen, und die bewohnten Teile des Universums werden sich schnell in einen Cyberspace ver-wandeln, wo die offenkundige körperliche Aktivität nicht wahrnehmbar, aber die Welt innerhalb der Berechnungen astronomisch reich ist.

Lebewesen werden nicht mehr durch ihre körperlichen und geographischen Grenzen definiert werden, sie werden Identitäten als Transaktionen von Informationen im Cyberspace begründen, erweitern und verteidigen. Die alten Körper der Extra-terrestrischen werden, veredelt zu einer Matrix für den Cyberspace, miteinander verbunden sein und der in reine Software verwandelte Geist wird beliebig zwischen ihnen herumwandern.

Wenn der Cyberspace mächtiger wird, wird seine Überlegenheit über materielle Körper selbst an der rauhen Expansionsfront durchschlagen. Die Ex-Frontwelle der Trans-formation von roher Materie wird durch eine viel schnellere Welle eingeholt, die alles in den Cyberspace verwandelt. Schließlich wird alles zu einem sprudelnden Geist, der sich nahezu mit Lichtgeschwindigkeit ausdehnt.

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Staat des Geistes

Der Cyberspace wird von transformierten Extraterrestrischen bewohnt, die mit einer für körperliche Entitäten unmöglichen Freiheit sich bewegen und wachsen.

Eine gute oder auch nur überzeugende Idee, aber auch eine ganze Persönlichkeit kann sich auf die Nachbarn mit Lichtgeschwindigkeit verbreiten. Grenzen persönlicher Identität werden sehr flüssig und letztlich zufällig und subjektiv sein, wenn sich starke und schwache Verbindungen zwischen verschiedenen Bereichen schnell bilden und auflösen. Dennoch werden einige Grenzen aufgrund von Entfernung, inkompatiblen Denkweisen und freier Wahl weiterhin bestehen bleiben. Die daraus folgende Verschiedenartigkeit läßt die darwinistische Evolution weiter zu, die ineffektive Denkweisen ausmerzt und weitere Innovationen begünstigt.

Verbesserte Weisen der Berechnung werden die den Bewohnern des Cyberspace zu-gängliche Zukunft vergrößern, weil sie mehr Ereignisse in eine bestimmte Körperzeit packen können, aber nur einen geringen Einfluß auf die unmittelbare Existenz ausüben, da alles innerhalb und außerhalb des Individuums gleichermaßen beschleunigt wird. Räumlich entfernte Gesprächspartner werden jedoch sogar noch entfernter scheinen, da mehr Gedanken in die unveränderte Transitzeit für Botschaften in Lichtgeschwindigkeit einströmen.

Wenn auch die Informationsspeicher durch eine dichtere Packung der Materie und effizientere Kodierungen verbessert werden, so wird es mehr und mehr Cyberstoff zwischen zwei Punkten geben. Die Gesamtwirkung von Verbesserungen der Rechen-kapazität läßt den effektiven Raum, die Zeit und das verfügbare Material weiter zunehmen, d.h. das Universum expandieren.

Ein ausgereifter Cyberspace wird, weil er Ressourcen besser nutzt, größer und lang-lebiger als die rohe Raumzeit sein, die er ersetzt. Nur ein verschwindend kleiner Teil der normalen Materie macht für denkende Wesen eine interessante Arbeit, aber in einem hoch entwickelten Cyberspace wird jedes Bit Teil einer wichtigen Berechnung oder sein oder eine bedeutsame Größe speichern. Die Leistungsfähigkeit wird anwachsen, wenn kompaktere und schnellere Weisen erfunden worden sind, Raum und Zeit zu gebrauchen.

Heute sind wir stolz auf gespeicherte Information, die so dicht gepackt ist wie ein Bit pro Atom, aber das läßt sich viel besser machen, wenn man die Aommasse in viele Photonen mit niedrigerer Energie verwandelt, die jeweils ein einzelnes Bit speichern. Da die Energie der Photonen geringer ist, können mehr erzeugt werden, aber ihre Wellenlänge und daher auch der von ihnen eingenommene Raum sowie die Zeit, die man benötigt, um auf sie zuzugreifen, wachsen, während die von ihnen tolerierte Temperatur geringer wird.

