Britische Ökonominnen haben bereits 2010 Löhne nach sozialem Nutzen berechnet.
Kinderbetreuerinnen verdienen im Verhältnis zum gesellschaftlichen Nutzen ihrer Arbeit zu wenig. Die Einkommen von Werbern, Investment-Bankern und Steuerberatern hingegen sind zu hoch.
Das haben britische Ökonominnen berechnet. Sie fordern, dass der soziale Nutzen einer Arbeit in die Löhne und Preise einfließen soll. Das Forschungsteam der unabhängigen Denkfabrik „New Economics Foundation (NEF)“ hat den ökonomischen, sozialen und ökologischen Wert von sechs Berufen mit einer Methode des „Social Return on Investment“ berechnet.
Dabei handelt es sich um eine Methode, welche die klassische Methode zur Messung der Rendite des eingesetzten Kapitals (Return of Investment) um einen sozial-ökonomischen und einen umweltpolitischen Wert erweitert.
Hoher Nutzen tief entlohnte Arbeit
Kinderbetreuerinnen, Putzfrauen und Beschäftigte im Abfallrecycling verdienen laut der Studie zu wenig: Kinderbetreuung ermöglicht es Eltern, weiterhin erwerbstätig zu sein. Sie bezahlen deshalb mehr Steuern. Die Kinder werden bei guter Betreuung zusätzlich gefördert, haben später weniger Probleme und kosten damit die Gesellschaft weniger.
Fazit der britischen Ökonominnen: Dem Einkommen einer Kinderbetreuerin von einem Pfund (1,2 €) steht ein Gewinn für die Gesellschaft von 9,5 Pfund (11,5 €) gegenüber.
Abfallrecycling am wertvollsten
Reinigungskräfte in Krankenhäusern schaffen für jedes Pfund, das sie verdienen, sogar mehr als 10 Pfund (12 €) an gesellschaftlichem Wert. Sie sind verantwortlich dafür, dass sich Infektionskrankheiten mit teuren Folgekosten nicht verbreiten.
Beschäftigte im Abfallrecycling schneiden mit einem Kosten-Nutzen-Verhältnis von einem zu 12 Pfund (14,5 €) am besten ab. Sie sparen laut der Studie Emissionen ein und reduzieren en Rohstoffverbrauch.
Hohe Kosten für hohe Löhne
Investment-Banker, Werbefachleute und Steuerberater verdienen laut der Studie zu viel. Investment-Banker erleichtern wirtschaftliche Aktivitäten und sorgen damit für Jobs und Steuerzahlungen. Die am besten bezahlten Bank(st)er haben jedoch mit fehlgeschlagenen Spekulationen einen riesigen und irreparablen volkswirtschaftlichen Schaden ange-richtet. Das Ergebnis ist deshalb negativ. Für jedes Pfund, das Spitzenbanker verdienen, zahlt die Gesellschaft 7 Pfund (8,5 €) drauf.
Führungskräfte von Werbeagenturen vernichten mit jedem verdienten Pfund Werte der Gesellschaft in der Höhe von 11 Pfund (13 €). Sie schaffen zwar Arbeitsplätze, doch schwerer wiegen laut der Studie die negativen Seiten ihrer Kampagnen.
Diese würden Unzufriedenheit stiften und dazu verleiten, Schulden zu machen. Zu dem schade zu viel Konsum der Umwelt.
Steuerberater reduzieren die Einkünfte des Staates
Von den sechs Berufen schneiden Steuerberater mit Abstand am schlechtesten ab, 47 Pfund (57 €) kostet es die Gesellschaft, wenn einer ein Pfund verdient. Steuerberater reduzieren direkt die Einkünfte des Staates.
Wer ein hohes Einkommen bezieht und damit mehr Steuern bezahlt, sei deshalb nicht automatisch ein Leistungsträger für die Gesellschaft, sagte Ellis Lawlor, Co-Autorin der Studie, gegenüber der BBC.
