Als Schüler störte den 1971 geborenen Belgier Frank Jacobs nur eines an seinem Atlas: Die meisten Angaben darin waren korrekt und also langweilig. Bald begann er gezielt nach Fehlern auf Karten oder schlicht nach amüsanten Irrtümern der Geschichte zu suchen.
Seit 2006 betreibt er den empfehlenswerten Blog „Strange Maps“ (http://bigthink.com/ blogs/strange-maps), seit 2011 einen weiteren für die New York Times zur politischen Dimension der Kartografie. Im September 2012 ging er dann den Weg zurück in die Welt der Haptik, publizierte 53 komische kartografische Abbildungen zwischen Leinendeckeln und kommentierte sie.
Sein Buch Seltsame Karten – Ein Atlas kartographischer Kuriositäten schafft dabei vor allem eines: Es ist ein repräsentativer Querschnitt jener Karten, die – aus Unwissenheit oder gezielt falsch erstellt – in der echten Welt etwas veränderten. Beispiel: Sein belgischer Landsmann Gerhard Mercator, der heute vor 500 Jahren geboren wurde, zeichnete „die erste falsche Karte des wahren Nordens“ (Bild oben) vom Pol als Whirlpool mit vier Inseln.
Hier die Welt als Narren-Kappe von Novacco um 1590:
Quellen: Jacobs/Müller / derStandard.at vom 06.12.2012
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