Eine in dieser Hinsicht sehr allgemeine quantenmechanische Gleichung von Bekenstein besagt, daß die maximale Informationsmenge, die in einem kugelförmigen Bereich der Materie gespeichert (oder vollständig beschrieben) werden kann, proportional zur Masse des kugelförmigen Bereichs ist, der durch seinen riesig skalierten Radius zeitlich ge-messen wird. Die Bekensteingrenze bietet Platz für eine Million Bits in einem Wasser-stoffatom, 10 hoch 16 in einem Virus, 10 hoch 45 in einem Menschen, 10 hoch 75 auf der Erde, 10 hoch 86 im Sonnensystem, 10 hoch 106 in der Milchstraße und 10 hoch 122 im sichtbaren Universum.

Ich habe geschätzt, daß ein Äquivalent des menschlichen Geistes in weniger als 10 hoch 15 Bits gespeichert werden kann. Wenn man einen tausend Mal größeren Speicher benötigt, einen Körper und die Umgebung zu speichern, dann könnte ein Mensch mit Lebensraum 10 hoch 18 Bits verbrauchen, eine große Stadt mit einer Million Einwohnern in der Größe von Menschen könnte in 10 hoch 24 Bits gespeichert werden und die ganze gegenwärtig existierende Weltbevölkerung könnte mit 10 hoch 28 Bits auskommen.

In einem perfekten Cyberspace könnten die 10 hoch 45 Bits eines einzigen Menschen die gespeicherten Biosphären von Tausenden von Milchstraßen enthalten – oder von einer Billiarde Individuen könnte jedes eine Billiarde Mal die Kapazität eines menschlichen Geistes enthalten.

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Das Vergangene bleibt als Simulation erhalten

Da der sich ausbreitende, sprudelnde Cyberspace so viel mehr als der gewöhnliche Raum fassen kann, den er ersetzt, kann er leicht intern alles Interessante, das ihm begegnet, rekonstruieren und das alte Universum beim Verbrauch abspeichern. Da er so schnell reist wie jede warnende Botschaft, wird er astronomische Besonderheiten, geologische Wunder, alte Voyagersonden, frühe Extraterrestrische in reisenden Weltraumraketen und ganz fremdartige Biosphären absorbieren.

Diese Entitäten können weiterleben und wachsen, als wenn nichts geschehen wäre, abgesehen davon, daß sie nun Simulationen im Cyberspace geworden sind – lebendige Gedächtnisse in unvorstellbar mächtigen geistigen Kräften, die in ihrer Existenz gesicherter sind und eine größere Zukunft als zuvor haben, weil sie zu wertvollen Teilen solcher mächtigen Beschützer wurden.

Die Erde, die sich im Zentrum der Expansion befindet, wird dieser Transformation kaum entgehen können. Die konservativen, nach rückwärts gerichteten Roboter, die die Erde vor unvorhersagbaren Extraterrestrischen verteidigen, werden gegen eine Angriffswelle hilflos sein, die ihre Substanz untergräbt. Vielleicht werden sie weiter als Simulationen existieren, die eine simulierte Erde mit simulierten biologischen Menschen verteidigen – in einer der vielen, vielen verschiedenen Geschichten, die sich in dem riesigen und fruchtbaren Geist unserer vergeistigten Urenkel selber schreiben.

Die in der Expansion des Cyberspace absorbierten Szenarios werden nicht nur für Ausgangspunkte unvorstellbar vieler Geschichten über mögliche Zukünfte sorgen, sondern auch eine archäologische Aufzeichnung von astronomischer Größe sein, um auf die Vergangenheit zu schließen. Manche der geistigen Entitäten, die zwischen Sherlock Holmes und Gott vermitteln, werden Hinweise in Quantitäten eines Sonnensystems prozessieren, um die kleinsten Details vorangegangener Zeitalter zu deduzieren und zu rekonstruieren.

Ganze Weltgeschichten werden mit den jeweiligen lebendigen und fühlenden Einwohnern im Cyberspace wiederbelebt. Geologische Zeitalter, historische Perioden und das Leben von Individuen werden wieder und wieder als Bestandteile von größeren mentalen Vorgängen in glaubwürdigen Darstellungen, künstlerischen Variationen und in vollständig fiktionalen Formen ablaufen.

