Rätsel um Phantominsel Sandy Island gelöst

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Auf Karten ist Sandy Island verzeichnet – doch als australische Forscher das Eiland ansteuerten, fanden sie nur tiefe See. Ein neuseeländischer Bibliothekar will nun den Ursprung der Phantominsel entdeckt haben. Schuld ist demnach ein Walfänger-Kapitän.

Das Rätsel um eine Phantominsel in der Südsee ist laut einem neuseeländischen Forscher gelöst. Die Insel ist auf renommierten Karten eingetragen, an der angegebenen Stelle aber nicht zu finden – das Meer ist dort überall mehr als 1300 Meter tief.

Erstmals habe ein Walfänger im Jahr 1876 die Insel fälschlicherweise verzeichnet, berichtet jetzt Shaun Higgins. „Was wir haben, ist ein Punkt auf der Karte, der damals eingetragen und seitdem kopiert und wieder kopiert wurde“, sagte Higgins dem Radiosender ABC.

Der Bibliothekar am Museum in Auckland hatte sich in den Archiven auf die Suche nach der Insel gemacht, nachdem australische Geologen diesen Herbst vergeblich nach dem Eiland gesucht hatten. Higgins fand bei seiner Recherche heraus, dass der Kapitän des Walfängers „Velocity“ 1876 von „großen Brandungswellen“ und „einigen Sandbänken“ berichtet hatte.

Heute könne nur noch spekuliert werden, ob der Kapitän vor einer gefährlichen Stelle warnen wollte, ein Riff gesehen oder sich einfach beim Ort geirrt habe, sagte Higgins.

Die Insel war im Internetatlas Google Earth im Korallenmeer auf halber Strecke zwischen Australien und dem französischen Überseegebiet von Neukaledonien als Sandy Island verzeichnet worden. Der renommierte Times Atlas of the World bezeichnete sie als Sable Island. Auch auf Seekarten war das Eiland markiert.

Dass Inseln auf Karten verzeichnet sind, die es gar nicht gibt, kommt immer wieder mal vor. Erst 2009 erwies sich eine Insel vor Mexiko – Bermeja genannt – als Phantom.

Quellen: Google/AFP/SpiegelOnline vom 04.12.2012

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