Facebook wehrt sich im Yahoo-Patentstreit mit Gegenklage

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Kurz vor seinem Börsengang schlägt Facebook im Patentstreit mit Yahoo mit einer Gegenklage zurück.

Der Konter ist ein weiteres Beispiel für den eskalierenden Patentkrieg in der Technologiebranche, in dem auch Apple, Microsoft und Motorola Mobility eine große Rolle spielen.

Erst im März hatte der kriselnde Internetpionier Yahoo dem weltgrößten sozialen Netzwerk vorgeworfen, gegen zehn Patente zu verstoßen. Nun führt Facebook in dem jüngsten Verfahren ebenfalls zehn Schutzrechte an, die Yahoo verletzt, wie aus den Akten eines Gerichts in San Francisco hervorgeht. Yahoo dürfte die Gegenklage zusetzen. Der Internetkonzern befindet sich in einer schwierigen Situation. Dem Management gelingt es trotz Stellenstreichungen und Vorstandsumbaus nicht, das Ruder herumzureißen. Der Umsatz sank zuletzt stetig und der neue Yahoo-Chef Scott Thompson liefert sich einen unrühmlichen Streit mit Großaktionär und Hedgefonds Third Point.

Yahoo-Sprecher Eric Berman sagte, Facebooks Gegenklage sei „nicht mehr als ein zynischer Versuch, von der Schwäche seiner Verteidigung abzulenken“. Im Mittelpunkt der jüngsten Patentklage steht das Onlinewerbegeschäft von Yahoo. Laut Kläger machte die Anzeigensparte im vergangenen Jahr etwa 80 Prozent der Umsätze aus. Zudem soll Yahoos Fototauschdienst Flickr Schutzrechte von Facebook verletzt haben. Dabei geht es unter anderem um die Fähigkeit der Software, Personen auf Fotos zu erkennen. Wenigstens eins der von Facebook angeführten Patente geht auf den 27-jährigen Gründer Mark Zuckerberg zurück.

Bei Veröffentlichung der Klage von Yahoo gegen Facebook hatte das soziale Netzwerk angekündigt, sich energisch zu verteidigen. Facebooks Chefanwalt Ted Ullyot sagte nun, die Patentklage sei eine Antwort auf Yahoos kurzsichtige Entscheidung, einen seiner Partner anzugreifen und einem Rechtstreit den Vorrang vor Innovation zu geben.

Die Technologiewelt war von Yahoos Klage gegen Facebook kaum überrascht worden. Unternehmen seien kurz vor dem IPO angreifbarer, sagte Rechtsprofessor Colleen Chien. Das Letzte, was ein Börsenaspirant gebrauchen könne, sei ein ausufernder Patentkrieg. Facebook dürfte dem Vernehmen bereits im Mai den Sprung auf das Börsenparkett wagen. Um zuvor auch sein dünnes Polster an Patenten aufzustocken, erwarb der Konzern jüngst Rechte an geistigem Eigentum von IBM.

Quelle: Reuters vom 04.04.2012

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