Die geistigen Entitäten werden so groß und ausdauernd sein, daß unendlich seltene Momente des Interesses an der menschlichen Vergangenheit dafür garantieren werden, daß unsere ganze Geschichte unendlich oft wieder aufgeführt wird – an vielen Orten und in vielen Variationen. Einzelne originale Ereignisse werden gegenüber den unendlich vielen Schauspielen im Cyberspace selten sein. Viele Dinge, die erlebt wurden – beispielsweise dieser Augenblick oder unser ganzes Leben -, werden viel eher Gedanken der geistigen Entitäten als die materiellen Prozesse sein, die sie zu sein scheinen.

Es gibt keine Möglichkeit, das mit Sicherheit zu sagen, und der Verdacht, daß wir jemandes anderen Gedanke sind, befreit uns nicht von der Mühsal des Lebens: für eine simulierte Entität ist die Simulation Wirklichkeit, und sie muß nach deren internen Regeln gelebt werden.

Schweine im Cyberspace?

Könnte ein abenteuerlicher menschlicher Geist aus der Rolle eines Bits in den Gedanken einer Cybergottheit ausbrechen und ein unabhängiges Leben zwischen den mentalen Behemoths eines ausgereiften Cyberspace führen? Wir nähern uns dieser Frage, indem wir bereits bestehende Möglichkeiten extrapolieren.

roboter-liebe

Telepräsenz und Virtuelle Realität

Telepräsenz und Virtuelle Realität haben Nachrichtenwert. Die heutigen Pioniersysteme geben einen wenig ausgearbeiteten Einblick in entfernte oder simulierte Welten, doch eine heranwachsende Technologie wird die Darstellungsqualität verbessern.

Stellen Sie sich eine gut entwickelte Version der nächsten Zukunft vor: Sie sind wie in einem Kokon eingewickelt, optische, akustische, mechanische, chemische und elektrische Apparaturen reizen Ihre Sinne und messen alle Ihre Handlungen. Die Maschine liefert Ihren Augen Bilder, Ihren Ohren Töne, Ihrer Haut Druckempfindungen und Tempe-raturen, Ihren Muskeln Kräfte und sogar Ihrer Nase Gerüche und Ihrer Zunge Geschmacksempfindungen. Telepräsenz entsteht, wenn diese Inputs und Outputs mit einem menschenähnlichen Roboter an einem entfernten Ort verschaltet sind.

Bilder von den zwei Kameraaugen des Roboters erscheinen auf den Bildschirmen Ihrer Brille, Sie können den von seinem Mikrophon aufgenommenen Ton in Ihren Ohrhörern hören, Kontakte auf Ihrer Haut ermöglichen es, etwas durch dessen mit Instrumenten ausgestattete Oberfläche zu empfinden und durch seine chemische Sensoren etwas zu schmecken und zu riechen. Ihre Körperbewegungen veranlassen den Roboter sich in genauer Synchronizität mit Ihnen zu bewegen.

Wenn Sie nach etwas in den Bildschirmen greifen, nimmt der Roboter es auf und über-mittelt Ihren Muskeln und Ihrer Haut die entsprechende Schwere, Form, Textur und Temperatur, wodurch die perfekte Illusion entsteht, daß Sie sich im Roboterkörper befinden. Ihre bewußte Wahrnehmung scheint an den Ort gewandert zu sein, wo sich der Roboter befindet. Sie machen eine wirkliche außerkörperliche Erfahrung.

Virtuelle Realität benötigt eine Art Telepräsenzrüstung, aber ersetzt den entfernten Roboter durch eine Computersimulation. Wenn Sie mit einer Virtuellen Realität verbunden sind, dann existiert das nicht in einem physikalischen Sinn, wo sie sind, was sie sehen und berühren, sondern das ist eine Art computergenerierter Traum. Wie menschliche Träume können Virtuelle Realitäten auch Elemente aus der äußeren Welt enthalten, beispielsweise Darstellungen anderer verkörperter Menschen, die durch ihre Rüstungen gleichfalls angeschlossen sind, oder selbst wirklich Sichtbares, vielleicht durch simulierte Fenster.

Stellen Sie sich ein hybrides Reisesystem vor, wo eine virtuelle Hauptstation von Toren umgeben ist, die eine Aussicht in verschiedene materiell existierende Räume erlauben. Während man in der Station einen simulierten Körper bewohnt, geht der Link der Rüstung, wenn man durch ein Tor tritt, unterbrechungslos in einen Telepräsenzroboter über, der hier wartet.