Wirtschaftszweige mit den höchsten Einkommen würden oft andere Branchen zerstören oder die gesellschaftlichen Kosten ihrer Tätigkeiten nicht voll bezahlen. Wirtschafts-zweige mit einem hohen sozialen Wert hingegen würden meist viel zu tief entlohnt.
Sozial wertvolle Arbeit besser bezahlen
Eine Gesellschaft braucht ein Lohnsystem, das nicht diejenigen Tätigkeiten belohnt, welche den grössten Profit auf Kosten von Gesellschaft und Umwelt machen, sondern diejenigen Tätigkeiten mit dem grössten gesellschaftlichen Nutzen, sagt Eilis Lawlor.
Konkret schlagen die Studienautorinnen unter anderem vor, die sozialen und ökologischen Kosten einer Arbeit in den Preis einzubeziehen, zum Beispiel durch eine Steuer auf sozial und ökologisch bedenkliche Produkte.
Umgekehrt müsse man die sozialen und ökologischen Kosten oder Gewinne auch bei den Löhnen berücksichtigen und beispielsweise Kinderbetreuerinnen besser bezahlen.
Die Studie in Englisch war im Internet zu finden unter…
www.neweconomics.org/sites/neweconomics.org/files/A_Bit_Rich.pdf
leider wurde der Link gelöscht.
Nach wie vor hängen wir an der Brust von Hure Babylon, der verblendete Tanz um das goldene Kalb setzt sich fort. Ich, mein Auto, mein Job, mein Hobby, mein Urlaub – Mensch, wach endlich auf!
Quellen: PRAVDA-TV/neweconomics.org/frauensicht.ch vom 30.04.2013
Weitere Artikel:
Alternatives Arbeitssystem: „20 Stunden Arbeit sind genug“ (Video-Dokumentation)
Der Konsum und seine Folgen (Video)
Forscher: Sparpolitik gefährdet die Gesundheit
Rotes Kreuz: Größte Armut in Europa seit Ende des 2. Weltkrieges
Die “verbotene” Nachricht: In Griechenland wird Zensur als Mittel der Politik eingesetzt
Armutsbericht: Betroffene ausgeklammert – eine Mogelpackung
Wir konsumieren uns zu Tode (Video-Vortrag)
Leopold Kohr: Leben nach menschlichem Maß (Video)
Tischgesellschaft: Der Verpixelte in der Gleichschaltung (Video)
20% in 12 Jahren eingebüßt – Rentner haben real immer weniger in der Geldbörse
EU-tanic: 170.000 Ungarn von Zwangsräumung bedroht – Demo in Budapest
Das universelle Verblödungssystem (Video)
Armutskonferenz: Die Worte „arbeitslos“ und „alleinerziehend“ sind zu verbieten
Massen-Hypnose durch Kino und Fernsehen (Video)
Der Schwarze Peter geht um – Warum gibt es zu wenig Krippenplätze?
EU-Vernichtung Griechenlands: “Den Leuten hier geht es wirklich dreckig”
Tragödie in Spanien: Massenarbeitslosigkeit, Armut und Ausweglosigkeit
Deutschland: Mehr als eine Million Kinder leben in Armut
Eurokrise in Spanien – Keine Arbeit = schlechte Ernährung
Tischgesellschaft: Der Verpixelte in der Gleichschaltung (Video)
Staatenlos & Neue Welt Ordnung oder Heimat & Weltfrieden (Kurzfilm)
Tja, und mich nennt man unrealistisch.
Halllooo, dieses System wird von eben jenen die ein negatives Ertragsergebnis erzeugen geleitet.
Wo leben diese Leute, die sich sowas ausdenken?
Wir könnten seit 1950 im Paradies leben ALLE.
Aber das ist nicht der Ziel, das Ziel ist es, auszubeuten, zu vernichte, klein zu halten, und zu zerstören, mit maximal möglichem Profit.
korrektur der links zur studie:
http://www.neweconomics.org/publications/entry/a-bit-rich
die pdf:
http://s.bsd.net/nefoundation/default/page/-/files/A_Bit_Rich.pdf