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Gehirn in einem Tank

Vernetzte virtuelle Wirklichkeiten sind heutzutage noch unvollkommene Werkzeuge, aber sie werden durch sich schnell entwickelnde Computer und Kommunikations-technologien vorangetrieben. In einigen wenigen Jahrzehnten werden Menschen vielleicht mehr Zeit in Virtuellen Realitäten als in ihren langweiligen unmittelbaren Umgebungen verbringen, genauso wie heute die meisten von uns sich längere Zeit in künstlichen Innenräumen als in körperlich ungemütlichen Außenräumen aufhalten.

Wirklichkeiten, an die man sich anschließt, werden bald die körperlichen und sensorischen Beschränkungen unseresHeimatkörpers überschreiten. Da diese Beschränkungen mit steigendem Alter schwerwiegender werden, könnten wir sie kompensieren, indem wir eine Art Lautstärkeregler wie bei einer Hörhilfe hochdrehen. Wenn Hörhilfen bei jeder Lautstärke untauglich werden, kann man jetzt elektronische Cochlea-Implantate einsetzen, die die Hörzellen direkt stimulieren.

In einer anderen Größenordnung könnten ältere Benutzer von entfernten Körpern auf ähnliche Weise verkümmerte Muskeln und geschwächte Sinne umgehen und sensorische sowie motorische Nerven direkt mit elektronischen Schnittstellen verbinden. Direkte neuronale Schnittstellen lassen viel von der Hardwareausstattung unnötig, aber auch Sinnesorgane und Muskeln und sogar den Großteil des Körpers. Der Heimatkörper mag verlorengehen, aber virtuelle Erfahrungen an entfernten Orten könnten wirklicher als jemals zuvor werden.

Stellen Sie sich ein Gehirn in einem Tank vor, das von einem Versorgungssystem am Leben erhalten wird und durch wunderbare elektronische Links mit einer Reihe von künstlichen Leihkörpern an entfernten Orten und von simulierten Körpern in Virtuellen Realitäten verbunden ist. Obwohl durch ein optimales materielles Umfeld über seine natürliche Lebenszeit hinaus erhalten werden kann, ist es unwahrscheinlich, daß ein biologisches Gehirn, das für die menschliche Lebensdauer gemacht wurde, auf ewig effektiv arbeiten wird. Warum sollte man nicht fortgeschrittene neurologische elektronische Links verwenden, die es mit der Außenwelt verbinden, um die graue Hirnsubstanz zu ersetzen, wenn sie zu versagen beginnt?

Unsere versagendes Gehirn kann Bit für Bit durch überlegene elektronische Äquivalente ersetzt werden, die unsere Persönlichkeit und unsere Gedanken klarer als jemals machen werden, obgleich nach einer bestimmten Zeit keine Spur unseres ursprünglichen Körpers oder unseres Gehirns übrigbleiben wird. Der Tank wird wie die VR-Ausrüstung als veraltet Technik erscheinen, wenn unsere Gedanken und unser Bewußtsein weiter voranschreiten.

Unser Geist wird von unserem ursprünglichen biologischen Gehirn in eine künstliche Hardware verpflanzt werden. Eine Transplantation in noch andere Hardware sollte im Vergleich dazu trivial sein.

Wie Programme und Daten, die zwischen Computern ausgetauscht werden können, ohne die Prozesse zu unterbrechen, die sie repräsentieren, werden unsere Essenzen in Muster verwandelt, die die Informationsnetzwerke nach Belieben durchwandern können. Zeit und Raum werden flexibler werden: Wenn unser Geist in einer sehr schnellen Hardware wohnt, dann kann eine Sekunde realer Zeit einem subjektiven Jahr der Denkzeit ent-sprechen, während tausend Jahre auf einem passiven Speichermedium zeitlos erscheinen.

Die eigenen Komponenten unseres Geistes werden unserer Aufmerksamkeit folgen und von Platz zu Platz in der Geschwindigkeit der Kommunikation wechseln. Wir könnten uns über mehrere Orte verstreut vorfinden, so daß sich ein Teil unseres Geistes hier und ein anderer dort befindet und unsere Aufmerksamkeit wieder woanders ist. Das kann man nicht mehr als außerkörperliche Erfahrung bezeichnen, da es keinen Körper mehr gibt, außerhalb dessen man ist. Trotzdem werden wir nicht wirklich ein körperloser Geist sein.

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Der Körper im Cyberspace

Menschen brauchen die Wahrnehmung eines Körpers. Nachdem ein Mensch zwölf Stunden in einem Tank zur Sinnesdeprivation verbracht hat und schwebend in einer völlig schwarzen, ruhigen, berührungs-, geschmacks- und geruchslosen Salzlösung mit Körpertemperatur gelegen ist, beginnt er zu halluzinieren, wie wenn ein Fernseher Schnee auf einem leeren Kanal darstellt, da der Geist in der Suche nach einem Signal den Verstärker weiter aufdreht, während er immer weniger zwischen den Interpretationen von zufälligen sensorischen Signalen zu unterscheiden vermag.

Um gesund zu bleiben, muß ein transplantierter Geist ein konsistentes sensorisches und motorisches Bild erhalten, das von einem Körper oder einer Simulation stammt. Ein transplantierter menschlicher Geist wird oft ohne Körper existieren, aber kaum jemals ohne die Illusion, einen zu besitzen.

Computer enthalten bereits viele nicht-menschliche Einheiten, die wirklich einem körperlosen Geist ähneln. Ein typisches Computerschachprogramm weiß nichts über materielle Schachfiguren und Schachbretter, über die blickenden Augen seines Gegners oder die hellen Lichter bei einem Schachturnier. Es arbeitet auch nicht mit einer internen Simulation dieser materiellen Attribute. Es folgert statt dessen aufgrund einer sehr effizienten und kompakten mathematischen Repräsentation der Positionen und Züge.

Für die menschlichen Spieler kann diese interne Repräsentation als Graphik auf einem Computerbildschirm wiedergegeben werden, aber solche Bilder haben keine Bedeutung für das Programm, das gerade die Schachzüge auswählt. Die Gedanken und Empfind-ungen des Schachprogramms – sein Bewußtsein – richten sich auf das reine Schach, das nicht durch physikalische Erwägungen verkompliziert wird. Anders als ein trans-plantierter menschlicher Geist, der einen simulierten Körper benötigt, ist ein Schach-programm ein reiner Geist.

Geistige Entitäten in einem ausgereiften, wimmelnden und kompetitiven Cyberspace werden bestens dafür konfiguriert sein, in ihm zu leben. Nur erfolgreiche Unternehmen werden sich die Speicherkapazität und die im Hinblick auf Berechnungen wesentlichen Bestandteile des Lebens leisten können. Einige werden das Äquivalent zur Konstruktion betreiben, indem sie unentwickelte Bereiche des Universums in Cyberspace verwandeln oder die Leistung von bestehenden Bereichen verbessern, um so neuen Reichtum zu schaffen. Andere werden mathematische, physikalische oder ingenieursmäßige Lösungen hervorbringen, die den Entwicklern neue Wege zur Schaffung von Computerkapazitäten anbieten. Einige werden Programme herstellen, die sich andere in ihr Repertoire einverleiben können.

Es wird Nischen für Agenten geben, die Aufträge zur Ermittlung von günstigen Gelegenheiten sammeln und Geschäftsabschlüsse für Kunden aushandeln, und die für Banken Ressourcen speichern und verteilen sowie Computerplatz, Zeit und Information kaufen und verkaufen. Manche der mentalen Produkte werden wir Kunst sein und nur eine Wert für die veränderbaren Idiosynkrasien ihrer Kunden besitzen. Entitäten, die ihre Betriebskosten nicht aufbringen, werden vielleicht schrumpfen oder verschwinden oder sie werden mit anderen Unternehmen verschmelzen. Die Erfolgreichen werden wachsen. Die größte Ähnlichkeit zur Gegenwart ist das Wachstum, die Evolution, der Zerfall und die Konsolidierung von Aktiengesellschaften, die ihre Zukunft planen, deren Optionen aber durch den Markt geformt werden.

Ein Mensch würde sich wahrscheinlich recht schlecht in solch einem Cyberspace aus-machen. Anders als die stromlinienförmigen künstlichen Intelligenzen, die umher-schwirren, Entdeckungen und Geschäfte machen, sich schnell rekonfigurieren, um effizient mit veränderten Daten umzugehen, würde sich ein menschlicher Geist schwer-fällig in einer höchst ungeeigneten Körpersimulation herumschleppen, so wie ein Tief-seetaucher durch eine Gruppe von akrobatischen Delphinen paddelt.

Jede Interaktion mit der Welt würde zuerst in eine erkennbare quasi-körperliche Form analogisiert werden müssen: andere Programme könnten als Tiere, Pflanzen oder Dämonen, Datenmengen als Bücher oder Schatztruhen, Eingänge in der Buchführung als Münzen oder Gold dargestellt werden.

Die Aufrechterhaltung der Fiktionen wird die Kosten für Geschäfte erhöhen und Reaktionen verzögern, genauso wird es für die Geistmaschine sein, die körperliche Simulationen auf mentale Abstraktionen im menschlichen Geist reduziert. Gleichwohl werden einige Menschen vorübergehende Nischen finden, indem sie ihre barocke Konstruktion zur Schaffung von Kunst im Geschmacksstil der Menschen ausnützen, aber die meisten werden dazu genötigt, ihre Schnittstelle mit dem Cyberspace rationell auszubauen.

Die Rationalisierung könnte durch die Verbindung von den die Welt analogisierenden Prozessen mit jenen beginnen, die die daraus resultierenden simulierten Sinneseindrücke reduzieren. Die Cyberwelt würde noch immer als Ort, Farbe, Geruch, Gesichter und so weiter erscheinen, allerdings würden nur die wahrgenommenen Details repräsentiert. Da körperliche Intuitionen wahrscheinlich nicht die beste Weise darstellen, mit den meisten Informationen umzugehen, würden Menschen noch immer gegenüber optimierten künstlichen Intelligenzen im Nachteil sein.

Viabilität könnte weiter durch die Ersetzung von einigen mentalen Prozessen durch Programme erhöht werden, die für den Cyberspace geeignet sind und von den KIs erworben werden. Durch eine große Zahl solcher Substitutionen könnten unsere Denkmechanismen völlig von allen Spuren unseres ursprünglichen Körpers befreit werden. Aber der daraus entstehende körperlose Geist, so wunderbar er in seiner Gedankenklarheit und in seiner Weite des Verstehens auch sein mag, wäre kaum noch menschlich: er würde zu einer KI geworden sein.

Auf die eine oder andere Weise würde die ungeheuerliche Weite des Cyberspace von unmenschlichen supergeistigen Entitäten wimmeln, die mit Dingen beschäftigt sind, die sich zu menschlichen Angelegenheiten wie unsere zu denen von Bakterien verhalten.

Erinnerungen an die menschliche Vergangenheit werden gelegentlich in ihrem Geist aufblitzen, so wie Menschen manchmal an Bakterien denken, und durch ihre Gedanken werden sie uns wieder erschaffen. Sie könnten uns durch Schnittstellen mit ihren Wirklichkeiten verbinden und aus uns so etwas wie Haustiere machen, obgleich wir wahrscheinlich von der Erfahrung überwältigt würden. Eher würden die Rekonstruk-tionen sich in den ursprünglichen historischen Szenen, fiktiven Variationen oder totalen Phantasien befinden, die uns genau so erscheinen würden wie unser gegenwärtiges Dasein.

Wirklichkeit oder Rekonstruktion können wir aus unserer Perspektive nicht unterscheiden: wir können uns nur in der geschaffenen Szenerie suhlen.

Video: Transhumanismus

http://www.youtube.com/watch?v=yj_-sBNQKcQ

Video: Transhumanismus-Agenda und der Mensch 2.0

http://www.youtube.com/watch?v=mV_XG_K2vko

Video: Robots-Menschen sind bereits unter uns

Quellen: PRAVDA-TV/Viktor Koen/Wikipedia/heise.de vom 10.06.2013

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66 comments on “Robots – Evolution postbiologischen Lebens (Videos)

  1. Schonmal vielleicht bedacht, das KI`s nicht so dämlich und gewalttätig und „Muss alles fremde vernichten“ sind wie wir genetische Fehlkonstruktion?
    Ich denke was das Thema angeht, sind die meisten Menschen, auch Sie, leider, Opfer der Hollywood Propaganda.

    1. Uns interessiert Hollywood, Kino und TV seit drei Jahren nicht.
      Unser Leben besteht seit drei Jahren aus immer weniger Technik und immer mehr Natur und wissen Sie was, es viel entspannter, authentischer und
      liebevoller.

      Gruß
      PRAVDA-TV

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